12.03.2015 19:50:33
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UPDATE/Commerzbank legt Zwist mit US-Behörden für 1,45 Mrd USD bei
--Commerzbank räumt Verfehlungen in den USA ein
--Strafe von 1,2 Milliarden Euro belastet Ergebnis 2014 nachträglich
--Fed zwingt Bank zu besserer Einhaltung von US-Gesetzen
(durchgehend neu)
Von Isabel Gomez
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zeit des Wartens auf die US-Behörden ist für die Commerzbank vorbei: Sie muss in den USA 1,45 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) zahlen, um den Streit um die Verletzung von US-Sanktionen und Geldwäschevorschriften beizulegen. Das teilten involvierte US-Behörden und die Bank am Donnerstagabend mit.
Die Commerzbank verglich sich mit unterschiedlichen Regulierungsbehörden und Staatsanwaltschaften. Dabei ging es zum einen um die Missachtung von US-Sanktionen. Die Bank hat Transaktionen für Länder wie Iran und Sudan durchgeführt, obwohl die Staaten auf entsprechenden schwarzen Listen der USA stehen. Die Verstöße beging die Bank laut Mitteilung von 2002 bis 2008.
Zum anderen hat die Bank zu laxe Vorkehrungen gegen Geldwäsche getroffen. Dabei habe sie "wissentlich", wie die Behörden schreiben, Transaktionen der japanischen Olympus Corp durchgewunken, die der Geldwäsche dienten. Das ist zwischen 2008 und 2013 geschehen.
Die Bank hatte in Erwartung einer Strafe aus den USA ihre Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im vergangenen Jahr um knapp 500 Millionen Euro auf rund 1,4 Milliarden Euro erhöht. Finanzchef Stephan Engels hatte jedoch im Februar gewarnt, dass es weitere Belastungen geben könnte, wenn die Vergleichssumme in den USA feststehe. Das ist nun der Fall, und der Bank entsteht ein zusätzlicher Aufwand von 338 Millionen Euro, der nachträglich im vierten Quartal 2014 gebucht wird. Das Konzernergebnis 2014 sinkt daher auf 264 Millionen Euro von bisher 602 Millionen Euro.
Insgesamt waren fünf Behörden an den Ermittlungen beteiligt. Sie alle erhalten nun unterschiedlich hohe Zahlungen der Bank. 610 Millionen Dollar gehen an das Department of Financial Services New York (NYDFS), 300 Millionen Dollar erhält die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft und 200 Millionen Dollar die Fed. Des weiteren gehen je 172 Millionen Dollar an den Staatsanwalt von Manhattan und an das US-Justizministerium. Das geht aus den Veröffentlichungen der Behörden hervor.
Die Bank zeigt sich in ihrer Stellungnahme reuig. "Wir werden uns jetzt darauf konzentrieren, die von den amerikanischen Behörden und den Behörden in New York identifizierten Mängel zu beseitigen", versicherte Vorstandschef Martin Blessing. Etwas anderes bleibt der Bank auch kaum übrig: Die Fed hat das Institut per Unterlassungsanordnung dazu verpflichtet, künftig die entsprechenden US-Gesetze einzuhalten.
Offenbar hatte die Bank beim Strafmaß sogar noch Glück im Unglück: Ein Bußgeld in Höhe von 258,6 Millionen Dollar an das Amt für Kontrolle von Auslandsvermögen im US-Finanzministerium (OFAC) wurde der Bank erlassen, da diese Strafe mit den Zahlungen an das Justizministerium abgegolten sei, wie das Ministerium schreibt. Ansonsten wären 1,7 Milliarden Dollar fällig geworden.
Kontakt zur Autorin: isabel.gomez@wsj.com
DJG/igo/bam
(END) Dow Jones Newswires
March 12, 2015 14:19 ET (18:19 GMT)
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