08.11.2007 12:24:00

UPDATE3: Post kündigt höhere Dividende und EBIT-Plus 2008 an

(NEU: Aussagen des Vorstands von PK, Analyst, Aktienkurs aktualisiert) Von Michael Brendel und Christoph Baeuchle Dow Jones Newswires FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Post AG will mit einem Kapitalmarktprogramm in den kommenden zwei Jahren die Profitabilität erhöhen und liquider werden. Nach einer Phase der Expansion stehe der Logistikkonzern "am Beginn einer neuen Ära", sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus Zumwinkel am Donnerstag in Frankfurt bei Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal.

   Künftig werde eine Entwicklung der Dividende "im Einklang mit dem geplanten Wachstum des Nettoergebnisses ohne Einmaleffekte" angestrebt. In den kommenden fünf Jahren solle das Ausschüttungsvolumen 6,4 Mrd bis 6,6 Mrd EUR erreichen, sagte Zumwinkel. Dies wäre eine Verdoppelung im Vergleich zu den letzten fünf Jahren, in denen 3,2 Mrd EUR an die Aktionäre gegeben worden waren.

   Die Post erhöhte die Ergebnisprognose für das laufende Jahr leicht und kündigte für das Geschäftsjahr 2008 ein EBIT-Wachstum an. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen nun ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ohne Sondereffekte von rund 3,7 Mrd EUR nach 3,5 Mrd in der vergangenen Periode. Zuvor lag die Schätzung bei mindestens 3,6 Mrd EUR. Das Unternehmen plant zudem eine Anhebung der Dividende für 2007 auf 0,90 EUR von 0,75 EUR.

   Erstmals gab die Post auch eine Gewinnprognose für das kommende Jahr. Das EBIT solle im Konzern um 14% auf 4,2 Mrd EUR wachsen. Die Erwartung für 2008 verteilt sich den Angaben zufolge auf die einzelnen Sparten wie folgt: Der Brief-Bereich soll dazu ein EBIT von rund 1,90 Mrd EUR beisteuern, die Konzernsparte Express strebt ein EBIT von rund 650 Mio EUR an. Zudem soll die Logistik-Sparte ein EBIT von rund 1,05 Mrd EUR beisteuern, die Finanzdienstleistungen 1,15 Mrd EUR. Der Service-Bereich werde dagegen einen EBIT-Verlust von rund 500 Mio EUR verbuchen.

   Für 2009 sieht das Bonner Unternehmen nunmehr ein EBIT von 4,7 Mrd EUR. Zuvor hatte diese Prognose allerdings bei 5,2 Mrd EUR gelegen. Die Post räumte in diesem Zusammenhang ein, das angestrebte Breakeven-Ziel bis Ende 2009 für die Region Americas nicht zu erreichen. Die Erholung im US-Geschäft sei im dritten Quartal zum Stillstand gekommen. Künftig will das Unternehmen nur noch einen konkreten Ergebnisausblick für das folgende Jahr geben.

   Die Ertragsprognosen werden mit dem spartenübergreifenden Kapitalprogramm "Roadmap to Value" untermauert. Damit sollen die Kosten in den nächsten zwei Jahre um 1 Mrd EUR gesenkt werden. Den größten Teil soll der Bereich Express mit 350 Mio EUR beitragen.

   Das Programm diene aber auch zur Erhöhung der Liquidität. Das Nettoumlaufvermögen soll um 700 Mio EUR reduziert und mindestens 1 Mrd EUR in Cash durch die Veräußerung von Immobilien und anderer nicht-strategischer Vermögenswerte freigesetzt werden.

   Dabei sollen etwa 25% des Immobilien-Portfolios veräußert werden, so Zumwinkel. Es gebe dabei keine Pläne, diese an die Postbank zu veräußern, "es sei denn, es ist finanziell attraktiv für beide Seiten", ergänzte Finanzvorstand John Allan. Laut Zumwinkel ist auch eine weitergehende Veräußerung von Immobilienbeständen vorstellbar. Dies sei aber abhängig von der Marktlage.

   Die Liquidität kann laut Allan auch in Maßnahmen wie Aktienrückkäufe fließen. Über die konkrete Verwendung solle aber erst entschieden werden, wenn die Gelder eingenommen worden sind.

   Künftig wird bei der Post die Kennziffer EBIT after Asset Charge eine entscheidende Rolle spielen. Im Gegensatz zum EBIT berücksichtigt das EBIT after Asset Charge die Kosten, die sich aus dem im Geschäft gebundenen Kapital ergeben, wie das Unternehmen die neuen Kennziffer erklärte. Dies spiegele den Gewinn wider, der über die Kapitalkosten hinaus erwirtschaftet wird.

   Zu einer größeren Transparenz soll die Entflechtung des Segments Services beitragen für den der Logistikdienstleister im laufenden Jahr ein EBIT von rund minus 700 Mio EUR erwartet. Für den Berichtszeitraum wies der Konzern einen Umsatzanstieg und einen Rückgang des Nettogewinns aus, der die Markterwartungen verfehlte. Im dritten Quartal 2007 erzielte die Deutsche Post trotz eines höheren Umsatzes einen gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Gewinn. Grund dafür waren einmalige Sondererlöse, die in der Vorjahresrechnung enthalten waren. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank im dritten Quartal um 18,3% auf 841 Mio EUR.

   Unter dem Strich erreichte das DAX-Unternehmen ein Nettoergebnis von 350 Mio EUR, das sind 34,6% weniger als vor einem Jahr. Hier hatten die Analysten mit 489 Mio EUR mehr erwartet. Im dritten Quartal 2006 hatte die Post allerdings außerordentliche Erträge im Zusammenhang mit einer Wandelanleihe von 276 Mio EUR erzielt. Der Konzernumsatz stieg zwischen Juli und September um 5,0% auf 15,638 (14,893) Mrd EUR.

   Am Markt wurden die Zahlen gemischt aufgenommen. Während für Jochen Rothenbacher, Analyst bei equinet, die Kennziffern als "wie erwartet" bewertet wurden, bezeichnete Merck Finck & Co (MeFiCo) die Quartalszahlen als "schwach". Insbesondere das EBIT habe die Erwartungen in allen Bereichen deutlich verfehlt. Trotzdem gewann die Post-Aktie nach anfänglichen Verlusten bis 11.30 Uhr 3,4% auf 20,94 EUR.

   Seine Zukunft bei der Post ließ Zumwinkel am Donnerstag offen. Im Sommer kommenden Jahres werde er über seine Zukunft im Unternehmen entscheiden. "Meine Aufgabe macht mir viel Spaß", sagte er lediglich. Zumwinkels Vertrag läuft bis November 2008.

Webseite: http://www.dpwn.de -Von Michael Brendel und Christoph Baeuchle, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3115, michael.brendel@dowjones.com DJG/mbr/jhe (END) Dow Jones Newswires

   November 08, 2007 06:13 ET (11:13 GMT)

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