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01.10.2013 22:23:33

UPDATE: Drei Bergleute sterben bei Unfall in Thüringer Kali-Schacht

   --Sprengung in rund 900 Metern Tiefe hatte große Mengen Kohlendioxid freigesetzt

   --Vier weitere Kumpel wurden von der Grubenwehr gerettet

   (NEU: Ministerpräsidentin Lieberknecht, K+S-Sprecher zur möglichen Todesursache)

   UNTERBREIZBACH (AFP)--Bei einem Unglück in einem Kali-Schacht in Thüringen sind am Dienstag drei Bergleute getötet worden. Vier weitere Kumpel wurden nach einem heftigen Ausbruch von Kohlendioxid von der Grubenwehr gerettet, wie ein Sprecher der Betreiberfirma K+S Kali GmbH am Abend in Kassel mitteilte. Wie genau die drei Bergleute im Alter von 24, 50 und 56 Jahren in dem Schacht am Standort Unterbreizbach zu Tode kamen, war zunächst unklar.

   Am Dienstagmittag hatte nach Angaben von K+S eine Sprengung in rund 900 Metern Tiefe große Mengen Kohlendioxid freigesetzt. Durch die enorme Druckwelle gelangte Gas in den etwas höher gelegenen Schacht und bis an die Oberfläche. Zudem entwickelte sich sehr viel Staub. Die Bergwerke Unterbreizbach und Merkers sowie der Bereich rund um die Schachtanlagen wurden nach dem Unglück vorsorglich evakuiert.

   Von den ursprünglich sieben Bergleuten unter Tage konnten zwei den Schacht rasch verlassen. Zwei weitere Kumpel flüchteten sich zunächst in eine Sicherheitskammer, von wo aus sie über Tage gelangten. Zwei der vier Geretteten wurden K+S zufolge ärztlich betreut.

   Die drei toten Bergleute wurden "einige Kilometer entfernt" vom Ort des Gasausbruchs in der Nähe des Schachts gefunden, wie eine Sprecherin des Kali-Standortes in Unterbreizbach sagte. Die Toten wurden noch am Abend geborgen, die genauen Todesumstände waren aber zunächst unklar. Nach Angaben von K+S-Sprecher Ulrich Göbel starben die Bergleute wahrscheinlich entweder durch die gewaltige Druckwelle oder durch die hohe Kohlendioxid-Konzentration in der Luft, die zum Ersticken geführt haben könnte. Die Staatsanwaltschaft und das zuständige Bergamt nahmen demnach Ermittlungen auf.

   Nach Göbels Angaben ist es nicht ungewöhnlich, dass bei Sprengungen im Gestein eingeschlossenes Kohlendioxid freigesetzt wird. Es sei aber "absolut ungewöhnlich", dass wie in diesem Fall schlagartig und mit großem Druck eine solche Menge Kohlendioxid entweiche, dass das Gas in den Schacht vordringe und über Tage austrete. "Der Schacht-nahe Bereich gilt normalerweise als sicher", sagte Göbel. Die Gasmenge sei "außergewöhnlich groß" gewesen.

   Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) äußerte sich tief betroffen zu dem Grubenunglück. "Mein ganzes Mitgefühl gilt den Angehörigen der drei Bergleute, die heute ihr Leben verloren haben", erklärte Lieberknecht am Abend in Erfurt. Auch die Gewerkschaft IGBCE sprach den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

   Der Standort Unterbreizbach ist einer von vier Standorten, die seit 1997 das Verbundwerk Werra bilden. Im Werk Unterbreizbach arbeiten nach Angaben de K+S Kali GmbH rund 800 Beschäftigte. Die Anlage ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region.

   Die K+S Kali GmbH mit Sitz in Kassel gehört zur K+S Gruppe. Das Unternehmen gewinnt in sechs Bergwerken in Deutschland kali-, magnesium- und schwefelhaltige Salze. Daraus werden unter anderem Düngemittel und Streusalz produziert. An den beiden Standorten in Thüringen arbeiten insgesamt mehr als 1000 Menschen.

   DJG/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   October 01, 2013 15:52 ET (19:52 GMT)- - 03 52 PM EDT 10-01-13

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