15.09.2016 14:22:46
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UPDATE/Bank of England hält vorerst an Geldpolitik fest
--Leitzins und Kaufprogramm ohne Änderung
--BoE-Mehrheit erwartet weitere Zinssenkung
--Notenbank hält an Ausblick fest
(NEU: Weitere Details)
Von Jason Douglas
LONDON (Dow Jones)--Die Bank of England (BoE) hat bei ihrer aktuellen Sitzung an der Geldpolitik festgehalten, nachdem sie bei dem Treffen im August ein massives Stimuluspaket beschlossen hatte. Allerdings betonten die Währungshüter, dass an den Stellschrauben der Geldpolitik jederzeit weiter gedreht werden könne. "Sollte der Ausblick im November im Großen und Ganzen jenem vom August entsprechen, dann rechnet die Mehrheit der Ratsmitglieder mit einer weiteren Zinssenkung", erklärte die Notenbank.
Vorerst bleibt aber der Leitzins auf dem neuen Rekordtief von 0,25 Prozent. Im August hatten die Währungshüter wegen des Brexit-Votums einstimmig beschlossen, den Leitzins um 25 Basispunkte zu kappen. Gleichzeitig hatte der geldpolitische Rat bei drei Gegenstimmen entschieden, das Kaufprogramm für Wertpapiere wieder aufzunehmen.
Das bis 2012 aufgebaute Portfolio von 375 Milliarden Pfund soll um weitere Staatsanleihen im Wert von 60 Milliarden Pfund aufgestockt werden. Außerdem legte die BoE ein neues Kaufprogramm für Unternehmensanleihen auf, dessen Umfang 10 Milliarden Pfund beträgt.
Die Vorbehalte im Rat gegen die Wertpapierkäufe sind nun verschwunden: Kristin Forbes und Ian McCafferty votierten jetzt für das Kaufprogramm, weil eine so frühe Kehrtwende nach ihrer Meinung Risiken mit sich brächte. Die dritte opponierende Stimme kam seinerzeit von Martin Weale, der aber mittlerweile nach sechs Jahren aus dem Rat ausgeschieden ist, so dass das Gremium diesmal geschlossen für das Kaufprogramm stimmte.
Dem Protokoll der Sitzung zufolge rechnen die Währungshüter mit Gouverneur Mark Carney an der Spitze, dass das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte etwas höher ausfallen wird. Für das dritte Quartal lautet die Prognose jetzt auf ein Plus von 0,3 Prozent anstatt von lediglich 0,1 Prozent.
Dennoch hätten sich "die Konturen für den Wirtschaftsausblick nach dem EU-Referendum nicht geändert", hieß es. Die Währungshüter rechnen damit, dass sich die Investitionen wegen der Unsicherheit über die künftige Beziehung mit der EU abschwächen. Die Konsumausgaben sollten sich dagegen - zumindest vorläufig - als robust erweisen.
Bei der Inflation erwartet die BoE, dass der Zielwert von 2 Prozent in der ersten Jahreshälfte 2017 wieder erreicht wird. Im August hatte die jährliche Inflationsrate nur 0,6 Prozent betragen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
Mitarbeit: Andreas Plecko
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September 15, 2016 07:52 ET (11:52 GMT)
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