Geduld ist gefragt |
18.03.2020 19:55:00
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Warren Buffett: Anleger nehmen sich in Corona-Krise Ratschläge der Börsenlegende zu Herzen
• Geduld trotz Marktturbulenzen
• Sogar Käufer unterwegs
Der "Schwarze Montag" am 9. März 2020 geht als einer der schlechtesten Börsentage in die Geschichtsbücher ein. Doch einer, der sich von dem massiven Ausverkauf an den internationalen Aktienmärkten relativ unbeeindruckt zeigte, war Investment-Legende Warren Buffett. In einem Interview mit Yahoo Finance vertrat er die Ansicht, dass dies lediglich der Lauf der Dinge sei: "Märkte, die Sekunde für Sekunde offen sein müssen, reagieren auf Nachrichten auf große Art und Weise", so der 89-Jährige. Allerdings räumte der Berkshire Hathaway-CEO ein, dass es sich bei der Coronavirus-Pandemie gepaart mit dem Ölpreisschock um einen "großen Doppelschlag" für die Börsen gehandelt habe.
Die Buffett-Strategie
Die Strategie des Börsen-Gurus ist es, langfristig erfolgreiche Unternehmen auszumachen, die über ein verständliches und zukunftsfähiges Geschäftsmodell, ein gutes Management sowie eine starke Marktposition verfügen. Wenn er Aktien eines solchen Unternehmens dann auch noch für günstig - sprich unterbewertet - hält, so schlägt das "Orakel von Omaha" zu.
Hat Warren Buffett eine Aktie erst gekauft, so zeigt er sich extrem geduldig. Denn bei seinen Aktien-Positionen setzt er sich einen Anlagehorizont von 10 bis 20 Jahren. Und wie er schon während der Finanzkrise 2008 bewies, lässt er sich dabei auch von starken Kursschwankungen nicht aus der Ruhe bringen. Solange er davon überzeugt ist, eine Gewinner-Aktie zu besitzen, bleibt er konsequent investiert. Denn für Buffett zählt der langfristige Erfolg.
Kleinanleger warten ab
Während das derzeitige Marktgeschehen stark von Panik geprägt ist, bemühen sich große Investment-Brokerfirmen wie Vanguard und Fidelity, ihre Kunden zu beruhigen und von Angstverkäufen abzuhalten. Ihr Rat, langfristig zu denken und sich nicht von den täglichen Schwankungen des Aktienmarktes von ihrem Kurs abbringen zu lassen, entspricht genau der Anlagestrategie Warren Buffetts. Und wie Vanguard mitteilte, tun einige Anleger auch genau das.
So teilte Amy Lash von Vanguard nach dem "Schwarzen Montag" gegenüber Yahoo Finance mit, dass Kunden, die im Rahmen eines Pensionsplans ein Depot besitzen, dieses kaum anrühren. So hätten im Verlauf des letzten Monats weniger als 0,3 Prozent der 30 Millionen Kunden überhaupt Trades getätigt. Dies bewertete Lash so, dass der durchschnittliche Kleinanleger vorausschauend agiert und abwartet, bis das Coronavirus unter Kontrolle ist und die Ängste sich gelegt haben.
Günstige Einstiegsmöglichkeit?
Und anscheinend folgen einige Anleger auch in einer anderen Beziehung dem Vorbild Buffetts: Wie Robert Beauregard von Fidelity nach dem "Schwarzen Montag" gegenüber Yahoo Finance erklärte, war zu beobachten, dass Anleger die Marktvolatilität wohl auch nutzten, um Aktien ihrem Portfolio hinzuzufügen.
Auch die Investment-Legende aus Omaha steigt oft in eine Aktie ein oder kauft weitere Anteile hinzu, wenn der Kurs auf ein Niveau fällt, das er als günstig erachtet. Deshalb ist es durchaus denkbar, dass auch Warren Buffett den derzeitigen Markteinbruch zu einem Einstieg oder zu Zukäufen nutzt. Dafür spricht zum einen, dass er während des rekordlangen Bullenmarkts wiederholt die seiner Meinung nach zu hohen Unternehmensbewertungen beklagt hatte, und zum anderen sitzt er auf gigantischen Cash-Reserven von 128 Milliarden US-Dollar, die investiert werden wollen.
Redaktion finanzen.at
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