28.04.2015 11:23:47
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UPDATE/DMG Mori Seiki erwartet im 2. Quartal gute Geschäfte
--DMG Mori Seiki steigert Umsatz und Gewinn im 1. Quartal stärker als erwartet
--DMG Mori Seiki erwartet im zweiten Quartal Auftragseingang über Vorjahr
-- CEO Kapitza: Keine Anzeichen, dass Elliott Einfluss auf Geschäftsführung nehmen möchte
(NEU: Aussagen des CEO, weitere Details, Aktienkurs)
Von Stefanie Haxel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die von ihrem japanischen Partner übernommene DMG MORI SEIKI AG blickt nach einem etwas besser als erwarteten Auftaktquartal zuversichtlich nach vorn. Umsatz, Gewinn und Auftragseingang lagen über den Marktprognosen. Für das laufende zweite Quartal rechnet der im MDAX notierte Konzern mit einer positiven Geschäftsentwicklung und einem Auftragseingang über Vorjahr. Vor allem Branchenmessen in Asien dürften dazu wichtige Impulse liefern, teilte der Werkzeugmaschinenhersteller mit.
Die Aktie handelt am Vormittag in einem etwas leichteren Markt 1,4 Prozent im Plus und ist damit einer der stärksten Werte im MDAX.
In diesem Jahr liege der Fokus beider Partner auf Asien, sagte Vorstandsvorsitzender Rüdiger Kapitza im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Die Nachfrage in der Region soll laut aktuellen Prognosen in diesem Jahr um 4,2 Prozent steigen. Etwa die Chinesen würden von Massenprodukten zu Hightechmaschinen schwenken und "mehr Aufträge machen". Die vor Kurzem zu Ende gegangenen Branchenmesse CIMT (China International Machine Tool Show) in Peking sei für DMG Mori Seiki gut gelaufen. Aber auch kleinere Messen stützten und beflügelten das zweite Quartal.
Künftige Absatzmärkte sieht das Bielefelder Unternehmen neben den Wachstumsmärkten wie China, Japan und Südkorea insbesondere in südostasiatischen Ländern wie Vietnam und Indonesien. Im Jahr 2016 sollen 25 Prozent der Aufträge aus Asien kommen, so Kapitza. In den ersten drei Monaten 2015 waren es 18 Prozent.
Insgesamt ging der Auftragseingang im Konzern um 2 Prozent auf 587,2 Millionen Euro zurück. DMG Mori Seiki hatte bereits Anfang März mitgeteilt, dass die Auftragslage zum Jahresauftakt schlechter gewesen sei und für das ersten Quartal neue Bestellungen im Volumen von rund 580 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Im laufenden zweiten Quartal sollen die neuen Order über Vorjahr liegen.
Im Gesamtjahr rechnet das Unternehmen weiter mit einem Anstieg des Auftragseingangs auf rund 2,4 Milliarden von 2,3 Milliarden Euro. Bis zur Jahresmitte dürfte davon die Hälfte erreicht sein, stellte Kapitza in Aussicht.
Branchenbeobachter mussten derweil ihren Ausblick deutlich nach unten korrigieren: Der weltweite Werkzeugmaschinenmarkt dürfte nach Einschätzung des Verbandes der Deutschen Wirtschaft (VDW) und der Berater von Oxford Economics in diesem Jahr um 3,3 Prozent wachsen, teilte DMG mit. Im Herbst hatten die Experten die Zuwachsrate noch bei 7,3 Prozent gesehen. Dies hatte das DMG mit Blick auf die aktuellen makroökonomischen Unsicherheiten aber bereits als zu hoch gegriffen bezeichnet. Die Entwicklung einzelner Märkte dürfte weiterhin stark voneinander abweichen, hieß es.
Der Umsatz legte im Auftaktquartal um 7 Prozent auf 538,4 Millionen Euro zu. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg auf 30 Millionen Euro von 28,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Nach Steuern blieben davon 19,5 Millionen Euro übrig. Analysten hatten im Konsens mit einem EBIT von 28,3 Millionen bei Einnahmen von 529 Millionen Euro gerechnet.
Für das laufende Jahr rechnet der Werkzeugmaschinenhersteller angesichts einer steigenden Volatilität in den Märkten allerdings unverändert mit einem Gewinnrückgang. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dürfte auf rund 165 Millionen Euro von 182,6 Millionen Euro sinken. Der Umsatz soll dieses Jahr dagegen leicht auf etwa 2,25 Milliarden von 2,23 Milliarden Euro zulegen.
Das früher als Gildemeister bekannte Unternehmen ist von dem japanischen Werkzeugmaschinenhersteller DMG Mori Seiki Co Ltd übernommen worden. DMG und der namensgleiche Partner aus Japan kooperieren bereits seit Jahren miteinander. Die Partnerschaft wurde vor Jahren durch eine Überkreuzbeteiligung gefestigt und ist nun durch die Mehrheitsübernahme in einen Zusammenschluss gemündet. Die Japaner halten an DMG per Mitte April nach Ende der Annahmefrist 52,54 Prozent.
Mit dieser Mehrheit sei das Unternehmen nun "auf der sicheren Seite", um geplante Maßnahmen wie etwa die Expansion in Asien umzusetzen, sagte Kapitza. "Es gibt ja sonst keine Garantie, dass die Kooperation ungestört durchgezogen werden kann." Solche Maßnahmen müssten aber langfristig Bestand haben.
Auch der US-Hedgefonds Elliott sitzt mit im Boot. Der auf öffentliche Übernahmen spezialisierte Fonds des Investors Paul E. Singer hat seine Beteiligung bei dem MDAX-Konzern im Zuge der Offerte auf mehr als 15 Prozent aufgestockt. Bei der Roadshow habe es Gespräche mit Elliott gegeben, sagte Kapitza. Er habe aber keine Anzeichen, dass der Hedgefonds Einfluss auf die Geschäftsführung nehmen wolle.
Bei anderen Deals war der Fonds aggressiv aufgetreten und hatte sich beispielsweise mit dem US-Pharmakonzern McKesson eine Nervenschlacht um die Übernahme von Celesio geliefert. Auf Druck von Elliott musste der US-Konzern im vergangenen Jahr seine Offerte für den deutschen Pharmahändler erhöhen. Bei Kabel Deutschland versucht Elliott zurzeit mit einer Klage, eine höhere Abfindung durch Vodafone herauszuschlagen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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April 28, 2015 04:53 ET (08:53 GMT)
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