24.02.2017 20:48:42
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UPDATE/VW zahlt nach Milliardengewinn höher als erwartete Dividende
--Volkswagen erzielt Nettogewinn 2016 von 5,14 Milliarden Euro
--Je Vorzugsaktie will VW 2,06 nach 0,17 Euro auszahlen
--VW will Verkäufe 2017 weiter steigern
(NEU: weitere Details, Ausblick)
Von Markus Klausen
FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen hat im ersten vollen Jahr nach Ausbruch des Abgasskandals einen Milliardengewinn erzielt und dabei von der breiten Aufstellung des Konzerns profitiert. Trotz der weiter anfallenden Belastungen aus dem Skandal erzielte der weltweit größte Autohersteller einen Gewinn von mehr als 5 Milliarden Euro. Daran will VW seine Aktionäre beteiligen: Die Ausschüttung je Vorzugsaktie soll stärker als erwartet auf 2,06 von 0,17 Euro je Aktie steigen. Analysten hatten 1,66 Euro je Anteil erwartet.
Zudem gab der Wolfsburger Konzern einen vorsichtig optimistischen Ausblick für das neue Jahr. Die Auslieferungen sollen moderat steigen, nachdem VW vergangenes Jahr den japanischen Rivalen Toyota als Nummer eins quasi rechts überholt hat. Der Konzernumsatz soll um bis zu 4 Prozent zulegen und die operative Rendite zwischen 6 und 7 Prozent liegen.
Die VW-Aktie legte im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz um 1,1 Prozent zu.
Müller betont Vorteile des Mehrmarkenmodells Angetrieben von besseren Verkäufen erwirtschafte der DAX-Konzern 2016 ein bereinigtes operatives Ergebnis von 14,62 Milliarden nach 12,82 Milliarden Euro im Vorjahr. Inklusive der Aufwendungen für den Skandal liegt der operative Gewinn bei 7,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern 5,14 Milliarden Euro. Der Umsatz lag mit 217,3 Milliarden Euro überraschend über dem Vorjahresniveau. Die operative bereinigte Marge erreichte 6,7 Prozent.
Analysten hatten dem Wolfsburger Konzern ein bereinigtes operatives Ergebnis von 14,76 Milliarden und Erlöse von nur 213,09 Milliarden Euro zugetraut.
"Das abgelaufene Geschäftsjahr hat uns vor sehr große Herausforderungen gestellt, dennoch hat der Konzern trotz Krise eine Bestleistung im operativen Geschäft abgeliefert", wird Vorstandsvorsitzender Matthias Müller in der Mitteilung zitiert. VW könne die Stärken und Synergiepotenziale des "Mehrmarkenkonzerns sehr viel gezielter nutzen".
Kernmarke mit Aufholjagd Vergangenes Jahr, als die Kosten aus den Manipulationen an den Dieselmodellen massiv belasteten, hatte die Volkswagen AG einen operativen Verlust von 4,1 Milliarden Euro verzeichnet. Unter dem Strich stand damals ein Fehlbetrag von knapp 1,6 Milliarden Euro. Es war der erste Verlust seit 22 Jahren. Aus diesem Grund hatten die Wolfsburger auch nur eine Minidividende gezahlt. Im letzten Jahr vor der Krise hatte VW 4,86 Euro je Vorzugsaktie gezahlt. Während damals Sonderbelastungen von 16,9 Milliarden anfielen, waren es im vergangenen Jahr noch 7,5 Milliarden Euro.
Ein wichtiger Grund für den nun erzielten Milliardengewinn sind die guten Verkaufszahlen der Niedersachsen. Trotz des Abgasskandals konnte VW im vergangenen Jahr mit 10,3 Millionen Fahrzeugen einen Rekordwert erreichen. Die 10-Millionen-Marke ist für die großen internationalen Hersteller die magische Schwelle für globale Jahresabsatzzahlen. Bislang haben nur drei Hersteller sich dieser Marke genähert oder sie überschritten - General Motors, VW und Toyota. VW hatte bereits im Jahr 2014 mehr als 10 Millionen Fahrzeuge verkauft.
Dabei sorgten nicht nur Porsche, Audi oder Seat 2016 mit guten Absatzzahlen für das Ergebnis. Auch die Kernmarke VW, bei der sich besonders im ersten Halbjahr Bremsspuren resultierend aus dem Abgasskandal zeigten, startete in der zweiten Jahreshälfte, vor allem aber im Schlussquartal, eine rasante Aufholjagd.
Kontakt zum Autor: markus.klausen@wsj.com
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February 24, 2017 14:18 ET (19:18 GMT)
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