DAX
03.05.2013 19:51:32
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UPDATE/WOCHENAUSBLICK/Nach Schlussrekord: Dax-Allzeithoch zum Greifen nah
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) könnte in der kommenden Woche auf ein Allzeithoch steigen. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex bereits mit 8.122,29 Punkten auf dem höchsten Stand in der Geschichte des Aktienbarometers geschlossen und damit die Basis für den lang ersehnten Sprung über die Marke von 8.151,57 Punkten gelegt. Auf diesen Höchststand war das Börsenbarometer am 13. Juli 2007 im Handelsverlauf geklettert. Alle Anläufe, die Schwelle zu knacken, waren bislang gescheitert - zuletzt im März diesen Jahres. Nun fehlen dem Dax nur noch etwa 30 Punkte, um endlich das alte Rekordhoch aus dem Jahr 2007 hinter sich zu lassen. Dem Dow Jones Industrial (Dow Jones) war dies bereits Anfang März gelungen.
In der kommenden Woche dürfte die in Fahrt gekommene Berichtssaison den Dax stützen. Auch die wegen des Feiertags "Christi Himmelfahrt" eher gering erwartete Handelsaktivität könnte einen neuen Dax-Rekord erleichtern. Die Börse hierzulande wird am Donnerstag geöffnet sein, doch nutzen Anleger diesen Feiertag gern als Brückentag für ein verlängertes Wochenende.
'EZB HAT DIE MACHT ÜBERNOMMEN'
Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank begründete die jüngste Aktienrally indes generell mit der weiter reichlich vorhandenen Liquidität an den Kapitalmärkten: "Die Europäische Zentralbank hat die Macht an den Aktienmärkten spätestens seit ihrer Zinssenkung am Donnerstag übernommen. Anlagealternativen scheiden angesichts der negativen Realzinsen derzeit aus."
Nach der weiteren Lockerung der geldpolitischen Zügel im Euroraum könnte der Dax schon bald die schwer zu überwindende Barriere von 8.152 Punkten hinter sich lassen, glauben auch die Experten der Landesbank Berlin. "Wir betonen allerdings, dass sich dies vornehmlich auf die Liquiditätsschwemme gründet und die fundamentale Untermauerung weiter auf sich warten lässt."
KONJUNKTURPERSPEKTIVEN UND SCHULDENKRISE WEITER HAUPTBELASTUNGSFAKTOREN
Konjunkturperspektiven und Schuldenkrise blieben die Hauptbelastungsfaktoren, warnen sie, und Analyst Markus Reinwand von der Helaba teilt diese Ansicht ebenfalls. Als stützend werden demgegenüber die moderaten Aktienbewertungen, die Dividendenrenditen und die Suche nach Anlagemöglichkeiten mit potenziell höheren Renditen angesehen.
Die bislang eher im Hintergrund gelaufene Berichtssaison im Euroraum könnte dem Dax womöglich die entscheidenden Impulse für ein neues Rekordhoch liefern. Zuletzt immerhin hätten die Quartalszahlen die Märkte leicht unterstützt, schrieben die LBB-Experten. Insgesamt bleiben sie aber vorsichtig und rechnen wegen der schwachen Wirtschaftsaussichten allgemein eher mit sinkenden Gewinnerwartungen.
ACHT DAX-KONZERNE LEGEN ZAHLEN VOR
Insgesamt acht Konzerne aus dem Leitindex werden ihre Geschäftsberichte für das erste Quartal vorlegen. Den Auftakt macht am Montag der Gasehersteller Linde. Besonderes Interesse dürften am Dienstag dann die Zahlen der Commerzbank auf sich ziehen, die seit der Finanzkrise 2008 immer wieder mit neuen Hiobsbotschaften ihre Aktionäre verärgert hat. "Das erste Quartal dürfte erneut das beste des Jahres werden", glaubt etwa Analyst Andreas Pläsier von Warburg Research und rechnet mit einem operativen Gewinn von rund 440 Millionen Euro.
Die um Kunden und Umsätze kämpfende Deutsche Telekom wird ihre Zahlen am Mittwoch vorlegen sowie unter anderem auch der schwer gebeutelte Versorger Eon
KONJUNKTURSEITE BLEIBT RUHIG
Zugleich bleibt es auf Seiten der Konjunktur ruhig. Aus den USA werden am Donnerstag die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bekannt gegeben. Zwei Tage vorher stehen die Auftragseingänge aus der deutschen Industrie im Blick. "Die März-Zahlen werden zeigen, ob die in den vergangenen Monaten verzeichneten Signale für höhere Investitionen bereits wieder erloschen sind", kommentiert Volkswirt Ralph Solveen von der Commerzbank. Sollte es allerdings eine positive Überraschung geben, könnte auch dies den Leitindex auf einen neuen Höchststand katapultieren./ck/stb/la
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---
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