10.05.2016 09:25:45
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UPDATE/Niedrige Kalipreise sorgen für Gewinnrückgang bei K+S
--Konzernumsatz fällt um 20 Prozent
--Nettoergebnis schmilzt um 25 Prozent ab
--2016 plant K+S weiter mit Umsatz- und Ergebnisrückgang
(NEU: Weitere Details)
Von Heide Oberhauser-Aslan
FRANKFURT (Dow Jones)--Rückläufige Durchschnittspreise für Kali und niedrigere Absatzmengen bei Kalidünger und Auftausalz haben K+S erwartungsgemäß einen schwachen Jahresstart beschert. Umsatz und Ergebnis fielen deutlich unter das Vorjahresniveau zurück. Den bescheidenen Jahresausblick bestätigte der Düngemittel- und Salzkonzern.
In den Monaten Januar bis März fielen die Erlöse im Konzern um 20 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT I) schmolz um 31 Prozent auf 218 Millionen Euro ab. Unter dem Strich und bereinigt verdiente der Konzern mit knapp 148 Millionen Euro gut 25 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
"Wie erwartet lagen Umsatz und Ergebnis aufgrund der vorherrschenden Schwäche des Kalimarktes deutlich unter den Vorjahreswerten", sagte CEO Norbert Steiner. Das Unternehmen habe sich aber Dank seiner Zwei-Säulen-Strategie sowie des breiten Produktportfolios im Vergleich zum Wettbewerb gut behaupten können, erklärte der Manager.
Späte Frühjahrsdüngung in Europa schmälerte Absatzmengen Im Geschäftsbereich Kali- und Magnesiumprodukte fiel der Umsatz um gut 24 Prozent auf knapp 461 Millionen Euro zurück. Grund waren rückläufige Absatzmengen und Preise. Insbesondere in Asien hätten sich Kunden aufgrund anhaltender Trockenheit mit Käufen zurückgehalten, hieß es. Auch die Absatzmengen lagen mit 1,69 Millionen Tonnen spürbar unter Vorjahr. Dies war unter anderem der später einsetzenden Frühjahrsdüngung in Europa geschuldet, die sich witterungsbedingt nach hinten verschoben hatte.
Das operative Ergebnis (EBIT I) rutschte um gut 44 Prozent auf gut 102 Millionen Euro ab. Der scharfe Rückgang war neben Preis- und Mengeneffekten auf die planmäßig ansteigenden operativen Kosten im Rahmen des Aufbaus des neuen Kaliwerks Legacy in Kanada zurückzuführen. Die Inbetriebnahme des neuen Werkes wird weiter in diesem Sommer erwartet. Das Investitionsbudget von 4,1 Milliarden kanadische Dollar werde eingehalten, bekräftigte der Konzern. Bislang sind knapp 90 Prozent des Gesamtvolumens verbaut worden.
Durchschnittspreise für Kalidünger geben weiter nach Die Preise für Kali- und Magnesiumprodukte sind weiter gefallen. In der ersten drei Monaten des Jahres lag der Durchschnittspreis, den K+S für seine Kali- und Magnesiumprodukte erzielt, bei 272,4 Euro je Tonne, im ersten Quartal des Vorjahres hatte er noch 313,6 Euro je Tonne betragen.
Milder Winter in Europa und Nordamerika belastet Salzgeschäft Auch das zweite Standbein von K+S, die Salzsparte, musste im Quartal Umsatz- und Gewinnrückgänge hinnehmen. Der Umsatz fiel um gut 18 Prozent auf knapp 595 Millionen Euro. Hauptgrund für die Erlöseinbußen war der niedrigere Absatz im Auftausalzgeschäft aufgrund der milden Witterung in Europa und Nordamerika. Das operative Ergebnis (EBIT I) gab um knapp 14 Prozent auf knapp 123 Millionen Euro nach. Am mittelfristigen Ziel, das operative Ergebnis der Salzsparte bis zum Jahr 2020 auf mehr als 250 Millionen Euro zu steigern, hält der Konzern unverändert fest.
Die langfristigen Wachstumsaussichten für K+S sieht das Unternehmen trotz der derzeitigen Schwäche des Kalimarktes nach wie vor als intakt an. Die Zuversicht stützt sich auf die neue Kalimine in Kanada und das Programm zur Steigerung der Profitabilität im Salzgeschäft. "K+S bleibt ein Unternehmen mit sehr guten Perspektiven", bekräftigte der Konzernlenker.
Düstere Jahresprognose bestätigt Für dieses Jahr sind die Aussichten für K+S allerdings weiter düster. Das Unternehmen rechnet 2016 unverändert mit einem deutlichen Rückgang der operativen Ergebnisse und des bereinigten Konzerngewinns. Beim Umsatz werden wie bislang moderate Einbußen prognostiziert. Im Geschäftsbereich Kali- und Magnesium wird weiterhin ein deutlicher Rückgang des Durchschnittspreises und ein leicht niedrigeres Absatzvolumen erwartet. Im Geschäftsbereich Salz dürfte ein niedrigerer Absatz von Auftausalz nicht vollständig durch den moderat steigenden Absatz von Salzen für andere Anwendungsbereiche ausgeglichen werden, hieß es.
Preisdruck bei Düngemitteln macht nicht nur K+S zu schaffen. Der mit der gescheiterten Kaufofferte für K+S in die Schlagzeilen geratene kanadische Rivale Potash musste wegen schwacher Ergebnisse zum Jahresauftakt seine Prognose Ende April deutlich senken. Im laufenden Jahr wird jetzt nur noch mit einem Gewinn je Aktie von 0,60 bis 0,80 Dollar gerechnet. Zuvor waren 0,90 bis 1,20 Dollar je Aktie in Aussicht gestellt worden. Im ersten Quartal ist der Gewinn von Potash auf 75 Millionen Dollar abgeschmolzen, nach 370 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Auch der Umsatz war um mehr als ein Viertel auf 1,2 Milliarden Dollar zurückgefallen.
Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com
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May 10, 2016 02:55 ET (06:55 GMT)
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