13.08.2009 16:42:00

UPDATE: Hapag-Lloyd-Gesellschafter einigen sich auf Finanzpaket - Kreise

   (NEU: Details, Hintergrund)

Von Hans Seidenstücker

   Dow Jones NEWSWIRES

HAMBURG (Dow Jones)--Die Reederei Hapag-Lloyd erhält weitere Unterstützung von ihren Gesellschaftern und schafft damit die Voraussetzungen für einen Antrag auf Staatshilfe. Die Anteilseigner - TUI AG und das Konsortium Albert Ballin GmbH & Co KG - hätten sich auf ein Finanzpaket geeinigt, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Donnerstag zu Dow Jones Newswires. Das Finanzpaket umfasse eine Barkapitalerhöhung sowie Hybridkapital. Nähere Einzelheiten etwa zum Umfang wollte der Informant nicht machen.

   In einer Analystenpräsentation der TUI AG vom Donnerstagmorgen legt das Sanierungskonzept für die Hapag-Lloyd AG insgesamt einen Finanzbedarf von 1,95 Mrd EUR zugrunde. Die Anteilseigner sollen davon 750 Mio EUR beisteuern. Staatlich garantierte Kredite machen 1,2 Mrd EUR aus.

   Grundvoraussetzung für einen Antrag auf Staatsbürgschaften ist, dass die Eigentümer ebenfalls einen Beitrag zur Sanierung der Hamburger Containerreederei leisten. Mit der nun erzielten Vereinbarung scheint diese Forderung erfüllt.

   Der globale Abschwung hat Hapag-Lloyd in erhebliche finanzielle Schieflage gebracht. Mit dem Welthandel sind auch die Frachtraten stark zurückgegangen. Vor gut zwei Wochen hatten sich der frühere Mutterkonzern TUI sowie die Stadt Hamburg und die Versicherung Signal Iduna bereit erklärt, Hapag-Lloyd für 315 Mio EUR eine Beteiligung an einem Container-Terminal abzukaufen.

   Die HSH Nordbank stellt ein Darlehen von 15 Mio EUR bereit. Die übrigen Gesellschafter - der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, die Privatbank M.M.Warburg und die Versicherung Hanse Merkur - hatten zunächst nur ihre Bereitschaft erklärt, das noch fehlende Kapital nachzuschießen.

   Es blieb zunächst unklar, ob sich alle Mitglieder des Konsortiums Albert Ballin an dem nun beschlossenen Finanzpaket beteiligen. Dies werde die Einigung aber nicht gefährden, sagte die mit der Angelegenheit vertraute Person. Wichtig sei, dass die beiden Anteilseigner TUI und Albert Ballin eine Übereinkunft erzielt hätten. Es sei nun Sache der jeweiligen Gesellschafter, wie sie die Lasten untereinander verteilten.

   Insbesondere der Unternehmer Kühne, der 15% an Hapag-Lloyd hält, hatte sich in den vergangenen Wochen wiederholt kritisch gezeigt und eine höhere Beteiligung von TUI gefordert. TUI ist nach dem Verkauf der Hapag-Mehrheit an das Hamburger Konsortium noch mit 43,3% an der Reederei beteiligt.

   Die Containerreederei hat das TUI-Konzernergebnis bereits im zweiten Quartal erheblich belastet. Bei einem Gesamtverlust für die Monate April bis Juni von 524 (Vorjahr: 127) Mio EUR betrug das anteilige anteilige Ergebnis von Hapag-Lloyd minus 121 Mio EUR. Die angenommene Erholung im zweiten Quartal sei ausgeblieben, so TUI bei der Vorlage der Zweitquartalszahlen am Donnerstag.

   Finanzvorstand Rainer Feuerhake bezeichnete die Beteiligung von TUI an der Unterstützung für Hapag am Morgen in einer Telefonkonferenz als notwendig. Damit sichere das Unternehmen sein Investment.

Webseiten: www.hapag-lloyd.de www.tui-group.com

-Von Hans Seidenstücker, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725-104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/has/rio Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   August 13, 2009 10:09 ET (14:09 GMT)

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