21.07.2016 19:37:45
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ÜBERBLICK am Abend /Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
EZB hält Zinsen nach Brexit-Beschluss stabil
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat seine Geldpolitik wie erwartet nicht geändert. Bei der Sitzung am Donnerstag ließen die Währungshüter den Hauptrefinanzierungssatz bei 0,00 Prozent, den Spitzenrefinanzierungssatz bei 0,25 Prozent und den Satz für Bankeinlagen bei minus 0,40 Prozent. Ökonomen und Börsianer hatten diesen Beschluss erwartet. Die Zinsen sollen für längere Zeit so niedrig wie jetzt bleiben oder noch niedriger sein, teilte die EZB weiter mit.
Die EZB wartet nach dem Brexit-Votum vorerst ab
Die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt nach dem Brexit-Beschluss der Briten erstmal eine abwartende Haltung in der Geldpolitik ein. "Erst in einigen Monaten ist eine bessere Einschätzung der Lage möglich", sagte Präsident Mario Draghi bei ´der Pressekonferenz nach der Ratssitzung. Der Brexit scheine keinen großen Einfluss auf die Inflationserwartungen zu haben, fügte er hinzu. Die Schätzungen zu den Auswirkungen des Brexits sollten aber mit Vorsicht genommen werden.
CSU geht mit massiven Steuerversprechen in Bundestagswahlkampf
Die CSU zieht mit dem Versprechen einer massiven steuerlichen Entlastung in den Bundestagswahlkampf. Wie aus einem am Donnerstag in München vorgestellten Steuerkonzept der Christsozialen für die nächste Legislaturperiode hervorgeht, soll der Verlauf des Steuertarifs ab 2019 so abgeflacht werden, dass Geringverdienern und Beziehern mittlerer Einkommen insgesamt gut 10 Milliarden Euro jährlich mehr bleiben. Angesichts der sprudelnden Steuereinnahmen gebe es dafür den finanziellen Spielraum.
Bundesbank lehnt Ausnahmen für italienische Geldhäuser ab
Die Bundesbank stellt sich gegen Ausnahmen bei den Haftungsregeln für die in Schieflage geratenen Banken Italiens. "Die Bail-in-Regeln sollen die Banken so disziplinieren, dass sie die Mindestanforderungen an ihr Eigenkapital einhalten. Wenn wir die Regeln aussetzen, legen wir die Axt an die Bankenunion", sagte der für Bankenaufsicht zuständige Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret der Wirtschaftswoche.
BoE-Ratsmitglied plädiert für abwartende Geldpolitik
Ein weiteres Ratsmitglied der Bank of England (BoE) hat sich gegen eine überhastete Reaktion auf den Beschluss zum EU-Ausstieg ausgesprochen. In einem Beitrag für den Daily Telegraph signalisierte Kristin Forbes, dass sie bei der nächsten Sitzung im August nicht für eine Lockerung stimme wird. "Warum warten wir nicht ab, bis wir harte Daten erhalten, bis wir die Auswirkungen besser verstehen und wir dann eine geldpolitische Antwort zielgenau geben können?", schreib Forbes.
Verkäufe bestehender US-Häuser steigen im Juni überraschend
In den USA haben die Immobilienmakler im Juni wider Erwarten bessere Geschäfte gemacht. Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser legte verglichen mit dem Vormonat saisonbereinigt um 1,1 Prozent auf einen Jahreswert von 5,57 Millionen zu. Das ist der höchste Stand seit Februar 2007. Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Im Mai hatten die Verkäufe um 1,8 Prozent angezogen.
US-Frühindikatoren steigen im Juni deutlicher als erwartet
Der Index der Frühindikatoren für die Entwicklung der US-Wirtschaft deutet auf eine Belebung hin, die sich in moderatem Tempo bis Jahresende halten könnte. Wie das Forschungsinstitut Conference Board mitteilte, stieg der Indikator im Juni um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und damit stärker als von Volkswirten mit 0,2 Prozent erwartet. Im Mai war der Indikator noch um 0,2 Prozent gesunken, im April aber um 0,5 Prozent gestiegen.
Philly-Fed-Index zeigt Abschwung der Industrie an
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Juli deutlich eingetrübt. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia fiel im Juli auf minus 2,9 Punkte von plus 4,7 im Juni. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf plus 3,5 Zähler erwartet.
Weniger US-Amerikaner beantragen Arbeitslosenhilfe
In den USA sind vergangene Woche weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Insgesamt beantragten 253.000 Amerikaner auf saisonbereinigter Basis staatliche Unterstützung, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Das waren 1.000 weniger als in der Woche davor. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg auf 260.000 vorhergesagt
Index der Chicago-Fed deutet auf Erholung hin - höchster Stand seit Januar
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Juni spürbar belebt, vor allem durch die Erholung im verarbeitenden Sektor und eine starke Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) stieg auf einen Stand von plus 0,16, was der höchste Wert in diesem Jahr seit den plus 0,17 im Januar ist, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Mai wurde der Indexstand auf minus 0,56 nach unten revidiert, nachdem zunächst ein Wert von minus 0,51 genannt worden war.
Umstrittene französische Reform des Arbeitsrechts endgültig beschlossen
Die umstrittene Reform des französischen Arbeitsrechts ist beschlossene Sache. Das Gesetz wurde am Donnerstag von der Regierung in dritter und letzter Lesung durch die Nationalversammlung gedrückt - allerdings ohne jede Debatte und Abstimmung im Parlament. Möglich macht dies eine Sonderregel der Verfassung, derer sich die Regierung erneut bediente.
Anschlag von Nizza wurde laut Staatsanwaltschaft monatelang geplant
Der Anschlag von Nizza mit 84 Toten ist nach Angaben der Ermittler über Monate geplant worden. Der Attentäter habe logistische Unterstützung durch die vier Männer und eine Frau erhalten, die derzeit in Polizeigewahrsam seien, sagte der Pariser Staatsanwalt François Molins am Donnerstag. Die fünf Verdächtigen seien an den Vorbereitungen beteiligt gewesen. Einer von ihnen habe zudem den Tatort einen Tag nach dem Attentat gefilmt.
Türkei will Europäische Menschenrechtskonvention teilweise aussetzen
Als Folge des gescheiterten Putschversuchs in der Türkei will die Regierung in Ankara die Europäische Menschenrechtskonvention zumindest teilweise aussetzen. Während des am Mittwoch verhängten Ausnahmezustands in der Türkei setze sein Land die Menschenrechtskonvention aus, "insofern es nicht seinen internationalen Verpflichtungen zuwiderläuft", erklärte Vize-Regierungschef Numan Kurtulmus nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Die Europäische Menschenrechtskonvention verbietet etwa die Vollstreckung von Todesstrafen.
Zehn Festnahmen in Brasilien wegen Anschlagsplänen bei Olympia
Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne während der bevorstehenden Olympischen Spiele in Rio de Janeiro hat die brasilianische Polizei zehn Verdächtige festgenommen. Die Verdächtigen hätten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen und den Kauf von Waffen vorbereitet, sagte der brasilianische Justizminister Alexandre de Moraes am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Brasília
China stellt so viel Stahl her wie nie zuvor
Trotz des Versprechens an die Konkurrenz, den eigenen Ausstoß zu drosseln, wirft China derzeit Stahl so schnell auf den Markt wie nie zuvor. Im Juni produzierten die Hochöfen den Rekordwert von 2,32 Millionen Tonnen pro Tag, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Das ergibt 69,5 Millionen Tonnen für den gesamten Monat.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
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July 21, 2016 13:07 ET (17:07 GMT)
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