Umsatz verschoben? 04.11.2019 17:16:00

Under Armour-Aktie bricht ein: US-Behörden prüfen wohl Praktiken bei Buchhaltung - Weniger Umsatz in Nordamerika

Under Armour-Aktie bricht ein: US-Behörden prüfen wohl Praktiken bei Buchhaltung - Weniger Umsatz in Nordamerika

Der adidas-Rivale Under Armour ist wegen des Verdachts auf Verstöße gegen Buchhaltungsregeln ins Visier von US-Ermittlern geraten. Bedenken wegen der Untersuchungen der Börsenaufsicht SEC und des Justizministeriums ließen die Aktie am Montag heftig abstürzen. Der Quartalsbericht des Unternehmens geriet durch die Ermittlungen in den Hintergrund.

Bei der Prüfung gehe es darum, ob der US-Sportartikelhersteller sein Umsatzvolumen durch Umdatierungen von Erlösen zwischen einzelnen Quartalen künstlich aufgebläht hat, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Das Justizministerium prüft demnach sogar strafrechtliche Vergehen.

Under Armour bestätigte Ermittlungen und sicherte zu, mit den Behörden zu kooperieren. "Das Unternehmen hat im Juli 2017 begonnen, auf Anfragen nach Dokumenten und Informationen zu reagieren, die sich hauptsächlich auf seine Rechnungslegungspraktiken und die damit verbundenen Offenlegungen beziehen." Under Armour sei aber der festen Überzeugung, dass seine Praktiken und Angaben angemessen waren.

Under Armour setzt in Nordamerika weniger um

Der Sportartikelhersteller Under Armour wird mit Blick auf den Umsatz für das Gesamtjahr pessimistischer. Statt eines Umsatzwachstums von 3 bis 4 Prozent rechnet der US-Konzern jetzt nur noch mit einem Anstieg um 2 Prozent, wie er am Montag in Baltimore mitteilte. Beim operativen Gewinn erwartet der Konkurrent von adidas und PUMA nun allerdings das obere Ende der angepeilten Spanne von 230 bis 235 Millionen US-Dollar. Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten aber schlecht an. Im vorbörslichen US-Handel verlor die Under-Armour-Aktie zwölf Prozent.

Das Nordamerika-Geschäft schwächelt demnach weiter, beim internationalen Geschäft wirken sich Währungseffekte negativ aus. Deshalb setzte Under Armour im dritten Quartal weniger um als noch vor einem Jahr. Die Erlöse gingen insgesamt rund ein Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar zurück, hieß es. Ohne Währungseffekte stagnierte der Umsatz. Trotz des Rückgangs übertraf Under Armour damit die Erwartungen der optimistischsten Bloomberg-Analysten.

Vor allem in Nordamerika setzte der Konzern in den Monaten Juli und September weniger um. Analysten hatten aber einen noch größeren Rückgang erwartet. Das internationale Geschäft zog zwar an, steuert aber insgesamt nur ein Viertel der Erlöse bei. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 102 Millionen Dollar und damit 36 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Im zweite Quartal hatte unter dem Strich noch ein Verlust von 17,3 Millionen Dollar gestanden.

Under Armour sacken ab

Ein Pressebericht zu Untersuchungen der US-Behörden hat die Aktien von Under Armour am Montag im frühen US-Handel belastet. Zuletzt sackten die Papiere des US-Sportbekleidungsherstellers um 15,85 Prozent auf 17,79 US-Dollar ab. Die Untersuchungen wurden in einer für das Unternehmen schwierigen Zeit publik. Under Armour kämpft derzeit mit dem schärferen Wettbewerb im Heimatmarkt und mit einer unterdurchschnittlichen Entwicklung des Aktienkurses.

/mne/knd/jha/

BALTIMORE/NEW YORK (dpa-AFX)

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Bildquelle: Raymond Boyd/Getty Images

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