Zahlen vorgelegt |
04.02.2025 12:22:00
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UBS steigert Gewinn deutlich - Milliarden für Aktienrückkäufe - Aktie dennoch schwach
"Der Teufel liegt im Detail", kommentierte JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein. Operativ seien die Ergebnisse stark, im Fokus stünden aber komplexe Kapitalbewegungen. Branchenexpertin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC machte das Investmentbanking der UBS dafür verantwortlich, dass die Schweizer die Erwartungen im vierten Quartal übertroffen hätten. Sie sieht insgesamt einiges Positives, wie zum Beispiel die Aktienrückkäufe.
UBS-Chef Sergio Ermotti zeigte sich insgesamt sehr zufrieden: "Wir haben alle wichtigen Meilensteine 2024 erreicht und das Integrationsrisiko deutlich verringert, bei einer weiterhin soliden Kapitalposition."
Im vierten Quartal lag der Gewinn vor Steuern bei etwas mehr als einer Milliarde Dollar. Damit übertraf die Großbank die Markterwartungen erneut. Unter dem Strich machte die UBS im vierten Quartal einen Gewinn von 770 Millionen US-Dollar. Im Vorjahresquartal hatte sie wegen der Integration der Credit Suisse (CS) noch einen Verlust von 279 Millionen Dollar verbucht.
Für das Gesamtjahr 2024 weist die UBS einen Gewinn von knapp 5,1 Milliarden Dollar aus. Im Vorjahr waren es gut 27 Milliarden Gewinn, was aber auf positiven Effekten infolge der Credit-Suisse-Übernahme fußte. Die Akquisition hatte nämlich zu einem hohen sogenannten negativen Goodwill geführt, da der Kaufpreis deutlich unter dem Buchwert der damals zweitgrößten Schweizer Großbank lag.
Die UBS-Aktionäre sollen für 2024 eine Dividende von 90 Cent pro Aktie erhalten, das sind 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für das neue Geschäftsjahr soll sie laut Management dann wieder um mindestens 10 Prozent steigen. Zudem will die UBS im Jahr 2025 Aktien im Wert von bis zu 3 Milliarden Dollar zurückkaufen. Ein Drittel davon ist im ersten Halbjahr geplant, die übrigen zwei Milliarden sind für die zweite Jahreshälfte vorgesehen.
Derweil sehen sich die Schweizer mit der Integration der Credit Suisse gut unterwegs. 2024 seien Kosteneinsparungen durch die kombinierte Bank im Umfang von 3,4 Milliarden Dollar realisiert worden, hieß es. Die Einsparungen gegenüber der Kostenbasis der beiden Großbanken von 2022 belaufen sich damit wie angestrebt auf 7,5 Milliarden Dollar. Damit seien fast 60 Prozent der geplanten Kostenreduktion erreicht. Bis Ende 2026, dem Ende der geplanten Integrationsperiode, sollen es dann rund 13 Milliarden werden. Die Integrationskosten dürften sich gleichzeitig bis dahin auf 14 Milliarden Dollar belaufen.
Die UBS äußerte eine "wachsende Zuversicht", dass die Integration bis Jahresende 2026 im Wesentlichen abgeschlossen sein werde. So soll die Überführung der "meisten Kundenkonten" in der Schweiz sowie sämtlicher Portfolios im Asset Management voraussichtlich im laufenden Jahr abgeschlossen sein. Das werde "erhebliche Kosteneinsparungen" freisetzen, verspricht die Großbank. Die Kosteneinsparungen für 2025 werden bei rund 2,5 Milliarden Dollar erwartet.
Zuletzt waren in Hongkong, Singapur, Japan und Luxemburg die Überführungen der Konten von Vermögensverwaltungskunden der Credit Suisse abgeschlossen worden. Damit seien nun rund 90 Prozent der Kundenkonten außerhalb der Schweiz auf die UBS-Plattformen überführt.
Derweil kommt die UBS mit dem Abbau der Altlasten aus der Credit-Suisse-Übernahme nach eigenen Angaben schneller voran als geplant. Im vierten Quartal sanken die risikogewichteten Vermögenswerte der hauseigenen Abwicklungseinheit um 3 Milliarden auf 41 Milliarden Dollar. Im gesamten Jahr 2024 hat die UBS damit 33 Milliarden Dollar abgebaut.
Die Bank bestätigte ferner ihre mittel- und langfristigen Ziele. So wird per Jahresende 2026 auf zugrundeliegender Basis eine Rendite auf dem Kernkapital (RoCET1) von etwa 15 Prozent angestrebt. Das Aufwand-Ertragsverhältnis soll dann bei "unter 70 Prozent" liegen. Im Jahr 2028 will die UBS einen RoCET1 von etwa 18 Prozent erreichen.
Die UBS-Aktie verliert an der SIX zeitweise 5,73 Prozent auf 29,97 CHF.
ZÜRICH (dpa-AFX)
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