03.05.2013 17:05:30
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UPDATE: Neue Hoffnung auf Erholung am US-Arbeitsmarkt
--Unternehmen schaffen mehr Jobs als erwartet
--Arbeitslosenquote sinkt überraschend
--Ökonomen warnen vor Euphorie
--Aktienmärkte reagieren positiv auf Daten
(NEU: Ökonomen, Marktreaktionen)
Von Jeffrey Sparshott und Andreas Plecko
WASHINGTON--Der US-Arbeitsmarkt hat im April ein solides Stellenwachstum verzeichnet, was zusammen mit der sinkenden Arbeitslosenquote neue Hoffnungen auf eine Erholung keimen lässt. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stieg die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 165.000, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte nur einen Stellenzuwachs um 148.000 erwartet hatten. Einige Ökonomen mahnten indes zur Vorsicht, weil eine durchgreifende Erholung noch nicht gesichert sei.
Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kräftig nach oben korrigiert: Das Ministerium meldete für März nun ein Stellenplus von 138.000, nachdem zunächst ein Anstieg um 88.000 gemeldet worden war. Für den Februar wurde die Zahl auf ein Plus von 332.000 Jobs revidiert, nach bislang gemeldeten 268.000 zusätzlichen Stellen.
"Die Botschaft ist: Die überraschend schwachen Zahlen im Vormonat waren zum größten Teil ein falscher Alarm", sagte Jim O'Sullivan, US-Chefökonom für High Frequency Economics.
Die bei einer separaten Erhebung ermittelte Arbeitslosenquote sank auf 7,5 Prozent, den tiefsten Stand seit Dezember 2008. Ökonomen hatten die Quote auf dem Vormonatsstand von 7,6 Prozent erwartet.
Der Privatsektor der US-Wirtschaft, der rund 70 Prozent der gesamten Arbeitskräfte beschäftigt, schuf im April 176.000 Jobs. Im verarbeitenden Gewerbe stagnierte die Beschäftigung, was besonders der starken Automobilindustrie zu verdanken ist, denn die Industrie insgesamt büßte im April an Dynamik ein.
Seit dem Ende der tiefen Rezession vor vier Jahren hat die US-Wirtschaft einen sehr holprigen Erholungspfad eingeschlagen, wobei besonders die flaue Entwicklung am US-Arbeitsmarkt enttäuschte. Mit den neuen Daten gibt es nun die Hoffnung auf einen stärkeren Beschäftigungsaufschwung, was über einen höheren Konsum auch der Gesamtwirtschaft zugute kommen würde.
Es gab jedoch auch warnende Stimmen: "Ich sehe wenige Anzeichen in diesen Daten, dass eine merkliche Beschleunigung zu erwarten ist", sagte Scott Anderson, Chefvolkswirt der Bank of the West in San Francisco. "Es gibt einige Schwachpunkte, die in Frage stellen, ob es diese Zuwächse auch in den folgenden Monaten geben wird."
Hingegen sieht Nord/LB-Ökonom Bernd Krampen den US-Arbeitsmarkt nach einer weniger tiefen Delle als zunächst befürchtet weiter im Aufwind. "Für die US-Geldpolitik deutet sich mit dem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 7,5 Prozent an, dass die Tendenz für die quantitative Lockerung eher in Richtung einer Begrenzung oder gar einem Ende des Aufkaufprogramms zeigt." Die Fed will ihre lockere Geldpolitik straffen, wenn die Arbeitslosenquote den Zielwert von 6,5 Prozent unterschreitet.
An den Devisen- und Aktienmärkten sorgte der Bericht aus Washington für Bewegung: Der Kurs des Euro fiel unmittelbar nach Bekanntgabe der Arbeitsmarktdaten unter die Marke bei 1,31 Dollar, erholte sich später aber wieder. Im deutschen Aktienhandel zog der Dax kräftig an und sprang über die Marke von 8.000 Punkten. In den USA startete der Dow-Jones-Index mit deutlichen Kursaufschlägen in den Handelstag und erreichte erstmals die Marke von 15.000 Zählern.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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May 03, 2013 10:34 ET (14:34 GMT)
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