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WKN: A0HG6A / ISIN: FR0010242511

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24.01.2017 15:51:41

Wichtige Hürde für Schließung von Atomkraftwerk Fessenheim genommen

   PARIS (AFP)--Auf dem Weg zur geplanten Schließung des Pannen-Atomkraftwerks Fessenheim im Elsass ist eine wichtige Zwischenetappe erreicht: Der Verwaltungsrat des französischen Stromkonzerns EDF billigte am Dienstag eine Entschädigungsvereinbarung mit dem französischen Staat, wie aus informierten Kreisen verlautete. Damit rückt ein Entzug der Betriebserlaubnis für Frankreichs älteste Atomreaktoren näher. Das Bundesumweltministerium begrüßte die Entscheidung als "Schritt in die richtige Richtung".

   Der französische Staat will EDF für die Fessenheim-Schließung mit mindestens 446 Millionen Euro entschädigen. Im EDF-Verwaltungsrat gab es aber nur eine äußerst knappe Mehrheit für diese Entschädigungsvereinbarung, wie es aus den informierten Kreisen hieß. Den Ausschlag gab letztlich die Stimme von Konzernchef Jean-Bernard Lévy.

   Die Arbeitnehmervertreter im Verwaltungsrat sind strikt gegen eine Schließung von Fessenheim. Sie fürchten den Wegfall zahlreicher Arbeitsplätze und halten die vom Staat angebotene Entschädigung für zu niedrig.

   Energie- und Umweltministerin Ségolène Royal begrüßte den Beschluss des EDF-Verwaltungsrats. Sie sprach von einer Entscheidung im Interesse des Stromkonzerns und der Region um Fessenheim. Möglich würden unter anderem "neue deutsch-französische Industrie-Investitionen" im Elsass - sie wolle darüber umgehend mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sprechen. Royal hatte in der Vergangenheit eine Reihe von neuen Industrieprojekten in Fessenheim vorgeschlagen.

   Nach der Zustimmung zu der Entschädigungsvereinbarung muss EDF nun einen formellen Antrag auf Entzug der Betriebserlaubnis stellen. Eine Abstimmung darüber im Verwaltungsrat wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, wie es aus informierten Kreisen hieß. Anschließend kann die französische Regierung die Stilllegung von Fessenheim in einem Dekret verordnen.

   Atomkraftgegner, aber auch die Bundesregierung fordern schon seit längerem ein Abschalten des am Rheinkanal gelegenen Atomkraftwerks. In der 1977 in Betrieb gegangenen Anlage, die 30 Kilometer südwestlich von Freiburg liegt, kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Kritiker verweisen zudem auf das Erdbebenrisiko in der Region und die Gefahr einer Überschwemmung bei einem Bruch des Dammes, der das Akw vom Rheinkanal trennt.

   "Wir freuen uns, dass Bewegung in die Pläne zur Stilllegung kommt und erwarten nun, dass die französische Regierung die Stilllegung Fessenheims zügig vorantreibt und kurzfristig zu einem Abschluss bringt", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) der Nachrichtenagentur AFP in Berlin.

   Frankreichs Staatschef François Hollande hatte ursprünglich zugesagt, Fessenheim bis Ende 2016 stillzulegen. Von diesem Versprechen musste der Sozialist aber abrücken. Grund sind insbesondere massive Verzögerungen beim Bau eines neuen Atomreaktors im nordfranzösischen Flamanville. EDF peilt inzwischen eine Inbetriebnahme bis Ende 2018 an - bis dahin soll Fessenheim geschlossen werden.

   Allerdings stößt die Stilllegung des elsässischen Atomkraftwerks nicht nur bei den Gewerkschaften auf Kritik. Auch die konservative Opposition ist gegen eine Abschaltung. Der konservative Präsidentschaftskandidat François Fillon, der als großer Favorit in die Wahl im April und Mai geht, hat angekündigt, Fessenheim nicht stilllegen zu wollen.

   Frankreich ist wie kein anderes Land der Welt abhängig vom Atomstrom. Die 58 Reaktoren des Landes liefern rund drei Viertel der Elektrizität in dem Land. Ein von der sozialistischen Regierung beschlossenes Energiewende-Gesetz sieht vor, diesen Anteil bis 2025 auf 50 Prozent zu senken.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   January 24, 2017 09:21 ET (14:21 GMT)- - 09 21 AM EST 01-24-17

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