05.01.2021 19:06:40
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ISM-Index für US-Industrie steigt im Dezember
Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im Dezember beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 60,7 (Vormonat: 57,5). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf 57,0 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert.
Fed/Mester: Ankauf-Programm könnte das ganze Jahr laufen
Die Präsidentin der Federal Reserve Bank of Cleveland, Loretta Mester, erwartet, dass die Zentralbank ihr Asset-Kaufprogramm in Höhe von 120 Milliarden US-Dollar pro Monat über das ganze Jahr fortsetzen könnte, selbst wenn sich die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte wieder erholen sollte. "Ich bin zufrieden mit der Art und Weise, wie die Politik im Moment kalibriert ist", so Mester.
Kretschmer: Ein Hausstand darf nur noch eine weitere Person treffen
Bund und Länder haben sich auf eine weitere Verlängerung des Lockdowns und härtere Kontaktbeschränkungen geeinigt. Künftig seien nur noch Treffen zwischen einem Hausstand und einer weiteren Person möglich, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Rande des Bund-Länder-Gipfels. Dies sei "die herzliche Bitte und auch die Aufforderung an die Menschen in diesem Land."
Ökonomen: Bewegungseinschränkungen für Wirtschaft verkraftbar
Ökonomen halten die wirtschaftlichen Folgen einer Einschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer in Gebieten mit besonders hohen Infektionszahlen für überschaubar. "Wenn die berufliche Mobilität weiter möglich bleibt, dürften sich die wirtschaftlichen Zusatzkosten in Grenzen halten", sagte Gabriel Felbermayr, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW), gegenüber Welt. Touristik, Gastronomie, Shoppingausflüge seien ohnehin nicht möglich. Auch aus Sicht von Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), ist entscheidend, dass "die Fahrt zum Produktionsort weiterhin möglich bleibt".
Corona-Impfungen in Deutschland auf rund 317.000 gestiegen
Die Zahl der in Deutschland verabreichten Corona-Impfungen ist auf rund 317.000 gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Stand der Impfungen bis Montagabend mit 316.962 an, 44.563 mehr als am Vortag. Dies entspricht einer Impfquote von bundesweit 0,38 Prozent. Von den Geimpften sind demnach 131.885 Bewohner von Pflegeheimen. Weitere 149.727 Menschen wurden aufgrund einer beruflichen Indikation geimpft, dies betrifft vor allem Pflegekräfte und weiteres medizinisches Personal.
Merkel berät am Mittwoch mit Fachministern über Impfstoff-Beschaffung
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Mittwoch mit den zuständigen Fachministern darüber beraten, wie mehr Impfstoff gegen das Coronavirus beschafft werden kann. Teilnehmen werden neben Gesundheitsminister Jens Spahn, Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Kanzleramtschef Helge Braun (alle CDU) auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD), wie Spahns Sprecher Hanno Kautz auf Anfrage sagte.
Corona-Krise drückt Strom-Großhandelspreise
Die Corona-Krise hat die Strom-Großhandelspreise laut Experten erheblich unter Druck gesetzt. Im Jahr 2020 lag der mittlere Großhandelspreis mit 30,47 Euro pro Megawattstunde um mehr als 7 Euro unter dem Vorjahreswert, teilte das Energiewissenschaftliche Institut an der Universität Köln (EWI) mit. Ursache waren sowohl niedrigere Brennstoffkosten, eine geringere Stromnachfrage und mehr Strom aus erneuerbaren Energien.
EU will bis zu 300 Millionen weitere Impfdosen von Biontech - Magazin
Die Europäische Union verhandelt mit Biontech und Pfizer laut einem Magazinbericht über eine mögliche Verdopplung der bestellten Impfdosen. Der neue Vertrag würde den Kauf von weiteren 100 Millionen Dosen und eine Option auf weitere 200 Millionen bedeuten. Dies erfuhr Der Spiegel aus Verhandlungskreisen. Biontech selbst wolle dazu keine Stellung nehmen, so das Magazin.
Ölpreise nehmen nach Fördereinigung der Opec+ Fahrt auf
Am Ölmarkt geht es am Dienstagnachmittag deutlich nach oben mit den Preisen, nachdem bei den Gesprächen der Opec+ Saudi-Arabien und Russland einen Kompromiss für die künftigen Fördermengen gefunden haben. Am Vortag hatten beide Staaten und damit die Opec+ darüber noch ergebnislos verhandelt. Nun haben sie laut informierten Beteiligten beschlossen, die Produktion auch im Februar begrenzt zu halten und im März dann wieder zu den alten Mengen zurückzukehren.
Frankreich kündigt nach Kritik beschleunigte Impfkampagne an
Nach heftiger Kritik am schleppenden Start der Corona-Impfkampagne in Frankreich hat die Regierung rasche Verbesserungen versprochen. Beim Tempo der Impfkampagne werde das Land "in den kommenden Tagen unsere Nachbarn einholen", versicherte Gesundheitsminister Olivier Véran im Sender RTL. In England könnte der erneute harte Lockdown derweil noch bis in den März andauern.
Dänemark verschärft Corona-Auflagen wegen Virenmutation
Angesichts der Verbreitung der neuartigen Corona-Mutation hat Dänemark die Auflagen noch einmal verschärft. "Bleiben Sie so viel wie möglich zu Hause, treffen Sie sich nicht mit Menschen außerhalb Ihres Haushalts", warnte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen vor Journalisten. Zusätzlich zum Teillockdown, der seit Mitte Dezember gilt, will die Regierung in Kopenhagen Treffen von mehr als fünf Menschen untersagen.
Spanien verzeichnet für 2020 fast 725.000 Arbeitslose mehr
In Spanien haben die Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hunderttausende Arbeitnehmer den Job gekostet. Ende Dezember waren 3,888 Millionen Menschen in Spanien arbeitslos gemeldet, das waren knapp 725.000 mehr als im Dezember 2019, wie das Arbeitsministerium in Madrid mitteilte. Allein im Dezember meldeten sich demnach 36.825 Menschen neu arbeitslos.
US-Außenminister kritisiert EU-Investitionsabkommen mit China als "schwach"
Der scheidende US-Außenminister Mike Pompeo hat das Investitionsabkommen der Europäischen Union mit China als "schwach" bezeichnet. In einem Interview in der TV-Sendung Bloomberg sagte Pompeo, das Abkommen werde "die europäischen Arbeiter nicht vor dem Raubzug der Kommunistischen Partei Chinas" schützen.
Griechenland schließt Verteidigungsabkommen mit Israel
Im Konflikt mit der Türkei um Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer hat Griechenland ein Verteidigungsabkommen mit Israel abgeschlossen. Das Abkommen beinhaltet unter anderem den Bau einer Flugschule für die griechische Luftwaffe durch das israelische Unternehmen Elbit Systems, wie das israelische Verteidigungsministerium mitteilte. Auch zehn Trainingsflugzeuge des Typs M-346 sollen demnach gekauft werden. Die Übereinkunft belaufe sich auf umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro und erstrecke sich über 20 Jahre.
Saudi-Arabien verkündet Wiederaufnahme der Beziehungen zu Katar
Saudi-Arabien hat nach einem mehr als dreijährigen Konflikt die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zu Katar bekanntgegeben. Saudi-Arabiens Außenminister Prinz Faisal bin Farhan sagte bei einem Gipfeltreffen in Al-Ula, die an dem Konflikt beteiligten Länder hätten "alle Streitpunkte" beigelegt und eine "vollständige Rückkehr zu diplomatischen Beziehungen" vereinbart.
Weltbank schraubt Prognose für Erholung der Konjunktur leicht nach unten
Die Weltbank hat ihre Prognose für die Erholung der Weltwirtschaft angesichts der andauernden Corona-Pandemie etwas zurückgeschraubt. Prognostiziert wurde ein Wachstum in Höhe von 4,0 Prozent im Jahr 2021 - zuletzt war die Weltbank noch von 4,2 Prozent ausgegangen. Im zu Ende gegangenen Jahr war die Weltkonjunktur demnach um 4,3 Prozent geschrumpft.
EZB: QE-Anleihebestände in Vorwoche um 10,274 Mrd Euro gesunken
Der Bestand an Wertpapieren, die die Zentralbanken des Eurosystems im Rahmen der Ankaufprogramme APP und PEPP halten, hat sich in der Woche zum 1. Januar 2021 verringert. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) nahm er um 10,274 Milliarden Euro auf 3.662,762 (Vorwoche: 3.673,036) Milliarden ab. In der Vorwoche hatte er sich um 4,875 Milliarden Euro ausgeweitet. Die Zentralbanken des Eurosystems hatten ihre Anleihekäufe zwischen 19. Dezember und 3. Januar wegen dünner Marktumsätze eingestellt.
EZB: QE-Anleihebestände wachsen im Dezember langsamer
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Anleihebestände im Rahmen der Anleihekaufprogramme APP und PEPP im Dezember weniger stark als zuvor ausgeweitet. Nach Mitteilung der EZB stiegen die Bestände beider Programme zusammen um 78,235 (November: +98,555) Milliarden Euro. Die Bestände im Rahmen des PEPP nahmen um 57,163 (+70,835) Milliarden Euro und die im Rahmen des APP um 21,072 (+27,720) Milliarden zu. Die EZB macht die Intensität der Käufe unter anderem von den Marktumsätzen abhängig, weshalb sie sie zwischen 19. Dezember und 3. Januar ganz einstellte.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 5 Wochen Dez +0,5% gg Nov
US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 5 Wochen Dez +5,1% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
January 05, 2021 13:07 ET (18:07 GMT)
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