19.05.2020 10:14:49

Thyssenkrupp prüft für Stahl alle Optionen ohne Denkverbote

FRANKFURT (Dow Jones)--Thyssenkrupp will innerhalb des nächsten Jahres alle Optionen für das Stahlgeschäft durchspielen und dann zu einer Lösung für die Zukunft kommen. Dabei werde es keinerlei Denkverbote geben, sagte Vorstandschefin Martina Merz am Dienstag in einer Telefonpressekonferenz. Fusion, Mehrheitsübernahme oder auch eine Minderheitsposition im Stahl sind nach ihren Worten damit nicht ausgeschlossen. "Die Corona-Pandemie wird im Stahl Problemlösungen erzwingen, die bisher an Egos und Denkverboten gescheitert sind", sagte Merz.

Neben den strukturellen Überkapazitäten hätten alle Spieler am Markt das Problem, die Transformation zu einer CO2-neutralen Stahlerzeugung zu bewerkstelligen, sagte sie. Beides zu lösen, biete sich nach der Corona-Krise "in geradezu idealer Weise an". Es werde neue Allianzen und Arbeitsteilungen in der Stahlerzeugung geben, sagte Merz voraus. Alle hätten die gleichen Probleme, aus der Krise herauszukommen.

Zu konkreten Namen wollte sich Merz nicht äußern. Nach Medienberichten führt Thyssenkrupp unter anderem mit Baosteel aus China, SSAB aus Schweden und erneut mit Tata Steel Gespräche. Die IG Metall würde eine deutsche Lösung unter Einschluss von Salzgitter und Saarstahl bevorzugen. Das sei eine der möglichen Optionen, sagte Merz. Die Frage einer Präferenz für eine deutsche Lösung stellt sich für die Thyssenkrupp-Chefin nicht. "Wir entscheiden über die Stahl-Optionen im Wettbewerb". Die Frage der Dekarbonisierung der Stahlerzeugung ist aus ihrer Sicht kein Problem, das an nationalen Grenzen halt macht. So viele Möglichkeiten für eine Partnerschaft gebe es gar nicht.

Merz machte deutlich, dass die "Stahlstrategie 20-30" ganz unabhängig von der Partnersuche vorangetrieben werde. Sie äußerte sich "mutig", binnen eines Jahres eine Lösung für den Stahl gefunden zu haben. Kartellfragen spielten dabei natürlich auch eine Rolle. Dass Brüssel diesmal anders entscheiden werde als beim Tata-Joint-Venture vor einem Jahr, dafür sehe sie keine Anzeichen.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/mgo

(END) Dow Jones Newswires

May 19, 2020 04:15 ET (08:15 GMT)

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