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18.12.2017 21:37:56

WAZ: Der Druck auf die Beschäftigten steigt - Kommentar von Stephanie Weltmann zu dienstlichen E-Mails

Essen (ots) - Lange bevor sich Uwe Hück als Betriebsratschef des Stuttgarter Edelautobauers Porsche mit Managern anlegte, war er professioneller Thai-Boxer. Eine Kampfsport-Leidenschaft, die Hück bis heute verfolgt, und die ihm ein intuitives Gefühl beschert haben wird für die Frage, wann er in einem Kampf auch mal kräftiger zulangen muss.

In diesem Kampf nun geht es um nicht weniger als die Frage, unter welchen Bedingungen wir arbeiten. Die Digitalisierung macht im Berufsleben vieles schneller und einfacher. Sie ermöglicht aber auch eine Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit, die Beschäftigte als belastend empfinden können. Längst ist die Hemmschwelle gesunken, auch nach Feierabend Dienstliches per E-Mail oder Messenger zu klären. Damit steigt - beabsichtigt oder nicht - der Druck auf Beschäftigte, sich dieser unbegrenzten Verfügbarkeit zu beugen.

Und so kann man es als eine Art Erziehungsauftrag verstehen, wenn Hück das radikale Löschen von nach Feierabend versandten Mails vorschlägt. Das drängt gleichermaßen Absender wie Empfänger in die gesetzlich zugesicherte Freizeit. Praktikabler indes wäre es, wenn endlich der Arbeitsschutz digitalisiert würde und Firmen verbindliche Vorgaben für ihre Kommunikation aufstellen.

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Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de

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