02.05.2013 23:15:30

UPDATE: MÄRKTE USA/S&P-500-Rekordhoch dank Arbeitsmarkt und billigem EZB-Geld

(NEU: US-Rentenmarkttabelle)

Von Florian Faust Positive US-Daten und billiges Geld in Europa und haben der Wall Street am Donnerstag auf die Sprünge geholfen und den S&P-500 auf Allzeithoch getrieben. Dazu gesellten sich überzeugende Geschäftsberichte aus dem Technologiesektor. Die Europäische Zentralbank erfüllte mit ihrer Senkung der Leitzinsen auf Rekordtief die Markterwartungen. "Ich glaube nicht, dass die EZB-Schritte großen Einfluss ausüben. Es ist eher ein symbolischer Schritt - eine Abkehr vom bisherigen Weg und hin zu einer marktfreundlicheren Politik. Verglichen mit der amerikanischen oder japanischen Geldpolitik mutet die Sache doch sehr bescheiden an", sagte Marktstratege Stephen Wood von Russell Investments.

   Die eigentliche Überraschung des Tages in positiver Hinsicht lieferte der bislang siechende US-Arbeitsmarkt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der Vorwoche auf ein Fünfjahrestief gefallen, während Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten. Die Daten schürten Hoffnungen auf einen ebenso überzeugenden Arbeitsmarktbericht für April am Freitag, nachdem die Daten des privaten Dienstleisters ADP am Vortag enttäuscht hatten.

   Der Dow-Jones-Index stieg um 0,9 Prozent auf 14.832 Punkte und der breiter aufgestellte S&P-500 kletterte im Verlauf auf das Rekordhoch von 1.598,60 Zählern und schloss 0,9 Prozent höher bei 1.598 - den höchsten Wert auf Schlusskursbasis überhaupt. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite ging es um 1,3 Prozent auf den höchsten Schlussstand seit November 2000 nach oben. Hier trieben vor allem die Geschäftszahlen von Facebook und Seagate. Facebook-Aktien zogen um 5,6 Prozent an, weil negative Überraschungen im Quartalsbericht des sozialen Netzwerks ausgeblieben waren. Das Unternehmen legte vor allem im lange Zeit schwächelnden Mobilgeschäft deutlich zu. Die Papiere von Seagate Technology gewannen 7,3 Prozent. Der Halbleiterkonzern übertraf mit seinen Geschäftszahlen die - allerdings niedrigen - Markterwartungen. Im Schlepptau ging es im Dow für den Cisco-Kurs 1,7 Prozent nordwärts. Das Umsatzvolumen am Gesamtmarkt fiel auf 0,68 (Mittwoch: 0,72) Milliarden Aktien. Auf 2.357 (939) Kursgewinner kamen 754 (2.176) -verlierer, während 102 (73) Titel unverändert schlossen.

   Der Euro begab sich mit dem EZB-Zinsentscheid und den Kommentaren von EZB-Präsident Mario Draghi auf Berg- und Talfahrt. Nach einem kurzen Freudensprung über 1,32 Dollar ging die Gemeinschaftswährung auf Talfahrt bis unter 1,31 Dollar. Auch zu Yen und Schweizer Franken wertete der Euro ab. Die angedeutete Möglichkeit negativer Einlagenzinsen durch Draghi setzte der Gemeinschaftswährung zu. Im späten US-Handel stabilisierte sich der Euro bei 1,3061 Dollar.

   Die Aussicht auf mehr billiges Geld und damit möglicherweise höhere Inflation in Europa stützte den Goldpreis, der bis zum US-Späthandel auf 1.468 Dollar stieg. Am Vortag war der Preis für die Feinunze auf 1.458 Dollar gesunken. "Die Aussagen von Draghi sind sehr bullisch für Gold", sagte ein Händler. Der Ölpreis erholte sich dank der Arbeitsmarktdaten von den starken Vortagesabgaben und verbuchte den höchsten Preissprung seit dem 6. November 2012. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich zum Settlement um 3,3 Prozent oder 2,96 Dollar auf 93,99 Dollar. Der Preis für ein Fass der europäischen Referenzsorte Brent stieg um 2,9 Prozent bzw 2,90 Dollar auf 102,85 Dollar. Händler warnten jedoch, ein Anziehen der Nachfrage sei kurzfristig nicht in Sicht und die Lager zudem voll. Die US-Staatsanleihen gaben mit den starken Signalen vom Arbeitsmarkt zunächst nach, kamen dann aber zurück. Die Rendite zehnjähriger Papiere stagnierte im späten US-Geschäft bei 1,63 Prozent.

   Auf der Unternehmensseite legten die Aktien von General Motors um 3,4 Prozent zu. Trotz der Zurückhaltung der Kunden und eines Gewinnrückgang schnitt GM besser als erwartet ab. Richtig rund lief es bei der Kreditkartengesellschaft Visa im abgelaufenen Quartal, die Prognosen der Experten wurden klar übertroffen, was die Titel um 5,6 Prozent nach oben trieb. Die Anteilsscheine des Kosmetikkonzerns Estee Lauder rückten nach positiven Drittquartalszahlen und einem angehobenen Unternehmensausblick um 2,6 Prozent vor.

   Höhere Kosten in der zweiten Periode drückten die Titel des Frühstücksflockerherstellers Kellogg um 1,8 Prozent. Um 27,4 Prozent schnellten die Anteilsscheine von Yelp in die Höhe, das Internetunternehmen wusste im abgelaufenen Quartal zu überzeugen. Der erste Handelstag von ING U.S. verlief erfolgreich, die Titel schlossen 6,9 Prozent über dem Ausgabepreis von 19,50 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.831,58 0,89 130,63 S&P-500 1.597,59 0,94 14,89 Nasdaq-Comp. 3.340,62 1,26 41,49 Nasdaq-100 2.911,14 1,32 37,79

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.21 Uhr Mi, 18.21 EUR/USD 1,3066 0,31% 1,3025 1,3204 EUR/JPY 127,9860 -0,43% 128,5442 128,3350 EUR/CHF 1,2217 -0,63% 1,2294 1,2229 USD/JPY 97,9500 -0,81% 98,7450 97,2300 GBP/USD 1,5536 0,54% 1,5453 1,5585

KUPON Fälligkeit Kurs Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-jähr. 99 27/32 + 0/32 0,200% -0,4 BP 3/8% 3-jähr. 99 28/32 + 0/32 0,293% -0,5 BP 3/4% 5-jähr. 99 28/32 + 1/32 0,649% -0,9 BP 1 1/4% 7-jähr. 100 11/32 + 1/32 1,072% -0,6 BP 2% 10-jähr. 103 11/32 + 2/32 1,627% -0,9 BP 3 1/8% 30-jähr. 106 1/32 + 9/23 2,824% -1,4 BP === Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires

   May 02, 2013 16:45 ET (20:45 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 45 PM EDT 05-02-13

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