19.10.2022 18:59:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Habeck und Le Maire wollen starke Antwort auf US-Inflationsgesetz
Deutschland und Frankreich haben sich besorgt über die hohe Inflation gezeigt und zugleich vor einer Gefährdung des fairen Wettbewerbs zwischen Europa und den USA durch das US-Gesetz zur Inflationsreduzierung gewarnt. "Es gibt die Notwendigkeit, die Inflation mit allen Mitteln zu bekämpfen", sagte der französische Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire bei einer auf Englisch abgehaltenen Videopressekonferenz nach Beratungen des Deutsch-Französischen Finanz- und Wirtschaftsrates, die ebenfalls per Video stattgefunden hatten.
Bund will Ökostrom-Gewinn beschneiden - Zeitung
Die geplante Abschöpfung sogenannter Zufallsgewinne beim Strom wird Öko-Energien einem Zeitungsbericht zufolge am stärksten treffen. Laut einer Präsentation der Pläne wolle das Bundeswirtschaftsministerium keine pauschale Obergrenze für den Börsenstrompreis festlegen, ab der Gewinne abgeschöpft werden, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Für die verschiedenen Arten der Stromerzeugung - erneuerbare Energien, Atomkraft, für Braunkohle- oder Müllverbrennungsanlagen - solle es stattdessen unterschiedlich hohe "Erlösobergrenzen" geben. Sie sollten die verschiedenen Kosten für die Stromerzeugung widerspiegeln, plus eine "Sicherheitsmarge" für alle Fälle.
Deutsch-französische Regierungskonsultationen auf Januar verschoben
Deutschland und Frankreich haben die für kommende Woche geplanten Beratungen des deutsch-französischen Ministerrats in Paris auf kommenden Januar verschoben, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit mitteilte. "Dieses Treffen wird es nun nicht zum vereinbarten Zeitpunkt geben können, sondern es wird verlegt in den Januar", sagte er bei einer Pressekonferenz in Berlin. Gemeinsam mit der französischen Seite sei entschieden worden, dass eine Verlegung um einige Wochen sinnvoll sei.
Habeck bekräftigt deutsches Interesse an Pipeline von Spanien nach Frankreich
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat angesichts der ablehnenden Haltung Frankreichs das deutsche Interesse an einer Gasleitung von Spanien nach Südfrankreich bekräftigt. Diese werde zwar im kommenden Winter keine Rolle spielen, sei aber "ein Zukunftsprojekt", sagte er am Mittwoch in Paris. "Wir brauchen eine bessere Vernetzung in Europa, sowohl mit Stromnetzen als auch mit Pipelines für Wasserstoff", betonte er.
Britische Innenministerin Braverman verlässt Regierung Truss
Die britische Innenministerin Suella Braverman ist am Mittwoch von ihrem Posten zurückgetreten. In einem Brief gab die als innenpolitische Hardlinerin bekannte Braverman als Grund für ihren Rücktritt an, ihre private E-Mailadresse für Dienst-Mails genutzt zu haben. Gleichzeitig erwähnte sie "ernsthafte Bedenken" wegen der Regierungspolitik der angeschlagenen Premierministerin Liz Truss. Zuvor hatten britische Medien über Bravermans Rückzug berichtet.
Truss bezeichnet sich vor britischem Parlament als "Kämpferin"
Trotz massiven Drucks auch aus den eigenen Reihen hat die britische Premierministerin Liz Truss vor dem Parlament in London einen Rücktritt erneut abgelehnt. "Ich bin eine Kämpferin und keine Drückebergerin," sagte Truss auf die Frage des Parteichefs der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, warum sie überhaupt noch da sei. Es war die erste Fragestunde mit der Premierministerin im britischen Unterhaus nach ihrer demütigenden Kehrtwende bei den Steuerplänen vergangene und Anfang dieser Woche.
Putin verhängt Kriegsrecht in annektierten Gebieten
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in den von Russland annektierten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja das Kriegsrecht verhängt. Putin gab die Entscheidung anlässlich einer im Fernsehen übertragenen Sitzung des russischen Sicherheitsrats bekannt. Wie aus einem vom Kreml veröffentlichten Dekret hervorgeht, tritt der Beschluss ab Donnerstag in Kraft.
US-Rohöllagerbestände unerwartet gesunken
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 14. Oktober verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,725 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 1,7 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 9,879 Millionen Barrel erhöht. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 1,3 Millionen Barrel eine Abnahme registriert worden.
Worldsteel senkt Ausblick für Stahlnachfrage 2022 und 2023
Die weltweite Stahlnachfrage wird in diesem Jahr laut Worldsteel um 2,3 Prozent sinken. Mit dieser Einschätzung kassierte der weltweite Branchenverband der Stahlindustrie seine Wachstumsprognose aus dem Frühjahr, die ein Plus von 0,4 Prozent vorgesehen hatte. Ursächlich seien die hohe Inflation, weltweit steigende Zinssätze und die Konjunkturabschwächung in China. Für 2023 rechnet Worldsteel allerdings weiter mit einer anziehenden Nachfrage und baut dabei auf den Infrastruktursektor. Mit 1,0 Prozent wird das Plus aber deutlich geringer ausfallen als bisher prognostiziert (2,2 Prozent).
+++ Konjunkturdaten +++
Kanada Sep Verbraucherpreise +6,9% gg Vorjahr
Kanada Sep Verbraucherpreise +0,1% gg Vm
Kanada Sep Verbraucherpreise PROGNOSE: +6,8% gg Vorjahr
US/Baubeginne Sep -8,1% auf 1,439 Mio (PROGNOSE: -6,7%)
US/Baugenehmigungen Sep +1,4% auf 1,564 Mio Jahresrate
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/apo/mgo
(END) Dow Jones Newswires
October 19, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)
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