Dow Jones
16.10.2009 17:11:20
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UPDATE: US-Industrieproduktion im Aufwärtstrend
Wie die Federal Reserve am Freitag mitteilte, erhöhte sich die industrielle Erzeugung im September um 0,7% gegenüber dem Vormonat und damit zum dritten Mal in Folge. Im Vorfeld hatten von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen lediglich einen Anstieg der Produktion um 0,2% prognostiziert. Im August hatte die Industrieproduktion nach revidierten Angaben um 1,2% (vorläufig: plus 0,8%) zugelegt, im Juli war ein Zuwachs um 0,9% verzeichnet worden.
"Kumuliert hat die US-Industrie ihren Ausstoß damit in den letzten drei Monaten um 2,8% gesteigert", erklärte Postbank-Ökonom Heinrich Bayer. Eine vergleichbare Serie von drei aufeinander folgenden kräftigen Zuwächsen habe es in den letzten zehn Jahren nur einmal gegeben, nämlich Ende 1999 inmitten der Boomphase 1999/2000.
Damit zeigen nach Einschätzung des Postbank-Ökonomen die Zahlen der vergangenen Monate, dass sich die US-Industrie in einem klaren Aufwärtstrend befinde. Dieser dürfte aber durch die Autobranche überzeichnet sein. "Hier dürfte sich in den nächsten Monaten ein Korrekturpotenzial ergeben, so dass die Industrie das Tempo ihres aktuellen Aufwärtstrends nicht wird halten können", warnte Bayer.
Im verarbeitenden Gewerbe, das für einen Großteil der Industrieproduktion steht, wurde im September binnen Monatsfrist ein Produktionsplus von 0,9% verzeichnet. Dabei erhöhte sich die Produktion von Autos und Autoteilen um 8,1%. Unter Herausrechnung der Auto-Sparte wäre die gesamte Industrieproduktion im September lediglich um 0,3% gewachsen.
Commerzbank-Ökonom Christoph Balz erwartet, dass sich die Erholung in der Industrie fortsetzen wird. "In den kommenden Monaten sollte die Produktion weiter zulegen, denn die Unternehmen haben nach dem Einbruch der Nachfrage ihre zeitweilig übertrieben großen Lagerbestände massiv reduziert", erklärte er. Inzwischen bedienten die Unternehmen die Nachfrage zunehmend durch neue Produktion und weniger durch Lagerabbau. Dies helfe dem Wachstum und sei ein zentraler Grund für die Rückkehr der US-Wirtschaft zu soliden Wachstumsraten im zweiten Halbjahr 2009.
Auch nach Einschätzung von NordLB-Volkswirt Bernd Krampen hat sich nicht nur eine Bodenbildung im verarbeitenden Sektor ergeben, vielmehr sei eine Erholungsphase eingeläutet. Das passe zu dem allgemeinen Stimmungsbild aus dem verarbeitenden Sektor, wie es der Empire State Survey, der Philadelphia-Index oder auch der nationale ISM-PMI angedeutet hatten.
"Insgesamt liefern diese Daten ein positives Signal für die am 29. Oktober anstehenden BIP-Zahlen für das dritte Quartal", erklärte der NordLB-Ökonom. Vor diesem Hintergrund sei mit einem ersten Anstieg der gesamten Wertschöpfung seit dem zweiten Quartal 2008 zu rechnen. Die NordLB geht von einem Plus von annualisiert 3,2% zum Vorquartal aus.
-Von Katrin Härtel, Dow Jones Newswires; +49 (0) 69 297 25 300, konjunktur.de@dowjones.com DJG/DJN/kth/hab (END) Dow Jones Newswires
October 16, 2009 10:40 ET (14:40 GMT)
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