US-Markt im Blick |
22.01.2025 16:19:00
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VW setzt trotz Trump auf starkes US-Wachstum - Volkswagen-Aktie etwas tiefer
"Der nordamerikanische Markt spielt für uns eine große Rolle. Er ist zentraler Bestandteil unserer Wachstumsstrategie", sagte der Chef von Europas größtem Autobauer der "Braunschweiger Zeitung/Wolfsburger Nachrichten".
Durch die Stärkung des US-Geschäfts will Volkswagen unabhängiger werden vom chinesischen Markt. "Ich halte es für extrem wichtig, in allen Regionen ein starkes Standbein zu haben, um das Geschäft des Volkswagen-Konzerns flexibler und robuster aufzustellen", sagte Blume. Vorbild dieser Strategie sei die Konzerntochter Porsche.
Blume verweist auf starkes Engagement
In den USA investiere der Konzern 15 Milliarden Dollar, in Kanada 5 Milliarden. Das sei ein "extrem starkes Statement für Nordamerika", betonte Blume. Unternehmen, die sich so stark engagieren, sollten von niedrigen Zöllen profitieren. Trump hat hohe Zölle auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada angekündigt. Dort betreibt beziehungsweise errichtet VW (Volkswagen) Produktionsstätten.
"Wir werden mit der neuen US-Administration in bewährter Weise zusammenarbeiten", sagte Blume. Man sehe, dass auch viele US-Firmen eng verwurzelt seien mit Kanada und Mexiko. "Wir haben in Donald Trumps erster Amtszeit einen wirtschaftlich denkenden Präsidenten kennengelernt, der sich positioniert, der polarisiert und dann konsequent in die Umsetzung geht."
Der Konzernchef kündigte an, dass der Einsatz von Range Extendern auch für Volumenmodelle geprüft werde, darunter die E-Modelle der Marke VW. Dabei handelt es sich um kleine Verbrennungsmotoren, die die Batterie von E-Autos laden und damit die Reichweite erhöhen.
Diese Technik soll zuerst bei der US-Tochter Scout eingesetzt werden. "Der Range Extender ist ein gutes Argument, um den Kunden in der Übergangsphase zur E-Mobilität die Reichweitenangst zu nehmen und ihnen den Einstieg zu erleichtern", sagte Blume.
VW-Chef Blume: China ist für uns 'eine Art Fitnesscenter'
Volkswagen-Chef Oliver Blume sieht China als "eine Art Fitnesscenter" in Sachen wirtschaftlicher Entwicklung. "Innovationen, zum Beispiel bei der Batterie, Software oder dem autonomen Fahren, entstehen hier pragmatisch und kosteneffizient, mit hoher Kreativität und immensem Tempo", sagte Blume laut Vorabmeldung in einem Interview der "Zeit".
Dieses Know-how und diese Haltung könne man nutzen, um sie auf den gesamten Konzern zu übertragen, sagte Blume und fügte hinzu: "Gerade auch nach Deutschland, wo wir zu lang den früheren Erfolg genossen haben." Blume bestritt, dass der europäische Automobilmarkt "nur mit Zöllen" vor chinesischen Importen geschützt werden müsse. "Es sollte insgesamt darum gehen, Zölle intelligent zu gestalten", sagte der Manager. Sie könnten etwa gekoppelt sein an Investitionsanreize.
Auch die schleppenden Geschäfte in China bescherten VW (Volkswagen (VW) vz) im vergangenen Jahr konzernweit einen Absatzrückgang. Die Verkäufe brachen dort um fast zehn Prozent ein. Bei Verbrennern ist der deutsche Autobauer nach eigenen Angaben mit über 20 Prozent Marktanteil weiter führend. Bei den in China boomenden Elektroautos und auch insgesamt ist dagegen längst der örtliche Herausforderer BYD vorbeigezogen. "In China hat sich in kurzer Zeit eine wettbewerbsfähige Automobilindustrie entwickelt. Für uns ist das nun eine Art Fitnesscenter", sagte Blume.
Die VW-Aktie fällt via XETRA zeitweise 0,51 Prozent auf 93,78 Euro.
WOLFSBURG (dpa-AFX)
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