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09.12.2016 18:59:45

UPDATE/EZB lehnt Zeitaufschub für Monte dei Paschi ab - Kreise

   -- Rekapitalisierung muss bis Jahresende in trockenen Tüchern sein

   -- Italienische Regierung dürfte Monte dei Paschi nun retten

   -- Aktie von Monte dei Paschi bricht um über 10 Prozent ein

   (NEU: weitere Details)

   Von Giovanni Legorano und Tom Fairless

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Anfrage der italienischen Krisenbank Banca Monte dei Paschi di Siena SPA für mehr Zeit zur Rekapitalisierung abgelehnt, wie eine informierte Person sagte. Die Aktie von Monte dei Paschi brach daraufhin um 10,6 Prozent ein. Mit der Absage aus Frankfurt ist der Weg für die Regierung zur Rettung des Geldhauses frei.

   Eigentlich hatte Monte dei Paschi der EZB zugesichert, die Kapitalerhöhung im Volumen von 5 Milliarden Euro bis Ende des Jahres durchführen. Die Regierungskrise in Italien und die Folgen für den Finanzmarkt drohen den Plan jedoch aus der Bahn zu werfen. Bei der EZB hatte Italiens drittgrößte Bank eine Verlängerung der Frist bis zum 20. Januar beantragt.

   Das ältestes Geldinstitut der Welt kämpft seit Jahren mit Problemen. Die Bank ist mit faulen Krediten in Milliardenhöhe belastet und schnitt beim Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht Ende Juli mit Abstand am schlechtesten ab. Daraufhin hatte die EZB der Bank eine Frist bis Jahresende für die Rekapitalisierung gesetzt.

   Die Bankenaufsicht in der Eurozone, der sogenannte Single Supervisory Mechanism, ist innerhalb der EZB in Frankfurt angesiedelt und überwacht die rund 130 größten Banken des Währungsgebietes.

Aktionäre von Monte dei Paschi vor herben Verlusten Nach der Absage von der EZB gehen Informanten davon aus, dass die Zeit wohl zu knapp sein dürfte, um einen Deal mit Privatinvestoren zu erzielen. Die einzige Option sei daher, dass die italienische Regierung der Krisenbank unter die Arme greift. Allerdings ist unklar, wie und zu welchen Zeitpunkt Rom die Bank stützen kann.

   Ein Offizieller des Finanzministeriums sagte, dass man bereit sei zu handeln und die Bank stützen werde, sollte dies notwendig werden. Das würde aber voraussichtlich auch bedeuten, dass Investoren der Bank Verluste erleiden würden.

   Nach den neuen europäischen Vorschriften, die verhindern sollen, dass Regierungen Steuergelder in notleidende Banken stecken, müssen die Kreditinstitute einen großen Teil ihrer Anleihebesitzer an den Verlusten beteiligen. Erst dann können sie Finanzspritzen aus öffentlichen Geldern erhalten.

   (Mitarbeit: Manuel Priego-Thimmel)

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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