30.09.2015 15:40:47

UPDATE/Metro schließt Verkauf von Kaufhof an kanadische HBC ab

   --Nettomittelzufluss bei 1,75 Milliarden Euro

   --Verschuldung soll um 2,85 Milliarden Euro sinken

   --Erste Pläne für neuen Kaufhof

   (weitgehend neu)

   Von Natali Schwab

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Handelskonzern METRO hat den Verkauf der Warenhauskette Kaufhof an die kanadische Hudson's Bay Company (HBC) für 2,85 Milliarden Euro inklusive Verbindlichkeiten abgeschlossen. Der Nettozahlungsmittelzufluss betrage rund 1,75 Milliarden Euro und liege oberhalb der bisherigen Prognose von rund 1,6 Milliarden Euro, teilte Metro mit.

   Die Rating-relevante Verschuldung soll um 2,85 Milliarden Euro verringert werden, was ebenfalls etwas mehr ist als die ursprünglich geplanten rund 2,7 Milliarden Euro. "Damit sind wir auf dem besten Weg, unsere Nettoverschuldung per 30. September 2015 auf unter 3,2 Milliarden Euro zu reduzieren und unsere Rating-relevanten Kennzahlen weiter zu verbessern", erklärte Finanzvorstand Mark Frese.

   Ein Teil der Zuflüsse soll für Zukäufe der beiden Kerngeschäfte Cash & Carry sowie Media-Saturn verwendet werden.

   Für das Geschäftsjahr 2014/15 erwartet Metro einen positiven EBIT-Effekt aus dem Verkauf von rund 750 Millionen Euro. Dieser Betrag wird als Sonderfaktor ausgewiesen.

   Metro und HBC hatten die Transaktion Mitte Juni angekündigt. Vorausgegangen war ein heftiges Werben des österreichischen Immobilieninvestors Rene Benko, dessen Signa Holding Eigentümerin des seit Jahren schwächelnden Wettbewerbers Karstadt ist.

   Die kanadische HBC, bekannt durch US-Marken wie Saks Fifth Avenue, bekommt mit der Übernahme einen Fuß in die europäische Warenhaus-Landschaft. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, in Kaufhof investieren zu wollen. Die Warenhauskette besitze ein "substanzielles Wachstumspotenzial", erklärte Richard Baker, Governor und Executive Chairman von HBC.

   Zuletzt waren Befürchtungen laut geworden, der kanadische Investor könne Stellen abbauen, ganze Bereiche wie etwa die Lebensmittelabteilung schließen und die Mieten für die Warenhäuser drastisch erhöhen.

   HBC werde sämtliche Zusagen, die die Unternehmen in einer Sozialcharta fixiert hatten, einhalten, hieß es von den Kanadiern. So gibt es eine Standort- und Beschäftigtengarantie - diese läuft über drei Jahre. Der Bedarf an Mitarbeitern in den Warenhäusern sowie im E-Commerce werde perspektivisch ansteigen, hieß es. Kaufhof gehe daher davon aus, im Laufe der Zeit neue Stellen zu schaffen. Die Hauptverwaltung bleibt in Köln.

   Desweiteren gibt es erste Pläne für den neuen Kaufhof, die in der ersten Jahreshälfte 2016 umgesetzt werden sollen. HBC hat dazu eine "enge Zusammenarbeit" mit dem bisherigen Kaufhof-Management und dessen Chef Olivier Van den Bossche angekündigt.

   Der neue Eigentümer will dabei die Verkaufsflächen vergrößern - unproduktive Lager- und Büroflächen sollen umgewandelt werden.

   So sollen neue Marken, die bei den deutschen und belgischen Kunden gefragt sind, beschleunigt eingeführt werden - hierbei wird insbesondere auf Premiummarken in der wichtigen Damenmodekategorie gezielt. Darüber hinaus plant HBC perspektivisch die Einführung der Marken Saks Fifth Avenue und Saks OFF 5TH im deutschen Markt. Zudem will HBC die Bereiche Kosmetik, Schuhe und Handtaschen ausbauen.

   Auch die digitalen Möglichkeiten - die bislang eher ein Schattendasein bei Kaufhof geführt haben - will HBC erweitern, etwa durch einen Ausbau des Online-Sortiments.

   Die Kaufhof-Gruppe beschäftigt derzeit 21.500 Mitarbeiter und betreibt in Deutschland aktuell 102 Warenhäuser - davon 60 mit Dinea-Gastronomie - und 16 Sporthäuser sowie 16 Warenhäuser in Belgien. Der Umsatz lag im vergangenen Geschäftsjahr bei rund 3,1 Milliarden Euro.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/reg

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   September 30, 2015 09:08 ET (13:08 GMT)

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