09.08.2018 11:25:43

Telekom setzt auf grünes Licht aus Brüssel für Tele2-Netherlands-Kauf

Von Britta Becks

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom ist zuversichtlich, die EU-Kommission von ihrer geplanten Übernahme von Tele2 in den Niederlanden überzeugen zu können. Die Telekom habe gute Argumente an der Hand, sagte Finanzvorstand Thomas Dannenfeldt während der Telefonkonferenz zu den Zweitquartalszahlen.

Die europäischen Kartellwächter haben im Juni eine vertiefte Prüfung der geplanten Transaktion eingeleitet. Zur Begründung führten sie Bedenken an, dass der Zusammenschluss von T-Mobile Netherlands mit Tele2 Netherlands höhere Preise für die Verbraucher, eine geringere Auswahl und weniger Investitionen nach sich ziehen könnte.

Der Bonner DAX-Konzern argumentiert dagegen, dass ein starker dritter Anbieter, wie er aus einer Fusion von T-Mobile mit Tele2 in den Niederlanden hervorgehen würde, für mehr Wettbewerb sorgen würde.

Die Niederlande seien ein sehr schwieriger Markt, sagte Dannenfeldt. Die Telekom gewinne dort zwar seit zehn Quartalen kontinuierlich Vertragskunden im Mobilfunk hinzu, agiere aber in einem Markt, der von zwei konvergenten Spielern dominiert werde.

"Wenn es hier mehr Wettbewerb durch neue Konvergenz-Produkte geben soll, und vor allem wenn die Niederlande einen schnellen 5G-Rollout haben wollen, dann brauchen sie einen starken und nachhaltigen dritten integrierten Anbieter", so Dannenfeldt.

Die Telekom will in den Niederlanden durch den Zusammenschluss mit Tele2 Netherlands zu den beiden Platzhirschen KPN und VodafoneZiggo aufschließen und sich als integrierter Anbieter von Mobilfunk, Festnetz und TV-Angeboten aufstellen. Allerdings würde sich die Zahl der Mobilfunkanbieter in den Niederlanden durch einen solchen Deal auf drei von vier reduzieren.

Die Telekom und die schwedische Tele2 hatten die Fusion ihrer beiden niederländischen Töchter im Dezember bekannt gegeben. Die neue Gesellschaft soll zu 75 Prozent der Telekom gehören und weiter als T-Mobile Netherlands firmieren. Die EU-Kommission muss ihre Entscheidung bis zum 17. Oktober fällen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/brb/bam

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