22.11.2013 18:10:31

UPDATE: Fraport geht bei Flughafen-Auktion in Brasilien leer aus

   --Odebrecht und Changi erhalten für 19 Mrd Brasilianische Real Zuschlag in Rio

   --Konsortium um die Flughäfen München und Zürich kommen in Belo Horizonte zum Zug

   (NEU: Details, Hintergrund)

   Von Matthew Cowley und Paulo Winterstein

   SAO PAULO--Der Flughafenbetreiber Fraport ist bei der Auktion von Flughafenkonzessionen in Brasilien leer ausgegangen. Den Zuschlag für den Betrieb des internationalen Flughafens in Rio de Janeiro erhielt ein Konsortium aus dem brasilianischen Industriekonzern Odebrecht und dem Flughafenbetreiber Changi Airport Group aus Singapur. Beim Flughafen Confins in Belo Horizonte kam zumindest ein deutscher Bieter um Zug - die Flughafen München GmbH hatte sich mit der brasilianischen CCR und der Flughafen Zürich AG zusammengetan.

   Die Offerte von Odebrecht und Changi für den Flughafen Galeao in Rio war so enorm hoch, dass die anderen Teilnehmern der Auktion an der Börse in Sao Paulo vor Überraschung und Unglauben nach Luft schnappten: 19 Milliarden Brasilianische Real, umgerechnet rund 6 Milliarden Euro, boten die beiden Partner für die Konzession zum Betrieb des Drehkreuzes über 25 Jahre. Das war fast vier Mal zu viel als das niedrigste Gebot über 4,8 Milliarden Real und fast ein Drittel höher als die nächsthöchste Offerte. Die anderen Bieter zogen nicht mit.

   Die Höhe der Offerte gibt der Regierung von Präsident Dilma Rousseff Auftrieb, die für ihren interventionistischen Ansatz in der Wirtschaft oft kritisiert wurde. Einige warfen ihr vor, damit private Investoren mit Interesse an Infrastrukturkonzession abgeschreckt zu haben. Das veraltete Transportnetz des Landes gilt als Hindernis für ein schnelleres Wirtschaftswachstum und die Regierung will nun den privaten Sektor anzapfen, um Investitionen in Häfen, Flughäfen, Autobahnen und andere Bereiche zu beschleunigen.

   Ebenfalls versteigert wurde eine Konzession zum Betrieb des Flughafens Confins in Belo Horizonte für 30 Jahre. Dafür legte das Konsortium um CCR 1,82 Milliarden Real auf den Tisch.

   Die Fraport AG war bereits im Bieterwettstreit um den Bau und Betrieb des neuen Großflughafens in Istanbul Anfang Mai nicht zum Zug gekommen. Danach hatte der Betreiber des Frankfurter Flughafens auf die geplanten Privatisierungen in Brasilien geschaut und soll sich dazu mit dem Betreiber des internationalen Flughafens in Sao Paulo, Invepar, und dem Infrastruktur- und Logistikkonzern EcoRodovias zusammengetan haben.

   Beide Flughäfen sind mit ihrer Kapazität bereits am Limit und das Verkehrsaufkommen dürfte sich während der Laufzeit der nun versteigerten Betriebskonzession etwa verdreifachen. Der Flughafen Galeao in Rio ist zudem das Tor, durch das hunderttausende Touristen während der Fußballweltmeisterschaft 2014 und den Olympischen Sommerspielen 2016 ins Land strömen dürften.

   Galeao, Brasiliens zweitgrößter Airport nach dem internationalen Flughafen in Sao Paulo, fertigte 2012 etwa 17,5 Millionen Passagiere ab, 2038 dürften es laut der Regierung 60 Millionen sein. In Confins, dem fünftgrößten Drehkreuz des Landes, sollen die Passagierzahlen von 10,4 Millionen im vergangenen Jahr auf 43 Millionen im Jahr 2043 steigen.

   Die erfolgreichen Bieter müssen neben ihrer Offerte während der Laufzeit ihrer Konzessionen auch eine Gebühr in Höhe von 5 Prozent der Jahresbruttoeinnahmen an die Regierung abgeben.

   Außerdem müssen sie insgesamt rund 9,2 Milliarden Brasilianische Real, umgerechnet fast 3 Milliarden Euro in die Flughäfen investieren, unter anderem in den Bau neuer Terminals und Parkhäuser sowie den Ausbau von Vorfeldern, Start- und Landebahnen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/sha/nas

   (END) Dow Jones Newswires

   November 22, 2013 11:37 ET (16:37 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 37 AM EST 11-22-13

Nachrichten zu CCR S.A.mehr Nachrichten

Keine Nachrichten verfügbar.

Analysen zu CCR S.A.mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Fraport AG 58,35 1,21% Fraport AG