UPDATE: Draghi begründet EZB-Zinsentscheidung mit Inflationsrückgang

   --EZB sieht Anzeichen für längeren Zeitraum niedriger Inflation

   --Preisdruck sinkt von niedriger Basis aus

   --Draghi: Inflationsziel stellt Abstand zu Deflation sicher

   (NEU: Äußerungen des EZB-Präsidenten aus der Pressekonferenz)

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT--Präsident Mario Draghi hat die unerwartete Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) mit der Aussicht einer weiter sinkenden Inflation begründet. "Diese Entscheidung steht im Einklang mit unserer im Juli 2013 gegebenen Foreward Guidance. Es gibt aktuelle Anzeichen dafür, dass der grundlegende mittelfristige Preisdruck im Euroraum sinkt, und das von einem niedrigem Niveau von unter 1 Prozent aus", sagte Draghi bei der Begründung der Zinsentscheidung. Zuvor hatte der EZB-Rat seine Ausleihzinsen um 25 Basispunkte gesenkt.

   Laut Draghi spricht die gegenwärtige Konstellation bei der Preisentwicklung dafür, dass "wir eine längere Periode niedriger Inflation erleben könnten", auf die später eine langsame Aufwärtsbewegung in Richtung von knapp 2 Prozent folgen dürfte. Die EZB glaube, mit ihrer Zinssenkung einen Beitrag dazu geleistet zu haben, dass diese Periode kürzer sein werde, sagte Draghi.

   Im Oktober war die Verbraucherpreisinflation von 1,1 auf 0,7 Prozent gesunken. Das Inflationsziel der EZB liegt aber bei "unter, aber nahe" 2 Prozent Jahresteuerung. Die "Gründungsväter" dieses Inflationsziels hätten klugerweise dafür gesorgt, dass der Abstand zwischen den tatsächlichen Inflationsraten und Deflation ausreichend groß sei, sagte der EZB-Präsident.

   Draghi begründete die Abneigung gegen zu niedrige Inflationsraten auch damit, dass die makroökonomischen Anpassungsprozesse zwischen den Ländern des Währungsraum mit 0 Prozent viel schwerer zu schaffen seien als mit 2 Prozent. Die Inflationserwartungen bezeichnete der EZB-Präsident als "weiterhin fest verankert mit dem Ziel, die Inflation bei unter, aber nahe 2 Prozent zu halten".

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com

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   November 07, 2013 09:17 ET (14:17 GMT)

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