19.07.2013 20:23:57

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Detroit-Pleite

Bielefeld (ots) - Detroit stand einmal als glorreiches Symbol für den amerikanischen Traum. Der Aufstieg zu einer der lebendigsten Städte verdankte es General Motors, Ford und Chrysler ebenso wie den Supremes, Marvin Gaye oder Stevie Wonder. Der Niedergang vom legendären Mo(tor)-Town zum bankrotten No-Town hat mindestens zum Teil mit dem Schicksal der Autoindustrie zu tun. Mit jeder Krise gingen Arbeitsplätze und damit Steuern verloren. Damit allein lässt sich die größte Stadt-Pleite in der Geschichte der USA aber nicht erklären. Die etwa 20 Milliarden Dollar Schulden sind mindestens so sehr Ergebnis von Misswirtschaft und unrealistischen Versprechen an die Pensionäre. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass »Mo-Town« nachmachen kann, was General Motors und Chrysler gelang: ein Neuanfang nach einem Konkursverfahren. Leider flossen an den Geburtsort der amerikanischen Mittelklasse bisher weniger Steuergelder als nach Kabul oder Bagdad. Mit einem Schuldenschnitt allein wird es für Detroit jedenfalls nicht getan sein. Ohne Investitionen in eine funktionierende Infrastruktur droht der weitere Verfall.

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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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