Gewinneinbruch 30.10.2024 08:30:00

Volkswagen macht deutlich weniger Gewinn

Volkswagen macht deutlich weniger Gewinn

Nach Steuern sackte das Ergebnis laut Mitteilung um fast zwei Drittel ab. Der zunehmend schärfere Wettbewerb und die Kaufzurückhaltung vor allem in Europa belasten VW zunehmend, insbesondere die Kernmarke. Nach neun Monaten kommt diese lediglich auf eine Rendite von 2 Prozent.

Der Konzernumsatz sank laut Mitteilung in den abgelaufenen drei Monaten um 0,5 Prozent auf 78,85 Milliarden Euro. Analysten haben im Konsens nur mit 76,0 Milliarden Euro gerechnet. Das operative Ergebnis sank um 42 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro, die entsprechende Marge auf 3,6 von Prozent. Am Markt wurde allerdings mit einer operativen Rendite von 4,2 Prozent gerechnet. Nach Steuern brach der Gewinn um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro ein.

Den mehrmals dieses Jahr gesenkten Gewinnausblick bekräftigte der Wolfsburger DAX-Konzern ebenso wie die Margenprognose. Demnach rechnet VW für 2024 weiterhin mit einem operativen Ergebnis von rund 18 Milliarden Euro, was einer Marge von rund 5,6 Prozent entspräche. Für den Netto-Cashflow im Bereich Automobile peilt VW 2 Milliarden Euro an.

Zweite Tarifrunde mit IG Metall - Städte- und Gemeindebund kritisieren VW-Pläne

Bereits in der ersten Runde im September hatte der kriselnde Konzern die Forderungen der IG Metall nach sieben Prozent Erhöhung zurückgewiesen. Für die zweite Tarifrunde kündigte der Konzern nun "konkrete Vorschläge zur Senkung der Arbeitskosten" an.

Laut Betriebsrat fordert Volkswagen (VW) vz zehn Prozent Lohnkürzung sowie Nullrunden in den kommenden beiden Jahren. Daneben stehen auch Werkschließungen und ein Personalabbau im Raum. Der VW Haustarif gilt für rund 120.000 Mitarbeiter an den sechs großen westdeutschen VW-Standorten. Die Friedenspflicht bei Volkswagen läuft Ende November aus. Ab Dezember wären dann auch Warnstreiks möglich./fjo/DP/he

Städte- und Gemeindebund: VW-Pläne sind Alarmsignal für Deutschland

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt nach drohenden Werkschließungen vor Folgen der Krise bei Volkswagen. "Die Nachrichten, dass VW einen massiven Stellenabbau plant und Werke in Deutschland schließen wird, sind nicht nur für die Standortkommunen bei möglichen Werkschließungen drastisch, sondern auch für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland ein Alarmsignal", sagte Hauptgeschäftsführer, André Berghegger, der "Bild".

Die möglichen Werkschließungen könnten ernste Konsequenzen für die betroffenen Kommunen nach sich ziehen. "Es drohen massive Ausfälle bei der Gewerbesteuer sowie eine immense Schwächung des Standortes. Es drohen ein Dominoeffekt bei den Kommunalfinanzen und weitere Folgen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer."

Seit Wochen ringen VW und Betriebsrat um mögliche Werkschließungen und Entlassungen. Laut Betriebsrat will der Konzern in Deutschland mindestens drei seiner bisher zehn Werke der Kernmarke schließen. An den übrigen Standorten solle die Kapazität sinken. Geplant seien auch betriebsbedingte Kündigungen, die bei VW seit 1992 ausgeschlossen waren.

FRANKFURT / WOLFSBURG / BERLIN (Dow Jones / dpa-AFX)

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