08.10.2023 19:44:38
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Vertreter von Muslimen in Deutschland verurteilen Angriffe der Hamas
BERLIN (dpa-AFX) - Vertreter von Muslimen in Deutschland haben die Angriffe der islamistischen Hamas gegen Israel verurteilt und vor Auswirkungen auf Deutschland gewarnt. "Angesichts des Konflikts im Nahen Osten dürfen jüdische und muslimische Gotteshäuser und Einrichtungen in Deutschland nicht zur Projektionsfläche dieser gewalttätigen Auseinandersetzung werden", forderte der Koordinationsrat der Muslime, die Dachorganisation der größten islamischen Organisationen in Deutschland, am Sonntag. "Gewalt und Hass hat keinen Platz auf deutschem Boden."
Mit Blick auf die Entwicklungen im Nahen Osten verlangte der Zentralrat der Muslime: "Damit nicht noch mehr Opfer in der Zivilbevölkerung beklagt werden, müssen alle Seiten jetzt die Kampfhandlungen sofort einstellen." Auf der Plattform X (früher Twitter) zog der Zentralrat unter anderem wegen dieser Formulierung Kritik auf sich, schließlich ging der jüngste Gewaltausbruch eindeutig von der Hamas aus.
Die islamistische Organisation hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Bei dem beispiellosen Angriff wurden Hunderte Menschen getötet und mehrere Tausend weitere verletzt.
Der Zentralrat der Muslime erhob einen Tag nach Beginn der Angriffe auf Israel auch Vorwürfe gegen israelische Siedler und die Armee. "Zutiefst verstörend ist, dass Siedler flankiert durch die israelische Armee seit zwei Jahren palästinensische Dörfer und die Al-Aksa Moschee angreifen, ohne dass die internationale Gemeinschaft eingreift", hieß es in der Mitteilung.
Der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) nannte das Statement auf X einen "beschämenden Offenbarungseid". "Solidarität mit Israel ist nicht relativierbar, schon gar nicht nach den gestrigen bestialischen Angriffen. Dazu kein Wort zu den Bildern feiernder Menschen in Neukölln. Ihr seid lost!", schrieb er. Im Berliner Stadtteil Neukölln hatte es am Samstagabend pro-palästinensische Freudenfeiern gegeben./lkl/DP/he
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