14.04.2022 18:59:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

EZB rechnet mit Ende der Nettokäufe im 3Q und verspricht Flexibilität

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat das Niveau seiner Leitzinsen bestätigt und wie erwartet beschlossen, das Monatsvolumen seiner Nettoanleihekäufe wie geplant bis Juni auf 20 Milliarden Euro pro Monat zu verringern. Ein Ende der Nettoanleihekäufe im dritten Quartal hält er für wahrscheinlich, einen definitiven Beschluss hierzu traf er unter Verweis auf den kriegsbedingt unsicheren Ausblick jedoch nicht. "Die Geldpolitik der EZB wird von den eingehenden Daten und der sich entwickelnden Beurteilung der Aussichten durch den EZB-Rat abhängen", heißt es im geldpolitischen Statement. In einer neuen Passage betonte das Gremium zudem, dass es bei seinen Anleihekäufen weiterhin flexibel vorgehen werde, um eine ordnungsgemäße Übertragung der Geldpolitik sicherzustellen.

Lagarde: EZB-Rat sieht intensivierte Inflationsrisiken

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht nach dem unerwartet starken Anstieg der Verbraucherpreise im März nach Aussage von EZB-Präsidentin Christine Lagarde das Risiko weiterer Preissteigerungen. Lagarde sagte in der Pressekonferenz nach der Sitzung des EZB-Rats: "Die Inflationsrisiken haben sich verstärkt, vor allem kurzfristig." Der Inflationsdruck habe sich in vielen Sektoren verstärkt, auch habe er sich verbreitert. Die Inflation sei stark gestiegen und dürfte in den nächsten Monaten hoch bleiben. Hauptgrund seien die hohen Energiepreise.

Lagarde: EZB beendet Nettokäufe sehr wahrscheinlich im 3. Quartal

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hält eine Beendigung der Nettoanleihekäufe im dritten Quartal für "sehr wahrscheinlich". In ihrer Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung machte Lagarde aber deutlich, dass dies nicht zwangsläufig ein Ende im September bedeuten muss, und dass auch eine erste Leitzinserhöhung nicht auf dem Fuß folgen muss. "Es kann früh kommen, es kann auch spät kommen", sagte Lagarde unter Verweis auf die Nettokäufe. Sie fügte hinzu: "Das dritte Quartal hat drei Monate." Eine erste Zinserhöhung könne entsprechend der vagen Aussage "einige Zeit später" kommen, und dass könne alles zwischen einer Woche und mehreren Monaten bedeuten.

Lagarde: Flexibilität nützlich bei Verhinderung von Fragmentierung

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat auf die Nützlichkeit eines flexiblen Vorgehens der Geldpolitik bei der Verhinderung einer Fragmentierung des Euroraums hingewiesen. In ihrer Pressekonferenz nach der EZB-Ratssitzung sagte Lagarde: "Vor zwei Jahren haben wir prompt gehandelt - das können wir wieder tun." Sie bezog sich dabei auf das Pandemiekaufprogramm PEPP, bei dem die Europäische Zentralbank (EZB) Staatsanleihekäufe abweichend vom EZB-Kapitalschlüssel zuließ. Lagarde betonte die Bereitschaft der EZB, dabei über die Reinvestition von Tilgungsbeträgen fälliger Anleihen hinauszugehen und "neue Instrumente" einzusetzen.

Fed/Williams: Zinserhöhung um 50 Bp im Mai "sehr vernünftige Option"

Eine Erhöhung des US-Leitzinses im Mai um 50 Basispunkte hat der Chef der New Yorker Fed, John C. Williams, als eine "sehr vernünftige Option" bezeichnet. In einem Interview mit Bloomberg TV nannte er die Senkung der Inflation als oberstes Ziel. Unklar sei, ob der Höhepunkt des Inflationsanstiegs bereits erreicht sei. Deshalb sollten Zinserhöhungen "zügig" vorangetrieben werden.

Stimmung der US-Verbraucher im April verbessert

Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im April deutlich und unerwartet aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage zur Monatsmitte auf 65,7. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 59,0 erwartet. Bei der Umfrage Ende März lag er bei 59,4.

Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen

Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 9. April stärker als prognostiziert zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 18.000 auf 185.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 172.000 vorhergesagt.

US-Einzelhandelsumsatz im März moderater als erwartet gestiegen

Die US-Einzelhändler haben ihre Umsätze im März etwas geringer als erwartet gesteigert. Wie das Handelsministerium mitteilte, erhöhten sich sie sich gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Die Umsätze ohne Kfz nahmen um 1,1 Prozent zu. Ökonomen hatten einen Zuwachs von 0,8 Prozent erwartet.

US-Importpreise im März legen stärker als erwartet zu

Der Inflationsdruck von der Einfuhrseite hat sich in den USA im März verstärkt. Nach Mitteilung des Arbeitsministerium stiegen die Importpreise gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozent und lagen um 12,5 (Februar: 10,9) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen monatlichen Preisanstieg von 2,2 Prozent prognostiziert. Die Einfuhrpreise unter Herausrechnung von Öl stiegen um 1,1 Prozent bzw im Jahresvergleich um 8,1 Prozent. Für die Ölpreise wurde ein Preissprung von 16,1 Prozent zum Vormonat und 66,5 Prozent auf Jahresbasis gemeldet. Die Exportpreise stiegen gegenüber Februar um 4,5 Prozent und im Jahresvergleich um 18,8 Prozent.

Russland will Energieexporte von Europa nach Süden und Osten umlenken

Russland beabsichtigt nach den Worten von Präsident Wladimir Putin, seine Energieexporte künftig von Europa Richtung Asien umzulenken. "Wir müssen unsere Exporte diversifizieren", sagte er am Donnerstag bei einem im Fernsehen übertragenen Kabinettstreffen. Die Lieferungen Richtung Westen "werden sinken", stattdessen würden "Schritt für Schritt die stark wachsenden Märkte im Süden und im Osten" bedient.

Grünen-Politikerin Paus wird neue Bundesfamilienministerin

Die Grünen-Abgeordnete Lisa Paus wird neue Bundesfamilienministerin. Dies teilten die Grünen-Bundesvorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang am Donnerstag mit. Paus sei "eine hervorragende Nachfolgerin" für Anne Spiegel, sagte Nouripour. Spiegel war wegen der Kritik an ihrem Familienurlaub nach der Hochwasserkatastrophe vom vergangenen Sommer zurückgetreten. Paus sei eine "überzeugte Kämpferin für soziale Gerechtigkeit", sagte Lang. Die neue Familienministerin sei mit ihrem Sachverstand und ökonomischen Kenntnissen "genau die richtige Person" für das Familienministerium.

USA

Lagerbestände Feb +1,5%; (PROG: +1,3%) gg Vm

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/err/

(END) Dow Jones Newswires

April 14, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)

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