US-Leitzins unverändert |
01.05.2013 22:18:32
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US-Notenbank setzt lockere Geldpolitik unvermindert fort
"Diese Maßnahmen sollten weiter einen Abwärtsdruck auf die langfristigen Zinsen aufrecht erhalten, den Markt für Darlehen stabilisieren und dabei helfen, die allgemeinen Finanzbedingungen konjunkturstützend zu halten", heißt es in der Erklärung der Notenbank. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses deuteten sogar die Möglichkeit an, das Wertpapierprogramm aufzustocken, je nachdem, wie sich die Wirtschaft entwickelt: "Der Ausschuss ist vorbereitet, das Volumen der Ankäufe zu senken oder zu erhöhen, wenn sich der Ausblick für den Arbeitsmarkt oder die Inflation verändert."
Nach dem FOMC-Treffen im März hatten Fed-Vertreter darüber diskutiert, die Anleihekäufe im Laufe des Jahres schrittweise zurückzufahren, sollte die Wirtschaft wieder an Stärke gewinnen. Doch die Teuerung ist seither auf dem Rückzug und die Beschäftigungsentwicklung war zuletzt enttäuschend. Für die Notenbanker liegt der Preisdruck derzeit etwas unter der Zielmarke von 2 Prozent.
Das US-Wirtschaftsministerium hatte am vergangenen Freitag den Preisindex für die Konsumausgaben der privaten Haushalte im ersten Quartal mit plus 1,2 Prozent angegeben. Dieser Wert lag nicht nur deutlich unter der Zielmarke der Fed, sondern war zugleich so niedrig wie seit dem dritten Quartal 2008 nicht mehr, als die Finanzkrise ihren Höhepunkt erreichte.
Mit dem Arbeitsmarkt ist die Fed nach wie vor unzufrieden. Es habe in den vergangenen Monaten zwar "einige Verbesserungen" gegeben, "aber die Arbeitslosenquote bleibt hoch". Zum Mandat der US-Zentralbank gehört neben der Preisstabilität auch die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Aktuell liegt diese bei 7,6 Prozent und damit noch ein ganzes Stück vom ihrem Ziel entfernt, dass die Fed bei 6,5 Prozent sieht.
Die FOMC-Mitglieder kritisierten erneut den nicht enden wollenden Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern. "Die Fiskalpolitik lastet auf dem Wachstum", heißt es im Statement dazu knapp und treffend. Aktuelle Daten vom Arbeitsmarkt und den Bauausgaben zeigen, dass die automatischen Haushaltskürzungen von 85 Milliarden Dollar doch zum Hemmschuh geworden sind.
Für das zweiten Quartal erwarten deshalb viele Volkswirte, dass sich das Wachstum verlangsamen wird. Zwischen Januar und März legte die größte Volkswirtschaft der Erde um 2,5 Prozent zu - ein Wert, der die Märkte enttäuscht hatte. Nun geht es scheinbar mit noch weniger Schwung voran.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com DJG/DJN/chg/flf Dow Jones Newswires - Von Jon Hilsenrath
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