Niedrigzinsen belasten |
25.08.2016 17:03:00
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UNIQA mit deutlichem Gewinneinbruch - Chef operativ zufrieden
Das "toxische Niedrigzinsumfeld" jedoch übe unvermindert starken Druck auf die Kapitalerträge aus, "darunter leidet die gesamte Branche", so Brandstetter. Die Rückgänge bei Prämien, Erträgen und dem Vorsteuerergebnis (EGT) hätten sich bei der UNIQA im zweiten gegenüber dem ersten Quartal aber verlangsamt.
Das EGT sank bis Juni um 44,3 Prozent auf 106,2 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr bestätigte die UNIQA am Donnerstag den Ausblick eines heuer um bis zur Hälfte niedrigeren EGT als im Vorjahr - vor allem weil das umfangreiche Zukunftsinvestitionsprogramm im zweiten Halbjahr so richtig gestartet wird. Zwei Drittel des 500-Mio.-Volumens sollen in den ersten fünf Jahren anfallen, zu über der Hälfte EGT-wirksam - und dabei heuer bereits ein hoher zweistelliger Mio.-Betrag.
Ungeachtet der "Re-Design"-Investments und des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds will die UNIQA "die jährlichen Ausschüttungen je Aktie im Rahmen einer progressiven Dividendenpolitik in den kommenden Jahren kontinuierlich steigern", wird im Ausblick bekräftigt. Für 2015 war die Ausschüttung von 42 auf 47 Cent je Aktie angehoben worden, und auch für 2016 beabsichtige man eine absolute Erhöhung, vorbehaltlich der Kapitalmarktentwicklung in den nächsten vier Monaten, so Brandstetter. Die Titel notierten zuletzt an der Börse mit 5,38 Euro, das sind aktuell 8,74 Prozent Dividendenrendite.
Die Gesamteinnahmen der UNIQA Group sanken - wegen gezielter Rücknahme der Einmalerläge - bis Juni um 7,7 Prozent auf 3,28 Mrd. Euro. Die laufenden Konzernprämien stiegen um 1,4 Prozent auf 2,73 Mrd. Euro, während die Einmalerläge in Leben um 36,2 Prozent auf 547,5 Mio. Euro nachgaben. Die Versicherungsleistungen im Eigenbehalt verringerten sich um 10,3 Prozent auf 2,29 Mrd. Euro, auch wegen der geringeren Einnahmen in der Sparte Leben.
Die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen - verbesserte sich von 97,1 auf 96,9 Prozent. Die Konzernkostenquote stieg wegen der geringeren Einnahmen und erhöhten Investments von 20,6 auf 22,5 Prozent, doch werde sie wegen der verstärkten Zukunftsausgaben "heuer insgesamt so nicht zu halten sein", sagt der Konzernchef.
In der Krankenversicherung legten die Einnahmen um 3,5 Prozent auf 523,3 Mio. Euro zu, in Schaden/Unfall wuchsen sie um 1,9 Prozent auf 1,46 Mrd. Euro. In der Lebensversicherung sanken sie wegen der Einmalerlags-Bremse (samt Sparanteilen der Fonds- und Indexpolizzen) um 19,8 Prozent auf 1,30 Mrd. Euro. Die abgegrenzten Prämien im Eigenbehalt nach IFRS (ohne Fonds- und Index-Sparanteile) verringerten sich um 7,8 Prozent auf 2,84 Mrd. Euro.
Vom Lebensversicherungsprodukt ohne Garantiezins wurden bis Juni fast 72.000 Stück verkauft, nach gut 60.000 bis März; heuer habe man hier im ersten Halbjahr 26.000 Stück abgesetzt, nach 20.000 im gleichen Vorjahreszeitraum, hieß es auf APA-Anfrage.
Die Nettoerträge aus Kapitalanlagen schrumpften um 25,6 Prozent auf 301,5 Mio. Euro, wofür neben dem Niedrigzinsumfeld auch negative Währungseffekte und ein voriges Jahr besonders starkes Kapitalanlageergebnis ausschlaggebend waren. Die gesamten Kapitalanlagen der UNIQA Group stiegen bis Ende Juni auf 30,11 Mrd. Euro gegenüber 29,42 Mrd. Euro Ende 2015. Das versicherte Kapital in der Lebensversicherung erhöhte sich um 0,7 Prozent auf 81,48 Mrd. Euro.
Versicherungstechnisch erzielte die UNIQA ein Ergebnis von 57,6 Mio. Euro, um 14,5 Prozent weniger. Der Rückgang sei primär auf die angelaufenen Aufwendungen für das Innovations- und Investitionsprogramms zurückzuführen, das zu einem Gutteil schon 2016 ergebniswirksam ist. Das operative Ergebnis schrumpfte wegen der geringeren Kapitalerträge um 31,7 Prozent auf 145,8 Mio. Euro. Das den UNIQA-Aktionären zurechenbare Konzernergebnis reduzierte sich um 42,2 Prozent auf 90,3 Mio. Euro.
Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ging im Halbjahr auf 13.764 (14.167) zurück.
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