30.03.2007 16:00:00
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UPDATE: Miete für "letzte Meile" der Telekom leicht gesenkt
Von Stefan Paul Mechnig
Dow Jones Newswires
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom AG erhält künftig etwas weniger Geld von ihren Konkurrenten für die "letzte Meile" zu den Hausanschlüssen der Telefonkunden. Die Bundesnetzagentur kündigte am Freitag eine Senkung der Monatsmiete um 0,15 EUR auf 10,50 EUR an. Die so genannte Teilnehmeranschlussleitung (TAL) ist das wichtigste Vorprodukt für den Wettbewerb auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt.
Alternative Netzbetreiber sind in der Regel darauf angewiesen, um mit ihren Breitband- und Telefonangeboten in die Haushalte der Kunden zu gelangen. Bei diesen Anbietern sorgte die Entscheidung für große Enttäuschung. Sie hatten mindestens eine Absenkung auf unter zehn EUR gefordert und befürchten nun, gegenüber reinen Wiederverkäufern von Produkten der Telekom weiter ins Hintertreffen zu gelangen. Aber auch der Ex-Monopolist konnte sich mit seinem Antrag nicht durchsetzen, die Entgelte auf gut 12 EUR zu erhöhen.
Die Telekom hatte das mit "besonderen Lasten" für ihren Personalumbau begründet. Sie will erreichen, dass bis 2008 rund 32.000 Beschäftigte das Unternehmen verlassen, und muss dafür mehr als drei Mrd EUR aufwenden. Dazu erklärte die Bundesnetzagentur, solche zusätzlichen Kosten hätten nicht anerkannt werden können. Restrukturierungsaufwendungen dienten dazu, mittelfristig die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern, betonte die Behörde. Ihrer Ansicht nach trägt die auf zwei Jahre festgelegte neue Miete dazu bei, zwischen Infrastruktur- und Dienstewettbewerb weiter eine Balance zu erhalten.
Der Regulierer unterstrich zudem, dass der Wettbewerb im Breitbandmarkt und im Ortsnetzbereich mit deutlichen Schritten vorankomme. Mit rund fünf Mio vermieteten Hausanschlüssen liege Deutschland an der Spitze in Europa. Die alternativen Anbieter erklärten ihrerseits, dass diese Zahl einem Marktanteil von erst 14% entspreche und die Telekom noch mit weitem Abstand dominiere.
Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) bezeichnete die Mietsenkung als viel zu gering und "Schlag ins Gesicht" für die Unternehmen mit eigenen Netzen. Weil in den vergangenen Jahren die Rabatte für die ohne Infrastruktur agierenden Wiederverkäufer sehr stark gestiegen seien, sei eine erhebliche Schieflage im Markt entstanden und drohe eine Entwertung der Investitionen in eigene Infrastruktur. Dies hätte der Regulierer mit einer deutlicheren Preissenkung verhindern müssen.
Auch der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) kritisierte die Entscheidung der Netzagentur. Sie sei ein "Trippelschritt" statt des erhofften "großen Wurfs". Von der Deutschen Telekom war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Im Juni steht noch eine Reihe weiterer Entscheidungen zu den Hausanschlüssen an. So muss der Regulierer die Höhe der so genannten Einmalentgelte neu festlegen, die die Telekom für das Kündigen oder Umschalten der Leitungen nimmt. Vor allem aber wird der Regulierer voraussichtlich ebenfalls im Juni bestimmen, wie die TAL künftig zu definieren ist. Hier sind die alternativen Anbieter in ernster Sorge um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Breitbandmarkt.
Denn die Netzagentur neigt nach Angaben des VATM dazu, die neuen schnellen Glasfaserleitungen der Telekom bei der Neudefinition der "letzten Meile" zunächst auszuklammern. Die Leitungen zu den Haushalten sind bislang überwiegend aus Kupfer. Die Wettbewerber befürchten, künftig kein verbrieftes Recht auf den Zugang zu der gemischten Kupfer-Glasfaser-TAL zu haben. In diesem Falle wären sie bei der Verbreitung von hochbitratigen Angeboten in Deutschland gegenüber der Telekom im Nachteil, warnte der VATM.
Webseite: http://www.BNetzA.de,
www.telekom.de
www.vatm.de
-Von Stefan Paul Mechnig, Dow Jones Newswires, ++ 49 (0) 211 - 13 87 213,
TMT.dowjones.com
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March 30, 2007 09:57 ET (13:57 GMT)
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