11.02.2013 12:27:00

Telekom-Prozess - Verteidiger sehen Gutachter befangen

Die Verteidiger der Angeklagten in der Telekom-Causa sehen den Sachverständigen Matthias Kopetzky als befangen an. Er sei bereits im Ermittlungsverfahren beigezogen gewesen und trete hier als Zeuge der Anklage auf, wodurch er nicht unvoreingenommen agieren könne. Der Antrag wurde nach kurzer Beratung vom Schöffensenat abgewiesen. Der Sachverständige sei gemäß der Strafprozessordnung (StPO) bestellt worden.

Ex-Telekom-Generaldirektor Heinz Sundt blieb bei seiner Verteidigungslinie, wonach er den Broker Johann Wanovits nie gesehen habe und auch nie über eine Aktienkursmanipulation im Gegenzug für eine Prämie gewusst habe. "Hätte er es gewusst, hätte er die Nottaste gedrückt", betonte dessen Anwalt Martin Nemec.

Auf nicht schuldig im Sinne der Anklage lautet auch die Linie von Ex-Finanzvorstand Stefano Colombo. "Ich erwarte einen glatten Freispruch", so sein Anwalt Rudolf Mayer in einer Prozesspause zu Journalisten. Vor Richter Michael Tolstiuk meinte er "Ich sehe nicht, wann an Herrn Wanovits Vermögen zugeflossen ist.

Den Vorwurf der Untreue weist auch Horst Winkelmayr, Anwalt des Telekom-Prokuristen Josef Trimmel, zurück. "Herr Trimmel kannte zur falschen Zeit die falschen Leute", so Winkelmayr. Ein subjektiver Tatbestand sei aber nicht gegeben.

Die Verteidigung von Wanovits verwies in ihrem Eingangsstatement darauf, dass selbst die Finanzmarktaufsicht (FMA) keine Kursmanipulation entdecken konnte. Vielmehr habe Wanovits einen feindlichen Angriff auf die Telekom-Aktie abgewehrt und den Kurs wieder auf sein "natürliches Niveau" gehoben. Dass die Prämie in einem Plastiksackerl am Naschmarkt in Wien ausbezahlt wurde, sei zwar eine schlechte Optik, aber strafrechtlich nicht relevant, so Wanovits-Anwalt Hans-Rainer Rienmüller. "Wenn das Grundgeschäft rechtlich genehmigt ist, ist es egal wo ich das Bargeld überreiche, auch am Nordpol."

(Forts. mögl.) stf/gru/sp

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