27.04.2015 19:52:47

UPDATE/Commerzbank steigert Ergebnis und erhöht ihr Kapital

   --Commerzbank steigert im ersten Quartal Ertrag und Gewinn

   --Vorstand beschließt Kapitalerhöhung von 10 Prozent des Grundkapitals

   --Frisches Geld soll Kernkapitalquote verbessern

   --Erste Marktreaktion ist negativ

   (NEU: Details zu Zahlen und Kapitalerhöhung, Bestätigung 2016er-Ziel)

   Von Isabel Gomez und Madeleine Nissen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank will nach dem überraschend starken Gewinnanstieg im ersten Quartal 1,4 Milliarden Euro von institutionellen Investoren einsammeln, um ihre Kapitalquote zu verbessern. Nach Steuern und Dritten stieg der Gewinn von 200 Millionen im Vorjahresquartal auf 366 Millionen Euro, wie die Bank mitteilte. Die Veröffentlichung der Zahlen wurde vorgezogen, weil dieser Anstieg um 83 Prozent die Markterwartungen, die im Schnitt bei 227 Millionen Euro lagen, deutlich übertraf.

   Für Wirbel sorgte an den nachbörslichen Märkten jedoch zunächst die angekündigte Kaptialerhöhung. Der Vorstand der Commerzbank beschloss, das Grundkapital um 10 Prozent zu erhöhen. Der Aufsichtsrat hat dem Vorhaben bereits zugestimmt. Es sollen bis zu 113,85 Millionen neue Stückaktien aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden. Damit will die Bank brutto bis zu 1,4 Milliarden Euro bei institutionellen Investoren einsammeln. Dem Vernehmen nach soll die Kapitalerhöhung bereits am Dienstag beendet sein.

   Verläuft die Kapitalmaßnahme erfolgreich, soll die harte Kernkapitalquote unter voller Anwendung der Basel-III-Regeln auf mehr als 10 Prozent steigen. Diese Zahl gelte pro-forma für Ende März. Per Ende 2014 lag die Quote bei 9,3 Prozent und erhöhte sich - ausgenommen der Kaptialerhöhung - bis Ende März auf 9,5 Prozent. Gleichzeitig soll die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) durch die Maßnahme auf 3,9 Prozent steigen von bisher 3,7 Prozent.

   Im Frankfurter Spezialistenhandel sorgte die Nachricht für einen Rückgang des Kurses um knapp 4 Prozent. Einem Händler zufolge sollte die Kapitalerhöhung den Kurs aber "nur kurzfristig belasten". Sollte die Bank die 1,4 Milliarden Euro einsammeln, habe sie erst einmal ausreichend Kernkapital.

   Die Commerzbank bestätigte zudem eines der mittlerweile fünf Ziele, die sie bis Ende 2016 erreichen will: Die Eigenkapitalrendite auf mindestens 10 Prozent in der Kernbank zu steigern. Analysten hatten zuletzt verstärkt daran gezweifelt, dass die Bank dies schaffen wird.

   Indes geben die Zahlen auf den ersten Blick Anlass zur Freude. Das operative Ergebnis verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahresquartal auf 685 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt nur mit 351 Millionen Euro gerechnet. Die Verbesserung habe im Wesentlichen in der Kernbank, aber auch in der Abwicklungseinheit stattgefunden, heißt es in einer Mitteilung der Bank.

   Belastungen aus der erstmaligen Berücksichtigung der Europäischen Bankenabgabe sowie eine Wertberichtigung auf Heta habe die Bank ausgleichen können. Für die Bankenabgabe wurden 150 Millionen Euro fällig. Die Abschreibungen auf die Heta-Papiere, die laut Geschäftsbericht 2014 ein Volumen von 400 Millionen Euro haben, betrugen rund 50 Prozent. Die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA hatte Anfang März einen Schuldenrückzahlungsstopp über die Heta verhängt. Jene Banken, die noch Forderungen gegenüber der Heta offen haben, bemühen sich nun, den Schaden durch Wertberichtigungen in Grenzen zu halten.

   Mit ihren Zahlen hat die Commerzbank optisch den Abstand zur Deutschen Bank verringert. Deutschlands größte Bank verdiente im ersten Quartal unterm Strich 544 Millionen Euro. Eine Rekordstrafe wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor hatte ihr das Ergebnis verhagelt.

   Mitarbeit: Thomas Leppert

   Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@wsj.com , madeleine.nissen@wsj.com

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   April 27, 2015 13:22 ET (17:22 GMT)

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