30.10.2020 18:59:41
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Mögliche Verdopplung von Covid-19-Todesfällen in ersten zwei Novemberwochen
Die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 könnte sich in Deutschland nach Einschätzung von Max-Planck-Forschern in den ersten beiden Novemberwochen jeweils verdoppeln. Anfang November könnten wöchentlich 500 bis 800, möglicherweise sogar mehr Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus sterben, berichtete das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen am Freitag.
US-Notenbank macht MSLP-Kreditprogramm erneut günstiger
Die US-Notenbank hat die Konditionen für ihr 600 Milliarden Dollar schweres Programm zur Vergabe von Krediten an kleine und mittlere Unternehmen erneut günstiger gestaltet. Das "Main Street Lending Program" (MSLP), das die Fed gemeinsam mit dem US-Finanzministerium aufgelegt hat, stößt bisher nur auf eine verhaltene Nachfrage. Im Rahmen des Programms kauft die Fed von Banken gewährte Kredite auf, wodurch die Bilanzen der Banken wieder frei werden, um neue Kredite zu vergeben.
Konsum der US-Haushalte steigt den fünften Monat in Serie
Die US-Konsumausgaben sind im September den fünften Monat in Folge gestiegen, da die Pandemiehilfe dazu beitrug, die Einkommen zu steigern. Im Vergleich zum Vormonat legten die Ausgaben um 1,4 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Im August hatte es eine Zunahme um 1,0 Prozent gegeben.
Stimmung der US-Verbraucher im Oktober verbessert
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober leicht aufgehellt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA stieg bei der Umfrage am Monatsende auf 81,8 von 80,4 Ende September. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 81,2 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats lag er bei 81,2.
Chicagoer Einkaufsmanagerindex sinkt im Oktober nur leicht
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Oktober nur leicht eingetrübt und damit die Erwartungen übertroffen. Der Indikator sank auf 61,1 Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im September stand der Index bei 62,4 Punkte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 57,9 Punkte erwartet.
US-Arbeitskosten steigen im dritten Quartal
Die Arbeitskosten in den USA sind im dritten Quartal gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Arbeitskosten um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das entsprach den Erwartungen von Ökonomen. Im zweiten Quartal hatte der Anstieg ebenfalls 0,5 Prozent betragen.
EU-Kommission geht wegen umstrittener Justizreform weiter gegen Polen vor
Die EU-Kommission hält an ihrem Verfahren gegen Polen wegen einer umstrittenen Justizreform fest. "Wir haben uns dazu entschlossen, das Vertragsverletzungsverfahren wegen des sogenannten Maulkorbgesetzes fortzusetzen", erklärte Justizkommissar Didier Reynders am Freitag. "Dieses Gesetz über das Justizwesen untergräbt weiterhin die Unabhängigkeit der polnischen Richter."
Brüssel will von Internetfirmen Offenlegung von Algorithmen fordern
Die EU-Kommission will von Internetfirmen wie Facebook, Twitter und Google die Offenlegung ihrer Algorithmen fordern. Es müsse klar ersichtlich sein, auf welcher Basis Nutzern Inhalte auf Online-Plattformen empfohlen werden, sagte Kommissionvizepräsidentin Margrethe Vestager am Freitag bei einer Veranstaltung der Organisation Algorithmwatch. Das geplante EU-Gesetz für digitale Dienste werde entsprechende Transparenz-Pflichten für die Unternehmen beinhalten.
Altmaier erwartet 50 Prozent Ökostromanteil für 2020
Die Erneuerbaren Energien dürften nach Schätzungen der Bundesregierung die konventionellen in diesem Jahr einholen. Es sei zu erwarten, "dass 50 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien stammt", sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier im Bundestag anlässlich der Beratungen zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). 2012 seien es nur 23 Prozent gewesen, womit sich der Ökostromanteil in weniger als einem Jahrzehnt mehr als verdoppelt habe. "Das ist ein großer Erfolg für die Energiebranche."
Mittelstand sieht EEG-Novelle als "Frontalangriff"
Der deutsche Mittelstand hat die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) als einen "Frontalangriff" bezeichnet. "Wir lehnen vor allem den Ausschreibungszwang für kleinere Photovoltaik-Dachanlagen ab", erklärte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven. "Dieser mindert die Attraktivität von Investitionen in Erneuerbare Energien in besorgniserregendem Maße." Laut dem Gesetzentwurf sollen Betreiber von Photovoltaikanlagen nur noch dann Marktprämien erhalten, wenn sie zuvor erfolgreich an einer Ausschreibung teilgenommen haben und den Solarstrom nicht mehr selbst verbrauchen, sondern ihn komplett ins Netz einspeisen.
Scheuer: Gesetz zum autonomen Fahren soll Deutschland zum Vorreiter machen
Deutschland soll nach dem Willen von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer weltweit eine Führungsrolle beim autonomen Fahren einnehmen. Das Bundesverkehrsministerium stellte am Freitag einen Gesetzentwurf vor, mit dem Deutschland als erster Staat weltweit Fahrzeuge ohne Fahrer aus der Forschung in den Alltag holen soll. Ziel sei es, bis zum Jahr 2022 Fahrzeuge mit autonomen Fahrfunktionen in den Regelbetrieb zu bringen.
DIHK: Gastronomiebetriebe schon vor neuen Beschränkungen stark unter Druck
Viele Gastronomiebetriebe haben bereits vor den jüngsten Beschlüssen zu verschärften Corona-Einschränkungen mit deutlichen Schwierigkeiten kämpfen müssen. 42 Prozent der teilnehmenden Gastronomiefirmen hätten in einer Umfrage erklärt, die Geschäftslage sei schlecht, teilte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) am Freitag mit. In der Gesamtwirtschaft habe die Quote mit 29 Prozent deutlich niedriger gelegen.
BDI: Diskussion um Steuererhöhung drückt Stimmung der Unternehmen
Die deutsche Industrie warnt angesichts der fragilen Lage der deutschen Wirtschaft vor Diskussionen über Steuererhöhungen. "Die deutsche Wirtschaft ist noch lange nicht über den Berg. Schon Diskussionen um Steuererhöhungen senden falsche Signale und trüben die Stimmung in den Unternehmen", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Joachim Lang. "Höhere Steuern sind Gift für die Wirtschaft und würden den Wirtschaftsmotor vollends abwürgen."
Lukaschenko droht Regierungsgegnern mit Gewalt
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat ein hartes Vorgehen gegen Demonstranten bei den regierungskritischen Protesten angekündigt. "Wir werden keine Gefangenen machen", sagte der umstrittene Staatschef am Freitag bei einem Treffen mit führenden Vertretern der Sicherheitskräfte. "Wenn jemand einen Beamten berührt - das habe ich schon mit den Generälen besprochen - sollte er anschließend mindestens seine Hände verlieren."
Schweres Erdbeben in der Ägäis erschüttert Westtürkei und griechische Insel Samos
Ein schweres Erdbeben hat am Freitag den Westen der Türkei und die griechische Insel Samos erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS meldete Stärke 7 für das Beben, sein Zentrum lag demnach in der Ägäis. Die türkische Regierung berichteten von eingestürzten Gebäuden in der Provinz Izmir, dabei seien auch mehrere Menschen verschüttet worden.
Zwölf Tote und mehr als 400 Verletzte durch Erdbeben in der Türkei
Durch das schwere Erdbeben in der Ägäis sind in der Türkei neuen Angaben zufolge zwölf Menschen getötet worden. Zudem gebe es mehr als 400 Verletzte, teilte am Freitagabend der Katastrophenschutz des Landes mit. Die Behörden in Griechenland hatten ihrerseits zwei Todesopfer auf der Insel Samos vermeldet.
+++ Konjunkturdaten +++
Kanada Aug BIP +1,2% gg Juli
Kanada Juli BIP revidiert auf +3,1%
DJG/DJN/AFP/apo/err
(END) Dow Jones Newswires
October 30, 2020 14:00 ET (18:00 GMT)
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