25.10.2017 23:33:56

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Air Berlin

Bielefeld (ots) - Wenn US-Präsident Donald Trump seine Wirtschaft gegen Konkurrenz aus dem Ausland schützen will, dann wird er auch aus Deutschland gerne wegen Marktfeindlichkeit und Protektionismus kritisiert. Doch allzu laut sollte die Schelte besser nicht ausfallen. Denn das Verhalten der deutschen Regierung im Fall der Fluglinie Air Berlin ist ja nun auch alles andere als lupenreine Marktwirtschaft. Mit staatlichem Geld wurde der Pleiteflieger so lange in der Luft gehalten, bis sich die deutsche Lufthansa die Filetstücke sichern konnte. Für die Mitarbeiter der Pleite-Fluglinie bringt der Staat nun allerdings deutlich weniger Fürsorge auf. Dabei hätte die Schaffung einer Transfergesellschaft nur einen Bruchteil jener 150 Millionen Euro gekostet, die der Bund der Fluglinie als Überbrückungskredit gewährt hat. Klar: Eine Überbrückungsgesellschaft hätte nicht bedeutet, dass der Job der 4000 betroffenen Mitarbeiter auf Dauer gesichert worden wäre. Doch eine berufliche Bruchlandung hätte damit in vielen Fällen verhindert werden können. Staatshilfe für das Unternehmen, kalte Schulter für die Beschäftigten: Fair ist das nun wirklich nicht.

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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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