20.08.2014 20:21:30

UPDATE: Infineon kauft US-Wettbewerber Rectifier für 3 Mrd USD

   -- Infineon stärkt mit Zukauf regionale Präsenz

   -- Infineon-Chef nennt Übernahme "eine einmalige Gelegenheit"

   (NEU: Hintergrund, Details)

   Der Halbleiterhersteller Infineon will für rund 3 Milliarden US-Dollar in den USA zukaufen. Mit der Übernahme des Halbleiterherstellers International Rectifier will sich Infineon zu einem in seinen Kernbereichen weiter verstärken, zum anderen aber zugleich auch breiter aufstellen.

   40 Dollar in bar bietet der DAX-Konzern den Aktionären des Halbleiterherstellers aus dem kalifornischen El Segundo pro Anteilsschein. Das entspricht einem Aufschlag von fast 48 Prozent auf den durchschnittlichen Aktienkurs von International Rectifier in den vergangenen drei Monaten.

   Das Angebot misst International Rectifier einen verwässerten Unternehmenswert von 2,4 Milliarden Dollar bei. Dieser ergibt sich aus dem Kaufpreis abzüglich der Barmittel. Die Akquisition wird Infineon sowohl aus vorhandenen Barmitteln finanzieren als auch durch Kredite im Umfang von 1,5 Milliarden Euro.

   Wie Infineon erläuterte, schließen sich durch die Akquisition zwei Halbleiterunternehmen mit führenden Positionen im Bereich Power Management zusammen. Durch sogenannte Power-Management-Lösungen wird der Energieverbrauch von Geräten deutlich verringert.

   Die beiden Unternehmen ergänzen sich nach den Worten von Infineon-Chef Reinhard Ploss ideal: Während Infineon bei Siliziumhalbleitern sehr gut unterwegs sei, sei International Rectifier erfolgreich mit Galliumnitrid-basierten Leistungshalbleitern auf dem Markt, sagte er während einer Telefonkonferenz.

   Zudem stellt sich Infineon mit dem Milliarden-Zukauf dank der starken Position von International Rectifier in den USA regional breiter auf. Für Infineon sei es sehr wichtig, in den USA präsent und in der Nähe der hochinnovativen Region Kalifornien zu sein, sagte Ploss. Zudem erweitert Infineon durch den Zukauf seine Präsenz in Asien deutlich und kann künftig eine größere Bandbreite von Kunden erreichen.

   Der Kaufvertrag wurde bereits unterschrieben, allerdings müssen die zuständigen Aufsichtsbehörden der Transaktion noch zustimmen. Auch die Aktionäre der International Rectifier Corp müssen den Deal noch abnicken. Abhängig von der Zustimmung der Aufsichtsbehörden will Infineon die Übernahme gegen Ende dieses oder zu Beginn des nächsten Jahres unter Dach und Fach bringen.

   Bereits im Jahr des Abschlusses der Transaktion soll sich der Zukauf positiv auf den pro-forma Gewinn pro Infineon-Aktie auswirken. Der Margenbeitrag soll spätestens im zweiten vollen Geschäftsjahr nach der Übernahme mindestens bei 15 Prozent liegen - das ist das Margenziel, das Infineon über den Zyklus bei der Segmentergebnismarge anstrebt. Während Infineon-Titel im Frankfurter Spezialistenhandel 0,8 Prozent einbüßen, schießen Rectifier an der Wall Street um 47,3 Prozent auf 39,11 US-Dollar nach oben.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   August 20, 2014 13:51 ET (17:51 GMT)

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