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12.03.2013 18:57:33

UPDATE: Aussicht auf Kapitalerhöhung schickt Commerzbank auf Talfahrt

   -- Aktie verliert nach Bericht bis zu 5 Prozent

   -- manager magazin nennt Größenordnung von 700 bis 800 Millionen Euro+

   -- Analysten skeptisch

   (Marktreaktion, weitere Details)

   Von Florian Faust, Manuel Priego-Thimmel und Madeleine Nissen

   Die Aussicht auf eine Kapitalerhöhung gefällt den Investoren der Commerzbank gar nicht. Die Aktie ging nach einem entsprechenden Bericht im manager magazin auf Talfahrt. Das Institut hat dem Bericht zufolge die Konkurrenten Deutsche Bank und UBS mit den Vorbereitungen für eine Kapitalerhöhung beauftragt. Keine der Parteien wollte die Informationen kommentieren.

   Auf der Commerzbank lasten hohe Risiken aus der Schiffs- und Immobilienfinanzierung. In den vergangenen Jahren hatte Bankchef Martin Blessing wiederholt frische Mittel am Markt aufgenommen. Unklar ist dem Bericht zufolge, welches Volumen die Aktienplatzierung haben soll. Im Umfeld der Bank gelte indes eine Erhöhung von maximal 10 Prozent als wahrscheinlich, die aktuell laut Insidern 700 bis 800 Millionen Euro einbringen könnte. Der Schritt könnte mit Unterstützung institutioneller Investoren praktisch über Nacht erfolgen.

   Analysten reagierten skeptisch. Eine Erhöhung um 700 Millionen Euro erhöhe die Kernkapitalquote lediglich um 30 bis 40 Basispunkte, sagt Analyst Philipp Hässler von equinet. Ein Durchbruch wäre dies also nicht. Die Commerzbank weist derzeit eine Kernkapitalquote von 7,6 Prozent auf und liegt damit deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 10 Prozent.

   Nicht auszuschließen ist nach Einschätzung von Hässler, dass die Commerzbank Mittel an den Kapitalmärkten aufnehmen möchte, um erneut eigene Hybridanleihen günstig zurückzukaufen. Das habe die Bank in der Vergangenheit bereits mehrfach getan. Es sei auch durchaus möglich, dass die Aufsichtsbehörden auf einer Kapitalmaßnahme bestünden, um ein Absinken der Kapitalquote zu verhindern.

   Die Nachricht erwischt die Anleger jedenfalls auf dem falschen Fuß. "Eine Kapitalerhöhung zum jetzigen Zeitpunkt dürften nur die wenigsten auf dem Radarschirm gehabt haben", sagt ein Händler. Das Engagement in dem Papier stelle ohnehin eine Geduldsprobe für die Anleger dar, nachdem diese nun bereits mehrere Verwässerungen durch Kapitalmaßnahmen hätten erdulden müssen.

   Die Aktie verlor im späten Handel 3,1 Prozent auf knapp 1,40 Euro. Im Tagestief betrugen die Verluste rund 5 Prozent, nachdem sie vor den Gerüchten noch rund 3 Prozent gewonnen hatte. Zu Zeiten ihres Allzeithochs mussten für eine Commerzbank-Aktie 35,62 Euro bezahlt werden, das war am 10. März 2000. Vor Ausbruch der Finanzkrise kosteten die Anteilsscheine Mitte 2007 über 28 Euro. Danach ging es rasant und stetig bergab mit dem Kurs - bis auf das Allzeittief von 1,12 Euro am 22. November 2011. Die Aktie mutierte damit fast zum "Pennystock".

   Kontakt zu den Autoren: florian.faust@dowjones.com, manuel.priego-thimmel@dowjones.com, madeleine.nissen@dowjones.com

   DJG/mln/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   March 12, 2013 13:26 ET (17:26 GMT)

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