28.05.2013 17:19:33
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WDH/ROUNDUP: Kauflaune in USA steigt auf Fünf-Jahreshoch
In den USA liefert der private Konsum traditionell einen großen Beitrag zur Wirtschaftsleistung und wird daher an den Finanzmärkten stark beachtet. Nach Einschätzung des Experten Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) dürfte das robuste Verbrauchervertrauen im laufenden Quartal einen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten.
EXPERTE: GERINGSTE ZINSLAST FÜR US-BÜRGER SEIT 30 JAHREN
Zuvor hatte bereits Experte Jan Bottermann von der National Bank Gründe für die positive Stimmung der Verbraucher genannt: "Die Perspektiven für den US-Konsum bleiben gut, da sich die US-Haushalte weiter entschuldet haben und die Zinsbelastung der Haushalte bereits unter den tiefsten Stand seit 30 Jahren gefallen ist." Fachleute der Deutschen Bank erklärten die Kauflaune auch mit der Verbesserung der Lage auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt sowie mit günstigen Spritpreisen und den zuletzt starken Aktienmärkten.
Kurz vor Veröffentlichung der Verbraucherstimmung sorgten bereits starke Zahlen vom amerikanischen Immobilienmarkt für eine positive Überraschung an den Finanzmärkten. Experten sehen einen direkten Zusammenhang zwischen der Erholung des Immobilienmarkts in den USA und der Kauflaune der Verbraucher. Die US-Häuserpreise waren im März abermals stärker gestiegen als erwartet. In den zwanzig größten Ballungsgebieten seien die Preise im Jahresvergleich um 10,87 Prozent geklettert, teilte das private Institut S&P/Case-Shiller mit. Zuletzt waren die Preise im April 2006 so stark gestiegen.
STARKE GEWINNE BEIM US-DOLLAR - KRÄFTIGE KURSVERLUSTE BEI US-ANLEIHEN
Bereits in der Vorwoche hatte der ebenfalls stark beachtete FHFA-Hauspreisindex die Hoffnung auf eine weitere Erholung des amerikanischen Immobilienmarkts geweckt. Der Index der Federal Housing Finance Agency (FHFA) war im März um 1,3 Prozent zum Vormonat geklettert. Das war der stärkste Anstieg, den die Agentur seit Anfang der 1990er Jahre gemessen hat. Der amerikanische Immobilienmarkt war Ausgangspunkt der schweren Finanzkrise 2008, die ihren Höhepunkt in der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers fand. Seit Anfang 2012 verbessert sich die Lage.
Am Devisenmarkt reagierte der US-Dollar mit Kursgewinnen auf die guten Konjunkturdaten vom Nachmittag. Im Gegenzug geriet der Euro unter Verkaufsdruck, fiel unter die Marke von 1,29 Dollar und markierte ein Tagestief bei 1,2855 Dollar. Damit rutschte der Kurs der Gemeinschaftswährung in kurzer Zeit um mehr als einen Cent. Während die Anleger wieder verstärkt auf risikoreichere Anlageformen setzten, gerieten die Kurse amerikanischer Staatsanleihen unter Druck. Die Rendite für richtungsweisende Papiere mit einer Laufzeit von zehn Jahren erreichte im Gegenzug bei 2.08 Prozent ein neues Jahreshoch./jkr/hbr
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