Schwarze zahlen 10.05.2023 12:02:00

Vestas-Aktie deutlich im Plus: Vestas macht zum Jahresauftakt Gewinn

Vestas-Aktie deutlich im Plus: Vestas macht zum Jahresauftakt Gewinn

Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis belief sich auf 40 Millionen Euro, teilte der dänische Windkraftanlagen-Hersteller Vestas am Mittwoch in Aarhus mit. Das entspricht einer Marge von einem Prozent. Vor einem Jahr stand noch ein operativer Verlust von 329 Millionen Euro. Das Management bestätigte sein Ziel, auch im Gesamtjahr eine verbesserte Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr erreichen zu wollen.

Die operative Marge soll 2023 zwischen minus zwei und plus drei Prozent erreichen, nachdem im Vorjahr minus acht Prozent verbucht wurden. Die Branche leidet bereits seit vielen Monaten unter Lieferkettenproblemen und hohen Kosten und muss momentan viele unrentable Aufträge abarbeiten.

An der Börse kamen die aktuellen Zahlen zunächst gut an. Dennoch drehte die Vestas-Aktie ins Minus und verliert an der NASDAQ Nordic in Kopenhagen zwischenzeitlich 1,83 Prozent auf 197,94 Dänische Kronen.

Tarifkonflikt zwischen IG Metall und Vestas eskaliert abermals

Der seit einem Jahr schwelende Konflikt zwischen der IG Metall und dem Windanlagenbauer Vestas um einen Tarifvertrag eskaliert abermals. Nach zwei Monaten am Verhandlungstisch hat die IG Metall die Gespräche abgebrochen und den Anfang März ausgesetzten Streik wieder aufgenommen.

"Wiederholt wurden vom dänischen Windanlagenhersteller Angebote und Zusagen wieder zurückgenommen", kritisierte die Gewerkschaft am Donnerstag. "Die Forderungen der IG Metall waren einfach nicht angemessen", sagte ein Firmensprecher auf Anfrage. "Wir haben ein großzügiges Angebot vorgelegt, das nicht angenommen wurde, und unsere folgenden Gegenvorschläge wurden von der IG Metall nicht anerkannt."

Ende März hatten beide Seiten noch Zuversicht verbreitet. "Ziel der Tarifparteien ist es, zeitnah zu haustarifvertraglichen Regelungen zu kommen", hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des IG Metall-Bezirks Küste und der Vestas Deutschland GmbH (Hamburg).

Dieser Optimismus ist verflogen. "Vertrauensvolle Tarifverhandlungen sehen anders aus. Angebote von einem Tag auf den anderen wieder vom Tisch zu nehmen, entspricht nicht unseren Erwartungen an einen verlässlichen Verhandlungspartner", sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, der Rendsburger IG-Metall-Geschäftsführer Martin Bitter.

Vestas hatte sich lange gegen Verhandlungen über einen Haustarif gesperrt, weil das Unternehmen ursprünglich nur mit dem Betriebsrat über Entgeltfragen sprechen wollte. Die IG Metall hatte daraufhin im vorigen Sommer einen Arbeitskampf gestartet. Zunächst gab es kürzere Warnstreiks, nach einer Urabstimmung seit November dann auch mehrtägige Streiks. Nach Darstellung von Vestas vertritt die größte deutsche Gewerkschaft nur eine Minderheit der Belegschaft. "Bei Vestas Deutschland streiken weniger als 15 Prozent der Kolleginnen und Kollegen."

"Servicetechniker von Windanlagen haben sehr harte und herausfordernde Arbeitsbedingungen. Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Regelungen für die Altersteilzeit gibt es bei Vestas bisher nicht", so die Gewerkschaft. "Anstatt mit der IG Metall konstruktiv zu verhandeln, verweigert sich Vestas und riskiert mit dem wieder aufgenommenen Streik sowohl bei Kunden als auch bei potenziellen Beschäftigten, weiter Ansehen zu verlieren."

Bei Vestas Deutschland arbeiten nach Angaben der IG Metall rund 1700 Menschen, davon 700 als Monteure. Die Gewerkschaft beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer wie Maschinenbauer dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber verbindlichen tariflichen Regeln bisher weitgehend verweigert.

AARHUS (dpa-AFX)

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Bildquelle: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com,Courtesy of Vestas Wind Systems A/S

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