16.10.2015 18:50:39
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WDH/ROUNDUP: EnBW übernimmt Leipziger Gasversorger VNG von Oldenburger EWE
(Wiederholung: Name von EWE-Chef Brückmann im dritten Absatz ergänzt.)
LEIPZIG/KARLSRUHE (dpa-AFX) - Deutschlands drittgrößter Energiekonzern EnBW treibt seinen Konzernumbau voran und übernimmt die Leipziger Verbundnetz Gas AG. Der Oldenburger Versorger EWE verkauft seinen VNG-Anteil von 74,2 Prozent an EnBW. Im Gegenzug trennt sich die EnBW von ihrer 26-prozentigen Beteiligung an EWE. "Mit dieser Vereinbarung schaffen sich alle Beteiligten nicht nur strukturelle Klarheit, sondern erschließen sich vor allem neue Perspektiven", sagte EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux am Freitag in einer Telefonkonferenz.
EWE und EnBW treiben damit auch ihren begonnenen Konzernumbau voran. Das Oldenburger Unternehmen, das stark im Gasmarkt vertreten ist, will sich aus dem Bereich Exploration und Förderung zurückziehen, EnBW versucht, seine Abhängigkeit vom klassischen Kraftwerksgeschäft zu verringern.
EnBW zahlt im Zuge des Beteiligungstauschs einen Barausgleich von 125 Millionen Euro an EWE. Der EWE-Verband, die kommunalen Eigentümer, kaufen zunächst 10 Prozent der EWE-Anteile und bis spätestens 2019 weitere 6 Prozent von EnBW. 10 Prozent erhält EWE selbst. Den insgesamt 26 Prozent großen Anteil wolle EWE an einen neuen strategischen Partner verkaufen, sagte der Vorstandschef des Oldenburger Versorgers, Matthias Brückmann.
Mastiaux betonte, sein Unternehmen sehe sich als verlässlicher Partner für VNG in Leipzig mit 1400 Mitarbeitern. EnBW wolle sein Gasgeschäft langfristig stärken. Der um die VNG vergrößerte Bereich werde künftig ein operatives Ergebnis von 350 bis 400 Millionen Euro im Jahr erzielen und damit 15 bis 20 Prozent zum EnBW-Ergebnis beitragen. Man werde zum drittgrößten Gasanbieter in Deutschland. Die Aktivitäten beider Unternehmen ergänzten sich ideal.
Die Transaktion steht unter anderem noch unter dem Genehmigungsvorbehalt durch die zuständigen Kartellbehörden. EWE hatte zuletzt im Sommer seine VNG-Beteiligung aufgestockt, indem ein 10,5-Prozent-Anteil des russischen Energieriesen Gazprom (GAZPROM PJSC (spons ADRs)) an den Leipzigern übernommen wurde. Damals hatte EWE offen gelassen, ob VNG gehalten oder weiterverkauft werden soll./moe/fu/DP/stb
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