28.11.2016 17:33:41
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UPDATE3/Hacker-Angriff auf Telekom-Netz wird immer wahrscheinlicher
--Ziel war nicht das Telekom-Netz
--Router-Probleme treten weltweit auf
--Router bei 900.000 Festnetz-Kunden betroffen
(NEU: Weitere Aussagen der Telekom)
Von Archibald Preuschat und Stefan Lange
FRANKFURT/BERLIN (Dow Jones)--Hunderttausende Kunden der Deutschen Telekom sind höchstwahrscheinlich Opfer eines Hackerangriffs geworden. "Entsprechende Hinweise verdichten sich", sagte ein Unternehmenssprecher am Montagnachmittag auf Nachfrage. Die Telekom kämpft seit dem Wochenende mit massiven Problemen. Seit Sonntagnachmittag kam es bei rund 900.000 der mehr als 20 Millionen Festnetzkunden zu Router-Problemen. Da ein Reset, also das kurzfristige Trennen des Routers vom Stromnetz, aber Abhilfe bot, ging die Zahl der betroffenen Kunden am Montag kontinuierlich zurück.
"Ziel des Angriffs waren die Router. Hierbei ging es nicht um Daten-Klau, sondern um das Lahmlegen der Router", sagte der Sprecher. Das Telekom-Netz habe nur zum Transport der Schad-Software geführt. Weitere Folgen müssten betroffene Kunden nicht befürchten, hieß es seitens des DAX-Konzerns weiter. Offenbar fuhren Hacker auch weltweit ähnliche Angriffe, so Erkenntnisse des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und der Telekom.
Netzprobleme sind an sich nichts ungewöhnliches für die Telekom und ihre Mitbewerber, in der Vergangenheit waren aber zumeist Fehler in Datenbanken verantwortlich. Ein Hacker-Angriff würde eine neue Dimension darstellen.
Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte derweil, das Regierungshandeln sei nicht eingeschränkt. "Die Regierung ist natürlich voll handlungsfähig", sagte Seibert. Der Vorfall zeige aber, wie richtig und wichtig die Aufmerksamkeit sei, die die Bundesregierung dem Thema Cybersicherheit widme. "Das ist eine Aufgabe, die wir als Staat, die Wirtschaft, aber auch als Gesamtgesellschaft sehr ernst nehmen müssen und ernst nehmen.
Die Telekom empfahl ihren Kunden weiterhin, "bei Problemen den Router vom Netz zu nehmen", auch wenn das am Sonntag womöglich nicht den gewünschten Erfolg gebracht habe. "Wir bringen ständig neue Lösungen ins Netz ein", hieß es weiter.
Falsch sind laut Unternehmen Meldungen, dass besonders die Ballungsgebiete betroffen seien. "Dem ist nicht so, es gibt keinen lokalen Schwerpunkt", erklärte die Telekom. Die Häufung des Fehlerbildes in den Ballungsgebieten ergebe sich aus der Bevölkerungsverteilung und sei somit "ausschließlich ein statistisches Ergebnis".
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/apr/stl/mgo
(END) Dow Jones Newswires
November 28, 2016 11:03 ET (16:03 GMT)
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