Viermaliger Weltmeister |
10.09.2020 15:25:43
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Vettel bleibt in der Formel 1: Ab 2021 bei Aston Martin
"Es ist ein neues Abenteuer für mich mit einem wahrhaft legendären Autobauer", wurde Vettel zitiert. Statt seine Karriere frühzeitig zu beenden, geht es für ihn nach sechs Jahren bei Ferrari doch noch in der Motorsport-Königsklasse weiter. Der Routinier muss die Scuderia Ende 2020 ohne den ersehnten WM-Titel verlassen. Vergeblich versuchte er seinem Kindheitsidol Michael Schumacher nachzueifern und gibt seinen Wechsel nun ausgerechnet vor Ferraris 1000. Grand-Prix in Italien am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) bekannt. Gerüchte über das Anbandeln mit dem Team aus Silverstone hatten sich im Umfeld der Rennserie zuletzt hartnäckig gehalten.
Weiter angefacht wurden sie, als Perez selbst bekanntgab, dass er den Rennstall nach sieben Jahren verlassen wird. Eigentlich hätte der 30-Jährige aus Guadalajara noch einen Vertrag über den Jahreswechsel hinaus besessen. Es war aber schon länger angenommen worden, dass Perez gehen muss, um ab 2021 für einen Piloten mit ganz großem Namen Platz zu machen: nämlich Vettel. "Ich kann mit keinen besseren Fahrer vorstellen, der uns auf dem Weg in diese neue Ära helfen könnte", sagte Teamchef Otmar Szafnauer.
Ferrari hatte Mitte Mai verkündet, dass Vettel ab dem nächsten Jahr vom Spanier Carlos Sainz Junior ersetzt wird. Seitdem führte der 53-malige Grand-Prix-Gewinner, der seit fast einem Jahr auf ein Erfolgserlebnis wartet, Gespräche über ein mögliches neues Engagement. Auch ein frühzeitiger Rücktritt war immer wieder ein Thema. Dauerweltmeister Mercedes winkte mit Hinweis auf sein Fahrerduo Lewis Hamilton/Valtteri Bottas ab, Red Bull setzt voll auf den Niederländer Max Verstappen und Renault holte lieber den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso aus Spanien zurück.
Für Aston Martin ist Vettel nun der ersehnte Top-Mann. Die Briten wollen die Spitze angreifen und setzen voll auf die Erfahrung und den weiter vorhandenen Siegeshunger des Deutschen. Seine außergewöhnliche Formel-1-Laufbahn hatte Vettel 2007 als Ersatzfahrer im BMW-Sauber begonnen. 2008 fuhr er im unterlegenen Toro Rosso im Regen von Monza als damals jüngster Sieger der Geschichte durchs Ziel. Im Red Bull wurde er dann 2010 der jüngste Champion und gewann auch in den drei folgenden Jahren den Titel. Doch die großen Hoffnungen auf weitere Triumphe nach seinem Wechsel zu Ferrari 2015 erfüllten sich nicht.
Bei Aston Martin könnte er im Gegensatz zum lahmenden Ferrari in diesem Jahr jedoch 2021 wieder um vordere Plätze mitfahren. Die vergangenen Monate waren für Vettel eine einzige Enttäuschung. Nicht nur, dass er in diesem Jahr weder gewinnen konnte noch einen Podestplatz belegte, im SF1000 musste er außerhalb der Punkteränge Positionskämpfe führen oder sah wie zuletzt in Monza wegen eines Defekts gar nicht erst die Zielflagge. Mit gerade 16 WM-Punkten ist er in der Gesamtwertung 13. und hat keine realistische Chance mehr auf den Titel.
Bei Aston Martin, das auch weiterhin mit Mercedes zusammenarbeiten wird, soll das alles anders werden. Vettel fährt dort künftig an der Seite von Lance Stroll. Der Sohn des kanadischen Milliardärs und Miteigentümers Lawrence Stroll hat seinen Platz sicher und wird künftig eher in Vettels Schatten stehen. Zuletzt überzeugte der 21-Jährige aber auf der Strecke und wurde in Monza Dritter.
Vettel behält neue Vertragsdauer bei Racing Point für sich
Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel macht keine Angaben zur Vertragsdauer bei seinem neuen Arbeitgeber Aston Martin. "Wir werden erstmal schauen, wie es losgeht. Aber das Ziel ist nicht auf die Kürze ausgelegt, sondern darauf, dass man längerfristig zusammenarbeitet", sagte der 33-Jährige aus Heppenheim am Donnerstag im italienischen Mugello dem TV-Sender ntv.
Kurz zuvor hatte Vettel beim designierten Nachfolge-Rennstall von Racing Point unterschrieben. Nach Angaben des Teams werde der Hesse "über 2021 hinaus" für sie aktiv bleiben. Konkretere Angaben gab es nicht. Vor Vettels Vertragsunterschrift ab dem nächsten Jahr hatte es Spekulationen gegeben, dass er sich für drei Jahre an die Engländer bindet. Eine offizielle Bestätigung dafür liegt nicht vor.
"Mir war wichtig, dass es ein Schritt nach vorne ist, dass ich mich weiterentwickeln kann. Es wartet eine neue Aufgabe mit dem Team und es herrscht Aufbruchsstimmung", sagte Vettel zu den Gründen für seinen Wechsel. Bis zum Ende des Jahres steht er noch bei Ferrari unter Vertrag und bestreitet am Sonntag beim Großen Preis der Toskana auch das 1000. Rennen der Scuderia in der Motorsport-Königsklasse.
/two/DP/nas
MUGELLO (dpa-AFX)
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