Historisches Niveau 04.02.2025 14:58:00

US-Aktienmarkt unter Druck? JPMorgan-CEO warnt vor Unsicherheiten

US-Aktienmarkt unter Druck? JPMorgan-CEO warnt vor Unsicherheiten

• Jamie Dimon zeigt sich skeptisch
• Globale Herausforderungen
• Goldman Sachs bestätigt Überbewertung

Der Vorstandsvorsitzende von JPMorgan, Jamie Dimon, äußerte sich im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos besorgt über die aktuellen Bewertungen des US-Aktienmarktes. So betonte Dimon in einem Interview mit CNBC, dass die Vermögenspreise auf einem historisch hohen Niveau seien, während zugleich wirtschaftliche und geopolitische Risiken bestünden, die das Wachstum gefährden könnten.

US-Aktienmarkt in der Gefahrenzone

Laut Dimon befinden sich die Bewertungen von Vermögenswerten "in den oberen 10 bis 15 Prozent" der historischen Bewertung. Er verwies dabei insbesondere auf den S&P 500, der in den Jahren 2023 und 2024 zwei aufeinanderfolgende Wachstumsjahre mit über 20 Prozent verzeichnete - ein Phänomen, das es seit über 25 Jahren nicht mehr gegeben habe. Auch andere Teile des Finanzmarktes, wie der Anleihemarkt mit Staatsanleihen auf Höchstständen, seien überbewertet. "Ja, sie sind hoch, und man braucht ziemlich gute Ergebnisse, um diese Preise zu rechtfertigen," erklärt Dimon gegenüber CNBC. Ferner wies er darauf hin, dass proaktive Wachstumsstrategien hilfreich seien, die wirtschaftlichen Risiken jedoch nicht unterschätzt werden dürften.

Globale Herausforderungen: Inflation und geopolitische Spannungen

Neben den Marktbewertungen äußerte Dimon Bedenken hinsichtlich der globalen wirtschaftlichen Stabilität. So warnt er vor den Folgen von steigenden Haushaltsdefiziten und einer anhaltenden Inflation. Diese sei seiner Ansicht nach schwerer zu beherrschen als andere Experten prognostizieren würden. "Bei der damit verbundenen Frage ‚Wird die Inflation verschwinden?’ bin ich mir nicht so sicher", warnt der Experte gegenüber CNBC.

Zusätzlich sehe Dimon in geopolitischen Konflikten wie dem Krieg in der Ukraine, Spannungen im Nahen Osten und den wachsenden Drohungen aus China Risiken für die langfristige Stabilität. Diese Entwicklungen könnten "unsere Welt in den nächsten 100 Jahren" beeinflussen, so der Bankmanager.

Goldman Sachs vermutet mögliche Regulierungslockerungen

Auch David Solomon, CEO von Goldman Sachs, äußerte sich zur Bewertung der Aktienmärkte. Während er Dimons Meinung zur Überbewertung bestätigt, zeigt er sich optimistischer hinsichtlich der Chancen durch technologische Innovationen wie Künstliche Intelligenz sowie durch erwartete Regulierungslockerungen unter der Trump-Administration. So betone Solomon, dass weniger strenge Regeln für Fusionen und Übernahmen das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um bis zu 0,5 Prozent steigern könnten, wie CNBC berichtet.

Jamie Dimon zählt zu den einflussreichsten Stimmen in der Finanzwelt. Ob und inwiefern seine mahnenden Worten tatsächlich Realität werden, bleibt wohl abzuwarten.

Redaktion finanzen.at

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