09.10.2013 23:26:30
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UPDATE: MÄRKTE USA/Fed-Fantasie sorgt für Entspannung
(Neu: US-Rententabelle)
Wenigstens für einen Tag rückte an der Wall Street das politische Gezeter der Parteien in den Hintergrund. Im Blick stand am Mittwoch stattdessen die Geldpolitik, und zwar gleich aus zwei Gründen. Zum einen wegen einer Personalie: Janet Yellen soll Präsidentin der US-Notenbank werden und somit Ben Bernanke im Januar ablösen. Sie ist die Traumkandidatin des Markts, denn sie steht für eine lockere Geldpolitik - so wie es die Anleger an den Aktienmärkten mögen.
Zum zweiten wurde das Protokoll der Notenbank vom 17. und 18. September veröffentlicht. Es war eine wichtige Sitzung, denn zur Überraschung der Märkte war damals keine Drosselung der Anleihekäufe beschlossen worden. Nun erfuhr der Markt einiges zu den Hintergründen. So zeigten sich die Notenbanker enttäuscht von der US-Konjunktur und schreckten daher vor einer Straffung der Geldpolitik zurück. Allerdings hofften sie, noch in diesem Jahr mit der Drosselung ernst machen zu können.
Wie am Dienstag schnitten Technologiewerte schlechter ab, da die Anleger in defensivere Aktien umschichteten. Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,2 Prozent auf 14.803 Punkte nach oben. Der S&P-500 stieg 0,1 Prozent auf 1.656 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Composite fiel dagegen um 0,5 Prozent auf 3.678 Punkte. Der Umsatz verharrte bei 0,73 (Dienstag: 0,73) Milliarden Aktien. Auf die 1.467 (588) Kursgewinner kamen 1.577 (2.445) -verlierer, unverändert schlossen 124 (123) Titel.
Ein leichter Hoffnungsschimmer war im Budgetstreit in Washington wahrzunehmen: Als denkbare Lösung wurde offenbar eine kurzfristige Anhebung der Schuldengrenze und im Gegenzug eine Debatte beider Seiten über den Haushalt diskutiert.
Ein weiteres Hauptthema war der Start in die Berichtssaison zum dritten Quartal. Der traditionelle Vorreiter Alcoa lieferte am Dienstag nach Börsenschluss einen Auftakt nach Maß: der Gewinn je Aktie war fast doppelt so hoch wie erwartet. Für das Papier ging es denn auch zwei Prozent nach oben. Im Dow kletterten Nike um 0,9 Prozent. Der Sportartikelhersteller will vor allem mit Bekleidung, Produkten für Frauen und mit Hilfe von E-Commerce auch weiterhin kräftig wachsen. Bis 2015 sollen es 30 Milliarden Dollar Umsatz sein, das obere Ende der bislang angepeilten Spanne von 28 bis 30 Milliarden Dollar.
Mit der Aktie von Hewlett-Packard ging es 8,9 Prozent aufwärts, nachdem Chefin Meg Whitman sich zuversichtlich für 2014 gezeigt hatte. Whitman hob die vielen Umwälzungen im Unternehmen hervor, wie die Ausdünnung des Produktportfolios und die Verbesserung zahlreicher Prozesse. Die Anteilsscheine des Restaurantbetreibers Yum Brands verloren 7,2 Prozent. Die Muttergesellschaft von KFC und Taco Bell legte Drittquartalszahlen unter Markterwartung vor. Zudem senkte das Unternehmen seinen Ausblick.
Die Titel von Men's Wearhouse schossen um knapp 28 Prozent in die Höhe. Jos. A. Bank Clothiers will den Herrenmodeeinzelhändler für 2,3 Milliarden US-Dollar übernehmen. Deren Aktie verteuerte sich um gut sechs Prozent.
Trotz der Erwartung einer weiter lockeren Geldpolitik zeigte sich der Dollar gestärkt. Der Euro fiel von seinem Tageshoch um 1,36 Dollar fast einen Cent zurück und notierte bei 1,3522 Dollar. Teilnehmern zufolge stützte etwas die Aussage der Fed, nach Möglichkeit noch im laufenden Jahr die Wertpapierkäufe zu drosseln.
Gold konnte nicht von der Aussicht auf eine lockere Geldpolitik profitieren. Hier drückte der starke Dollar und die Sorge, dass die Nachfrage wegen der sinkenden Inflationsgefahr zurückgehen könnte. Der Preis für die Feinunze fiel auf 1.306 Dollar nach 1.320 Dollar am Dienstagabend.
Der Ölpreis litt unter neuen Daten zu den Lagerbeständen in Amerika, denen zufolge das eingelagerte Volumen kräftig zugenommen hat. Der Preis für das Fass der Sorte WTI fiel um 1,88 Dollar oder 1,8 Prozent auf 101,61 Dollar, das war der tiefste Stand seit 14 Wochen.
Am Anleihemarkt standen die Notierungen der länger laufenden Titel unter Druck. Auch hier lastete die Aussicht auf ein Drosseln der Käufe durch die Fed noch in diesem Jahr. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys stieg um drei Basispunkte auf 2,66 Prozent. Eine Auktion zehnjähriger Papiere im Umfang von 21 Milliarden Dollar ging indessen glatt über die Bühne.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 14.802,98 0,18 26,45 S&P-500 1.656,40 0,06 0,95 Nasdaq-Comp. 3.677,78 -0,46 -17,06 Nasdaq-100 3.142,54 -0,36 -11,33Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 25/32 up 1/32 0,365% -2,0BP 5/8% 3-Year 99 25/32 up 2/32 0,694% -1,7BP 1 3/8% 5-year 99 24/32 flat 1,426% flat 2 1/8% 7-Year 99 20/32 dn 3/32 2,056% +1,7BP 1 3/4% 10-year 98 18/32 dn 8/32 2,665% +2,9BP 2 7/8% 30-year 97 30/32 dn 25/32 3,740% +4,4BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.03 Uhr Di, 18.10 Uhr EUR/USD 1,3521 -0,33% 1,3565 1,3578 EUR/JPY 131,5990 -0,35% 132,0658 131,6175 EUR/CHF 1,2311 0,16% 1,2290 1,2279 USD/JPY 97,3355 -0,06% 97,3900 96,9255 GBP/USD 1,5954 -0,71% 1,6068 1,6083 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com
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