04.05.2023 18:59:42

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

EZB erhöht Zinsen um 25 Basispunkte und beendet APP-Wiederanlage im Juli

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) nimmt bei der Straffung der Geldpolitik wie erwartet Tempo heraus und stellt weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Wie die EZB nach zweitägigen Beratungen mitteilte, steigen die Leitzinsen um 25 Basispunkte, nachdem sie zuvor drei Mal in Folge um 50 Basispunkte angehoben worden waren. Volkswirte hatten einen Zinsschritt von 25 Basispunkten prognostiziert. Zum weiteren Zinskurs erklärte die EZB: "Der EZB-Rat wird mit seinen künftigen Entscheidungen dafür sorgen, dass die Zinsen ein ausreichend restriktives Niveau erreichen, um die Inflation rasch auf das mittelfristige Ziel von 2 Prozent zu senken und dort so lange wie erforderlich bleiben."

Lagarde: Alle EZB-Ratsmitglieder waren für eine Zinserhöhung

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) war bei seinen Beratungen nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde einig in der Einschätzung, dass die Zinsen weiter angehoben werden müssen. "Niemand wollte eine Zinspause", sagte Lagarde in der Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung. Zugleich räumte sie ein, dass die geldpolitischen Beschlüsse nicht einstimmig, sondern "nahezu einstimmig" gefallen seien. Einige Mitglieder seien für 50 Basispunkte gewesen.

Lagarde: Ultimatives Ziel ist aus heutiger Sicht APP-Bestand von Null

Die Europäische Zentralbank (EZB) betrachtet nach den Worten ihrer Präsidentin Christine Lagarde einen vollständigen Abbau der unter dem APP-Programm erworbenen Anleihen als ihr "ultimatives Ziel" - allerdings nur "aus heutiger Sicht", wie sie in ihrer Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung sagte. Die EZB prüft gerade, mit welchem Regime sie die Zinsen künftig steuern will, und sie will Ergebnisse dieser Prüfung bis Jahresende vorlegen.

Lagarde: Signifikante Aufwärtsrisiken für Inflationsausblick

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde "signifikante Aufwärtsrisiken" für den Inflationsausblick. In ihren einleitenden Bemerkungen zur Pressekonferenz nach der jüngsten EZB-Ratssitzung nannte Lagarde unter anderem einen unerwartet starken Anstieg von Löhnen und Unternehmensgewinnen.

Bankenverband: EZB bekämpft Inflation entschlossen weiter

Der Bundesverband deutscher Banken hat nach dem Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) deren Entschlossenheit betont. "Es ist richtig, dass die EZB an ihrer entschlossenen Bekämpfung der hartnäckigen Inflation festhält", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Heiner Herkenhoff. "Mit ihrem heutigen Zinsschritt von 25 Basispunkten geht sie nun in die geldpolitische Feinsteuerung.

DIHK: Zinserhöhung für viele Unternehmen schwierig

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat nach dem Zinsschritt der Europäischen Zentralbank (EZB) auf Belastungen für die Wirtschaft hingewiesen. "Vielfältige Herausforderungen hemmen derzeit das Wachstum in Deutschland", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Daher sei es wichtig, dass die Inflation möglichst bald nachhaltig sinke und wieder zu ihrer Zielgröße zurückkehre.

DSGV: Vorsichtiger Zinsschritt der EZB ist nachvollziehbar

Als "angemessen und nachvollziehbar" hat der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) bezeichnet. "Mit der Erhöhung um nurmehr 25 Basispunkte nimmt die EZB etwas Tempo aus dem Zinserhöhungskurs, ohne von ihrer grundsätzlichen Richtung abzuweichen", sagte Schleweis. "Einen Augenblick innezuhalten und jetzt erstmal die Wirkung der bisherigen Zinsschritte zu beobachten, ist verständlich", sagte der DSGV-Präsident.

Habeck: Brauchen einen Industriestrompreis als Brücke

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat seine Pläne für einen Industriestrompreis gegen Kritik verteidigt und gewarnt, andernfalls würden energieintensive Betriebe den Standort Deutschland verlassen. "Wir brauchen einen Industriestrompreis als Brücke in eine Zeit, bis die Energiepreise runter und die Energiemengen dekarbonisiert sind", sagte Habeck bei einer Konferenz des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK).

Altbundeskanzler Schröder scheitert mit Klage gegen Streichung von Büro

Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat laut einer Gerichtsentscheidung keinen Anspruch auf ein staatlich finanziertes Büro. Das Berliner Verwaltungsgericht wies eine Klage des 79-Jährigen gegen einen Beschluss des Bundestags ab. Der Haushaltsausschuss des Parlaments hatte Schröder im Mai 2022, rund drei Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, das Büro gestrichen.

Italiens Außenminister sagt nach Kritik aus Frankreich Paris-Reise ab

Nach Kritik aus Paris an Roms Flüchtlingspolitik hat der italienische Außenminister Antonio Tajani kurzfristig eine geplante Reise nach Frankreich abgesagt. Er werde nicht zu dem geplanten Treffen mit seiner französischen Kollegin Catherine Colonna nach Paris reisen, schrieb Tajani am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Als Grund dafür gab er "inakzeptable Beleidigungen" des französischen Innenministers Gérald Darmanin gegenüber seiner Regierung an.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 29. April zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 13.000 auf 242.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 236.000 vorhergesagt.

US-Produktivität sinkt im ersten Quartal um 2,7 Prozent

Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im ersten Quartal 2023 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 2,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 1,9 Prozent gerechnet.

Defizit in der US-Handelsbilanz im März deutlich gesunken

Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im März deutlich gesunken. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 64,23 Milliarden Dollar nach revidiert 70,64 (vorläufig: 70,54) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 63,10 Milliarden Dollar gerechnet.

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

May 04, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)

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