05.12.2012 11:53:31
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UPDATE: Nokia Siemens Networks stößt weitere Sparten ab
-- Deutsche Service-Tochtergesellschaft mit 1.000 Beschäftigten wird geschlossen
-- Business Support Systems wird an kanadische Redknee verkauft
-- Gewerkschaft: Beschäftigte müssen für Missmanagement büßen
(Neu: Details, Reaktion Gewerkschaft)
Von Ursula Quass
Nokia Siemens Networks macht mit seiner strategischen Neuausrichtung ernst: Der Konzern schlägt weitere Sparten abseits des Geschäfts mit Breitbandmobilfunk los. Während die Service-Sparte Business Support Systems an das kanadische Unternehmen Redknee verkauft wird, wird die deutsche Tochtergesellschaft für Netz-Infrastruktur-Dienstleistungen geschlossen.
Das Geschäft von Nokia Siemens Networks Services sei nicht profitabel, begründete NSN die Einstellung des Bereichs. Stattdessen habe es in den fünf Jahren seit seiner Gründung Verluste in zweistelliger Millionenhöhe angehäuft. Bis spätestens 2013 soll der Betrieb eingestellt werden. Rund 1.000 Beschäftigte an 16 deutschen Standorten sind betroffen. Sie sind bislang vor allem in der Wartung und Installation passiver Netzwerktechnik wie Verkabelungen und Antennen für Unternehmen sowie Betreiber von Telekommunikationsnetzen in der Bundesrepublik tätig.
Die Gewerkschaft ver.di kritisierte den geplanten Jobabbau als "völlig inakzeptable Entscheidung". Die Beschäftigten sollten nicht für "unternehmerische Fehlentscheidungen in der Vergangenheit" büßen müssen. Dies sei "skandalös".
Hoffnung besteht nur für ein Fünftel der Beschäftigten: Angaben der Gewerkschaft zufolge haben 200 Mitarbeiter ein Rückkehrrecht zur Deutschen Telekom. Der Bonner Konzern hatte vor fünf Jahren seine ehemalige Technik-Service-Tochter VTS samt 1.800 Beschäftigten und Serviceverträgen an NSN verkauft. Daraus ist die heutige NSN Services entstanden.
Die rund 1.200 in Deutschland, Indien und Polen Beschäftigten der Service-Sparte Business Support Systems sollen dagegen zu Redknee überwechseln. Redknee legt für die Service-Sparte 15 Millionen Euro in bar auf den Tisch. Bis zu 25 Millionen Euro könnten für Preisanpassungen hinzukommen. Diese Summe soll in einem Zeitraum von ein bis 3 Jahren nach Abschluss des Deals bezahlt werden. Die Transaktion, von der sich Redknee einen verbesserten globalen Marktzugang verspricht, soll im ersten Halbjahr 2013 abgeschlossen werden.
Es ist bereits die dritte Umbaumaßnahme in nur einer Woche. Erst am Montag hatte die Gesellschaft den Verkauf des Glasfasergeschäfts an den US-Investor Marlin Equity Partners verkündet, das künftig als eigene Gesellschaft mit dem bisherigen Managementteam von München aus arbeiten soll.
NSN, das je zur Hälfte dem deutschen Technikkonzern Siemens und dem finnischen Handyhersteller Nokia gehört, schrieb jahrelang Verluste. Zuletzt schien das Joint Venture aber auf dem Weg der Besserung. So verzeichnete das Unternehmen zuletzt ein Rekordquartal und arbeitete das zweite Vierteljahr in Folge profitabel.
Allerdings hat NSN auf dem Weg dorthin bereits eine Reihe harter Sparrunden mit Stellenstreichungen hinter sich. Derzeit läuft noch der im Frühjahr angekündigte Abbau von 2.900 Stellen in Deutschland. Ende November wurde bekannt, dass auch der Standort in Bruchsal bei Karlsruhe geschlossen wird - obwohl dieser eigentlich eine Bestandsgarantie bis Ende 2014 hatte.
Kontakt zur Autorin: ursula.quass@dowjones.com
DJG/uqu/bam
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December 05, 2012 05:23 ET (10:23 GMT)
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