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25.10.2016 20:26:46

UPDATE/VW erhält in USA grünes Licht für Milliarden-Vergleich

   -- Vergleich hat Umfang von rund 14,7 Milliarden US-Dollar

   -- VW: Wichtiger Meilenstein auf Weg, Dinge in USA wieder in Ordnung zu bringen

   (NEU: weitere Details)

   Von Sara Randazzo und Hendrik Varnholt

   FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen hat im Abgasskandal in den USA die Genehmigung für einen Vergleich im Umfang von rund 14,7 Milliarden US-Dollar erhalten. Richter Charles R. Breyer vom Bundesbezirksgericht in San Francisco genehmigte die Übereinkunft zwischen Vertretern von Volkswagen, US-Autokäufern und Behörden. Für den Wolfsburger Konzern ist damit die wohl wichtigste Einigung über Entschädigungen im Abgasskandal besiegelt.

   "Die abschließende Genehmigung der 2,0-l-TDI-Vergleichsvereinbarung ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg, die Dinge in den USA wieder in Ordnung zu bringen", erklärte VW-Amerikachef Hinrich J. Woebcken.

   Die für die Klage der US-Konsumenten federführende Anwältin Elizabeth Cabraser bezeichnete die Einigung als "historisch". Volkswagen werde für das rechtswidrige Verhalten und die Verletzung der Verbraucherrechte zur Rechenschaft gezogen. Die US-Umweltbehörde EPA, die mit dem Vorwurf betrügerischer Abgasmanipulationen bei VW vor gut einem Jahr an die Öffentlichkeit gegangen war, bezeichnete den heutigen Dienstag als "richtungsweisenden Tag".

475.000 US-Kunden können an Vergleich teilnehmen Die Einigung sieht zur Entschädigung der 475.000 Käufer von betroffenen Zwei-Liter-Dieselfahrzeugen in den USA Zahlungen von bis zu 10,03 Milliarden Dollar vor. Mit dem Geld soll Volkswagen je nach Wahl der Kunden die Autos entweder zurückkaufen oder - sofern die Behörden dies genehmigen - umbauen. In dem Betrag sind zudem direkte Geldzahlungen an die Autobesitzer enthalten. Die Beträge zur Wiedergutmachung sollen je Kunde zwischen 5.100 und rund 10.000 Dollar liegen.

   Zudem wird Volkswagen mindestens 2,7 Milliarden Dollar in einen Umweltfonds einzahlen. Mit dem Geld wollen US-Behörden etwa Truck-Besitzer beim Kauf eines umweltfreundlicheren neuen Lastwagens unterstützen oder alte, viel Schadstoff ausstoßende Schulbusse ersetzen.

   Weitere 2 Milliarden Dollar muss Volkswagen laut dem Vergleich gestreckt über zehn Jahre für Initiativen zur Förderung von Nullemissionsautos ausgeben. Mit Hilfe des Geldes könnten etwa Ladesäulen für Elektroautos entstehen, heißt es in dem Einigungspapier.

Weiterer Vergleich steht aus Richter Breyer hatte zuletzt seine endgültige Zustimmung zu der 14,7 Milliarden Dollar teuren Übereinkunft bereits signalisiert. Von daher kommt die jetzige Genehmigung alles andere als überraschend.

   Zu der erzielten Vereinbarung mit den Händlern hatte sich Richter Breyer vergangene Woche ebenfalls schon wohlwollend geäußert. Er erteilte dem Deal seine vorläufige Zustimmung und setzte eine Anhörung für den 18. Januar 2017 an. Der Vergleich mit den Händlern hat ein Volumen von 1,2 Milliarden Dollar.

   Insgesamt soll Volkswagen nach der schon vor Wochen ausgehandelten Einigung damit bis zu rund 16 Milliarden US-Dollar aufwenden, um die betroffenen Kunden, Autohäuser und die Allgemeinheit in den USA für die Manipulation von Abgaswerten zu entschädigen.

   Auch außerhalb der USA drohen Volkswagen Forderungen von Kunden und Behörden. Dort dürften die Zahlungen aber deutlich geringer ausfallen. Etwa für Europa, wo Volkswagen viel mehr betroffene Dieselautos verkauft hat, plant der Autohersteller kein Wiedergutmachungsprogramm vom Ausmaß der US-Entschädigungen: Die Stickoxidgrenzwerte seien in den USA viel strenger, teilte das Unternehmen dazu schon im Juni mit.

   Volkswagen ist außerdem den Forderungen von Aktionären ausgesetzt. Sie bemängeln vor allem, Volkswagen habe zu spät über den Abgasskandal informiert, und fordern einen Ausgleich für Kursverluste. Der Autokonzern behauptet, sich an die Regeln der Aktiengesetze gehalten zu haben.

   Volkswagen hat für die Kosten des Abgasskandals in der eigenen Bilanz bislang Rückstellungen von 17,8 Milliarden Euro gebildet.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   October 25, 2016 13:56 ET (17:56 GMT)

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